Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
Vom Netzwerk:
Stärke.«
    Â»Aber nicht in ihren Armen, das haben wir bewiesen.«
Mörget lachte. »Großer Häuptling, wir brauchen keine Mauern! Für unsere Krieger
reichen Zelte.« Mauern waren immer das Symbol der Ungerechtigkeit gewesen und
hatten die Clans auf die wasserarmen und rauen Steppen des Ostens
zurückgedrängt. Zuerst hatten die Menschen von Skrae sie aus ihren Lagern
vertrieben, dann weiter hinter die Weißwallberge, wo sie so gut wie eingesperrt
gewesen waren bis zu jenem Tag, als die Wolkenklinge stürzte. In den
Geschichten der Skalden waren Mauern Gegenstände des Hasses und der Verachtung.
»Mauern! Hätte ich Zeit, würde ich die da mit bloßen Händen zertrümmern.«
    Mörg seufzte. »Sieh sie dir an! Sieh sie dir richtig
an! Im Augenblick scheint sie der Inbegriff von Feigheit und Ohnmacht zu sein.
Aber stell dir vor, diese Mauer zu besitzen! Dahinterzustehen und dir nie
wieder Sorgen machen zu müssen, ob deine Feinde das Lager überfallen.«
    Das Bauwerk war beeindruckend, wie Mörget zugeben
musste. Fünfundzwanzig Fuß aus Steinen, die man zusammengemauert und dann
verputzt hatte, um den Mörtel zu verfestigen. Eine solche Verteidigung
vermochte kein Arm zu durchdringen. Der Weg ins Innere musste mittels List oder
Ingenieurskunst erfolgen. Oder durch Versprechungen, wie es Mörg anscheinend
vorhatte. »Sie haben sich vor Kurzem gemeldet«, sagte Mörg zu seinem Sohn. »Sie
schicken jemanden, der mit uns spricht. Endlich.«
    Â»Reden. Sie wollen reden«, murmelte Mörget.
    Â»Ja. Wer sich ergeben will, muss sich dazu äußern«,
erläuterte Mörg. »Ach, beruhige dich! Ich bezweifle, dass sie so einfach
nachgeben. Sie verlangen gewiss Zugeständnisse, und wir müssen beweisen, dass
wir in gutem Glauben handeln. Aber wenn wir diese Stadt erobern können, ohne
einen einzigen Berserker zu verlieren, wäre mir der Preis nicht zu hoch.«
    Â»Es ist ruhmreicher, wenn wir auf unsere Weise mithilfe
von Gewalt hineinkommen«, meinte Mörget.
    Â»Ruhm. Ja. Verrat mir eins, Bergtöter – wenn wir
diese Mauer einreißen, was haben wir davon?«
    Mörget hasste es, wenn ihm sein Vater derartige Fragen
stellte. Darauf folgte zumeist eine Lektion. Seine Wangen brannten, obwohl
kalter Winterregen fiel. »Wir könnten hineinstürmen, die Bewohner
niedermetzeln, uns die Stadt einverleiben …«
    Â»Und wie lange halten?«, unterbrach ihn sein Vater.
»Die Armee der Freien Männer steht in der Nähe. Im Augenblick haben sie Angst,
gegen uns zu kämpfen, aber was ist, wenn wir ihnen die Stadt abnehmen? Glaubst
du, dann zögern sie noch länger?«
    Â»Ich brenne auf die Gelegenheit, sie zu vernichten!«
    Â»Ah«, machte Mörg. »Aber bekämst du diese Gelegenheit?
Sobald wir drinnen sind, würden wir zu den Belagerten. Wir wären die
Verteidiger. Und wenn die Mauer beschädigt ist, wenn der Burggraf eintrifft,
wenn ein gewaltiges Loch in einer Seite unserer einzigen Verteidigung
klafft – wie sollen wir uns wehren? Ich will diese Stadt unbeschädigt,
Bergtöter. Ich will sie in dem Zustand, in dem ich sie vorfand. Sonst haben wir
nichts davon, sie in Besitz zu nehmen. Darf ich dich daran erinnern, dass es
dein Plan war, überhaupt herzukommen?«
    Mörget schäumte, enthielt sich aber jeden Kommentars.
Das Flüstern in den Zelten wurde jeden Tag lauter. Wenn offenes Murren daraus
wurde, würde er handeln.
    Aber erst dann. Mörget vertraute seinem Arm. Er
vertraute dem Stahl seiner Axt. Aber er war klug genug und wusste, dass seine
Kraft ohne die Unterstützung der Clans nicht ausreichte, um zu bekommen, was er
begehrte.
    Â»Hallo!«, schrie Hurlind wieder. »Ihr da drinnen! Gebt
uns ein Zeichen, dass ihr uns nicht vergessen habt! Ihr brecht uns die Herzen.
Hallo! Zeigt euch, oder wir schreiben Lieder über eure Feigheit. Wollt ihr,
dass eure Kinder solche Lieder hören? Wollt ihr als Feiglinge in die Geschichte
eingehen?«
    Mörg deutete nach oben. Auf der Mauer gab es Bewegung.
Ein Mann zeigte sich. Er trug eine Rüstung, die ihn von Kopf bis Fuß in Stahl
hüllte, und einen großen Helm, auf den ein vergoldetes Füllhorn aufgelötet war.
Er schien Mühe mit dem Gehen zu haben, als sei er es nicht gewohnt, so viel
Metall mit sich herumzuschleppen.
    Der Mann beugte sich nach vorn, damit er über

Weitere Kostenlose Bücher