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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Cythera legte ihm
einen Umhang um die Schultern und führte ihn nach unten zur Straße. Auf dem
Rückweg zum Zitronengarten erstatteten Velmont und
Slag Bericht. Die Lebensmittelknappheit war das Hauptthema der Unterhaltung.
Selbst bei strengster Rationierung hätten die Bürger von Ness in zwei Wochen
keinen Krümel Brot mehr zu essen. Malden hatte bereits Austernfischer und
Angler rekrutiert, die Nahrung aus dem Skrait beschaffen sollten, aber nach achthundert
Jahren war der Fluss mehr oder weniger leer gefischt und zu einer kargen
Speisekammer geworden. Falls also keine Vorräte vom Himmel fielen (oder gemäß
der religiösen Einstellung der Stadt stinkend durch eine Bodenspalte aus dem
Höllenpfuhl aufstiegen), würden die Menschen verhungern.
    Â»Galenius berichtet uns, dass Aushungern die
wirkungsvollste Waffe einer Belagerung ist, um vieles erfolgreicher als jedes
Katapult und jeder Rammbock«, dozierte Malden und dachte laut nach. Das hatte
er bei einer seiner häufigen Sitzungen mit Cutbill gelernt. Der einstige
Gildenmeister der Diebe las ihm aus dem Handbuch der Bollwerke vor wie eine Mutter, die ihrem Kind zum Einschlafen Geschichten erzählt.
Allerdings hatte der Inhalt dieses Buches Malden mehr als eine schlaflose Nacht
bereitet. »Die Belagerung von Hollymede vor vierhundert Jahren dauerte
zweieinhalb Jahre. Als sie begann, befanden sich hunderttausend Männer und
Frauen innerhalb der Stadtmauern, als man die Tore öffnete, waren noch
sechstausend am Leben. Die Eroberer schossen keinen einzigen Pfeil ab und
beschmutzten auch kein Schwert mit Blut. Die meisten Todesfälle waren eine
Folge von Krankheit und Durst. Wir haben große Mengen Kleinbier gelagert, und
falls nötig, können wir auch Wasser trinken, aber wir müssen auf Anzeichen von
Seuchen achten. Velmont, merk dir das – es muss eine Behörde für öffentliche
Gesundheit geschaffen werden. Das kleinste Anzeichen einer Krankheit soll ernst
genommen werden. Erstatte mir Bericht, wenn irgendwo jemand mit triefender Nase
herumläuft …«
    Â»Mutter und ich werden dir dabei helfen«, unterbrach
ihn Cythera. »Ein großer Teil der Hexenausbildung widmet sich dem Studium von
Gesundheit und Krankheit.«
    Malden nickte dankbar. »Slag – wie viele
Bogenschützen stehen derzeit zur Verfügung? Können wir die Barbaren abwehren,
falls sie heute Nacht über die Mauer steigen?«
    Â»Kommt drauf an, wie ernst sie es meinen, mein Junge«,
gab der Zwerg zu bedenken. »Wenn sie alle auf einmal kommen? Dann werden wir
überrannt. Sind es nur wenige, könnten wir es schaffen.«
    Malden wandte sich zu Cythera um. »Hat Coruth den
Burggrafen und seine Freien Männer im Auge? Galenius weist darauf hin, dass
eine Belagerung nur mithilfe von außen zu brechen ist. Wir brauchen das Heer,
und zwar sofort.«
    Cythera seufzte. »Leider habe ich keine allzu guten
Neuigkeiten. Tatsächlich errichtet Tarness gerade ein Winterlager, dreißig
Meilen nördlich von hier. Er bleibt in der Nähe, aber er macht keine Anstalten,
uns zu retten.«
    Â»Dieser Hundsfott!«, fluchte Malden. »Vermutlich rächt
er sich für unser Vorgehen gegen Pritchard Hood.«
    Â»Oder«, warf Slag vorsichtig ein, »er weiß ganz genau,
dass Mörg nicht zu schlagen ist. Er lässt es nicht darauf ankommen, bloß mit
den Waffen zu rasseln und dann mit Mann und Maus unterzugehen.«
    Malden seufzte. »Also gut. Wir haben getan, was wir
tun konnten. Galenius bringt deutlich zum Ausdruck, dass ein General während
der Belagerung auch unbedingt seinen Schlaf braucht. Wir harren hier vermutlich
noch eine Weile aus und sollten alle so ausgeruht und bei klarem Verstand wie
möglich sein. Ich sehe euch beide morgen früh.«
    Velmont und Slag wechselten einen Blick und lächelten
sich verstohlen zu.
    Malden tat es mit einem Schulterzucken ab. Alle
wussten, dass er und Cythera jede Nacht zusammen verbrachten. Was war schon
dabei? Er liebte sie – und hatte schon immer gewollt, dass es die ganze
Welt erfuhr. Er hatte es nur so lange geheim gehalten, weil Croy ihn umgebracht
hätte, falls er Wind davon bekommen hätte.
    Inzwischen war das die geringste seiner Sorgen.
    Cythera schlug die Bettdecke in ihrem Zimmer oben im Zitronengarten zurück und legte eine Wärmflasche zwischen
die Laken. Malden betrachtete sie bei dieser einfachen

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