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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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»Wir wollen Geschäfte mit Guthrun Whiteclay machen, dem Meister der
Töpfergilde.«
    Der Wächter schnaubte. »Dann viel Glück, denn er ist
nicht da. Er und die meisten Bürger sind bereits geflohen. Manche in den
Westen, manche bis ins Imperium, wie ich hörte. Ist das da ein Zwerg in eurer
Begleitung? Die waren als Erste weg – verschwanden ganz schnell in ihr
eigenes Königreich, und zwar Tage, bevor wir überhaupt wussten, dass die
Barbaren kommen. Niemand kennt den Grund.«
    Â»Weil wir schlauer sind als ihr Menschen«, erklärte
Slag.
    Â»Nun, das behaupteten die anderen auch. Und doch
stehst du hier, kleiner Kerl.«
    Slag war klug genug, die Stichelei zu überhören.
    Â»Whiteclay hat doch nicht etwa sein ganzes Geschäft im
Stich gelassen. Er muss einen Bevollmächtigten bestimmt haben«, sagte Malden in
dem Versuch, das Gespräch zum Ausgangspunkt zurückzulenken. »Dann muss ich mit
dem sprechen.«
    Â»Ich wünsche euch viel Glück, dass ihr jemanden
findet, mit dem ihr Geschäfte machen könnt. Tretet ein!«
    Â»Danke«, sagte Malden und schritt durch das offene
Tor.
    Seit seinem Weggang hatte sich seine Stadt stark
verändert. Oh, die Gebäude waren dieselben, die Straßen genauso verwinkelt, eng
und voller Müll, wie er sie in Erinnerung hatte. Aber jedes Ladenschild, jede
Fahne und jeder Hausgiebel waren mit Weißdornzweigen versehen – mit
Zweigen des Baumes, der der Göttin am heiligsten war, trug er doch ihre Farben.
Auch an sämtlichen Türen schienen Weißdornkränze zu hängen.
    Und doch war niemand da, um diesen Schmuck zu
würdigen. Es handelte sich nicht nur um die Torstraße. Alle Straßen wirkten
völlig verlassen. Gelegentlich entdeckte Malden einen Schatten hinter einem
Fenster oder hörte Schritte in einer Nebenstraße, aber ansonsten hätte Ness
genauso gut verlassen sein können – es herrschte Stille. Zumindest nahezu.
    Â»Hörst du die Musik?«, fragte Cythera.
    Da hörte er es auch – die hohen Töne einer
Querflöte und den dumpfen, langsamen Schlag einer Trommel. »Klingt, als käme
das vom Schlosshügel dort oben.«
    Ness war auf einem Berg erbaut worden, in Kreisen
rings um den Palast des Burggrafen. Der Marktplatz lag inmitten des
Turmviertels – dem Stadtteil aus Tempeln, öffentlichen Gebäuden und der
Universität. Malden führte seine Mannschaft zur Kornmarktbrücke, um sich die
Musikanten näher anzusehen und herauszubekommen, wo die Bewohner geblieben
waren. Erschöpft, wie sie waren, folgten ihm Velmont und seine Diebe dichtauf.
Sie waren nie zuvor hier gewesen und wollten sich vermutlich nicht verlaufen.
    Es war ein langer Weg den steilen Berg hinauf, aber
die Pflastersteine fühlten sich unter Maldens weichen Ledersohlen so vertraut
an, dass er die Anstrengung des Aufstiegs kaum wahrnahm. Slag murrte, aber Cythera
schritt voraus und war so ungeduldig wie Malden, nach oben zu gelangen. Als sie
das Kontor am Rand des Marktplatzes erreicht hatten, bedeutete der Dieb seinen
Begleitern, sie sollten stehen bleiben. Beim Anblick, der sich ihm bot,
verschlug es ihm den Atem.
    Auf dem Platz hatte ein Heer Aufstellung genommen,
vielleicht tausend Mann in braunen und grünen Wappenröcken. Keine zwei schienen
die gleichen Waffen oder die gleiche Rüstung zu tragen, aber sie marschierten
in vorbildlicher Ordnung den Platzrand entlang und bewegten sich im Rhythmus
der Trommel. Einige trugen Flaggen mit dem Wappen von Ness, während andere
Banner hielten, die so alt und verfallen aussahen, als würden sie sogleich
zerfallen.
    Malden hatte diese Kriegsbanner schon zuvor gesehen.
Sie hatten in einem geheimen Gemach im Palast des Burggrafen gehangen. Es waren
die Erinnerungsstücke von Juring Tarness, dem ersten Burggrafen der Stadt,
einem General, der vor achthundert Jahren bei der Gründung des Königreiches
Skrae mitgeholfen hatte. Ommen Tarness, der derzeitige Burggraf, war Jurings
Nachfahre.
    Â»Ihr Männer, folgt ihr dem Ruf?«, fragte eine hohe,
klare Stimme. Malden wandte überrascht den Kopf und sah einen alten Mann mit
nur einem Bein und einer Krücke auf sich zuhumpeln. Ein Weißdornzweig war an
seinem Wams befestigt. »Skrae braucht euch, denn dies ist eine finstere Stunde.
Aber die Freie Armee wird es diesen Barbaren zeigen!« Der Krüppel hielt auch
Zweige in der

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