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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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die ersten Bittsteller des
Tages hereinkamen. Malden erkannte sie sofort, obwohl sie die Kleidung
gewechselt hatten. Sie trugen Scharlachrot und Blutrot, hatten sogar die
ledernen Teile burgunderrot eingefärbt.
    Die selbst ernannten Priester des Blutgottes.
Womöglich die schlimmsten seiner Gegner. Bei den Barbaren wusste er wenigstens,
woran er war.
    Sie kamen zu dritt. Dürre Männer mit zotteligen Bärten,
zerzausten Haaren und wilden Blicken. Er vermochte sie kaum
auseinanderzuhalten. Nur einer von ihnen sprach, sodass er sich keine drei
Namen merken musste.
    Â»Hargrove, richtig?«, fragte er und ließ sich auf
einem Stuhl am Tischende nieder. Er legte ein Bein über die Lehne und
betrachtete seine Fingernägel. »Ich bitte dich, komm zur Sache und verschwende
meine Zeit nicht! Ich habe einen Krieg zu führen, wie du weißt.«
    Hargrove runzelte die Stirn und vollführte eine
komplizierte Geste vor dem Gesicht. Vermutlich irgendeine Anrufung seines
Gottes Sadu. »Mein Lord, wir sind nicht hier, um dich zu verurteilen oder zu
tadeln. Du bist in dieser Welt sein auserwähltes Werkzeug«, begann der Mann.
»Das wurde uns klargemacht. Dennoch bleiben Fragen.«
    Malden verdrehte die Augen. »Was denn?«
    Â»Lord Bürgermeister, du zeigst niemals wahre
Frömmigkeit. Zumindest nicht, seit du den Gottstein wieder geheiligt hast. Du
kommst nicht zu unseren Gottesdiensten. Du hast seitdem keinerlei Opfer
gebracht. Wir wüssten gern, ob du genauso gläubig bist wie das Volk.«
    Â»Das Volk sollte mir lieber helfen, diese Belagerung
zu beenden«, erwiderte Malden.
    Â»Aber genau darum geht es doch! Die Barbaren lassen
sich nicht durch Waffenkraft abwehren. Nicht mit der Kraft, die uns zur
Verfügung steht. Einzig und allein mit göttlicher Hilfe ist ihnen beizukommen.«
    Â»Hm. Meine Mutter war eine gute Frau«, erklärte
Malden.
    Hargroves Gesicht verzog sich. Natürlich war allgemein
bekannt, dass Maldens Mutter eine Hure gewesen war. »Darf ich fragen, was das
damit zu tun hat …«
    Â»Sie hat mich in der Religion unterrichtet. Im Glauben
an Sadu.«
    Bei der Erwähnung des Blutgottes senkten die drei
Priester die Köpfe. Sie falteten die Hände und murmelten in rascher Folge
irgendwelche Sprüche.
    Â»Zu jener Zeit gab es in der Stadt weder Priester noch
Kirchen des Blutgottes. Aber im Herzen beteten die Menschen ihn noch immer an.
Sie hielten die Flamme am Leben, gleichgültig, welche Mühe sich der Burggraf
auch gab, um sie zu löschen. Meine Mutter brachte mir alles Nötige bei. Dass
wir ihm jeden Tag für die Gerechtigkeit danken, die er in der Welt walten
lässt – die einzige Art von Gerechtigkeit, die den Armen je zuteilwird.«
    Â»Die Umstände haben sich geändert«, wandte Hargrove
ein. »Wir haben bessere Voraussetzungen, uns ihm zu nähern. Bessere
Möglichkeiten, seine Hilfe zu erflehen.«
    Malden nickte. Er wusste genau, worauf das Gespräch
hinauslief. »Ein deutlicher Weg. Ein Weg, um unseren Glauben offen zu zeigen
und ihn mit anderen zu teilen.«
    Hargrove lächelte tatsächlich. »Ganz genau! Eine
lebendige Kirche, und das zum ersten Mal seit Jahrhunderten. Aber diese Kirche
kann nicht allein durch den Glauben des Einzelnen gelebt werden. Wenn du einen
unserer Gottesdienste besuchst oder …«
    Â»Oder euch eine öffentliche Stellung verleihe …«,
schlug Malden vor.
    Â»Nun, äh … das wäre natürlich ausgesprochen hilfreich
bei unserem Bemühen, das Feuer des Glaubens zu jenen zu tragen, die in Ness
nicht … so fest in ihrem Glauben verwurzelt sind.«
    Â»Sehr gut. Ich sehe zu, was ich tun kann. Als ihr das
erste Mal kamt, batet ihr um die Erlaubnis, die Lebensmittel der Stadt zu
verteilen.«
    Â»In den alten Tagen war das immer eine Aufgabe der
Kirche. Im Herbst sammelte die Kirche das Getreide, und die Priester verteilten
es im Winter. Allein auf diese Weise wurde sichergestellt, dass die Armen genug
zu essen bekamen. Diese Tradition der Mildtätigkeit hielt in Ness während
vieler Winter das Leben aufrecht.«
    Â»Kein Winter war so hart wie dieser«, erwiderte
Malden. »Nun, es liegt mir fern, Wohltätigkeit und Mitgefühl im Weg zu stehen.«
Oder Schiebung und heimlichem Horten, dachte er. Oder dem Bemühen, Priester als
Erste mit Nahrung zu versorgen – vor den vielen

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