Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren
Worte.
SchlieÃlich verscheuchte der GroÃe Häuptling seinen Sohn mit einer Handbewegung, und Torki trat einen Schritt
zurück. Mörget spuckte neben Hurlind auf den Boden und kehrte in die Nacht
zurück.
Er blieb eine Weile am Osttor und grub Leichen aus den
Trümmern. Das Tor war selbst nach der Zerstörung des Fallgitters nicht so breit
gewesen, dass die Barbarenhorde hatte passieren können. Also hatte man den
gröÃten Teil der Mauer zerstört â während sich die Verteidiger noch immer
auf den Wehrgängen befunden hatten. Hier gab es viele Leichen zu finden.
Keine davon war die des Königs.
Mörget stieà ein enttäuschtes Heulen aus, packte
Steine und schleuderte sie in die Nacht, ohne auch nur einen Gedanken daran zu
verschwenden, wen er damit treffen könnte. Er trampelte auf dem königlichen
Banner herum, das ein fahnenflüchtiger Herold hatte fallen lassen.
Es wird noch andere Tage geben, dachte er bei sich.
Andere Schlachten. Dieses Blut wird die Clans nicht lange zufriedenstellen. Sie
werden mehr wollen, und ich gebe es ihnen im Namen unserer Mutter Tod. Dieses
Land soll bluten, bis es jede Farbe verloren hat.
Er setzte sich auf einen Trümmerhaufen und zog die
einzigen Erinnerungsstücke aus dem Gürtel, die er von der Beute dieses Tages
behalten hatte. Einen Schwertgriff mit abgebrochenem Klingenstumpf und ein
sechs Zoll langes Klingenstück von einem weiteren Schwert, das ebenfalls älter
war als die Geschichte. Bloodquaffer und Crowsbill â vielmehr das, was von
ihnen übrig war.
Es hatte ihn wie alle anderen überrascht, als die Schwerter
zerbrochen waren. Seine Axt bestand aus bestem Zwergenstahl, wie er nur zu
genau wusste â schlieÃlich hatte er sie selbst
aus einer verlassenen Zwergenstadt gestohlen. Die spiegelhelle Schneide
wurde von wellenförmigen Schatten durchzogen, und bei einem bestimmten
Lichteinfall schimmerte die Axt. Sie war eine prächtige Waffe, aber sie hatte
nichts mit Magie zu tun.
Und doch hatte sie mühelos zwei Ancient Blades
zerbrochen. Mörget hatte lange Zeit geglaubt, die sieben Schwerter seien
unzerstörbar. Das hatte jeder geglaubt â es war ein Glaubenssatz gewesen.
Und doch hielt er den Beweis in Händen, dass selbst magische Schwerter
sterblich waren.
Dieses Wissen warf eine andere Frage auf.
Werde ich hier in Skrae wirklich einen Gegner finden,
den Gegner, den ich so lange gesucht habe?, fragte er sich in Gedanken. Den
Gegner, der mir mehr wert sein wird als jede Geliebte â den Gegner, der
mich herausfordert und in Schweià versetzt, weil ich nicht weiÃ, ob ich ihn
besiege?
Er hatte jeden Feind besiegt, der ihm östlich der
Berge begegnet war. Seine Bemühungen, nach Westen zu gelangen, waren nicht
zuletzt von dem Verlangen angetrieben worden, hier das Gesuchte zu finden. Aber
wenn selbst die legendären Ancient Blades von Skrae so leicht niederzuringen
warenââ¦
Seine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als ein
Stöhnen aus dem Leichenberg hervordrang. Ein Ãberlebender, jemand, den er bei
seiner flüchtigen Suche übersehen hatte, den seine Schwester nicht entdeckt
hatte, als sie die tote Stadt heimsuchte.
Er sprang von seinem Platz inmitten der Trümmer auf
und trat Steine und verbrannten Mörtel beiseite. Dann griff er mit einer groÃen
Hand nach unten und zog.
»Du«, stieà er hervor, das erste Wort, das er in
dieser Nacht sprach.
»Küsst du mich, oder spieÃt du mich auf und brätst
mich bei lebendigem Leib?«, fragte die Zwergin Balint. Beim Einsturz des Tores
musste sie in die Tiefe gestürzt sein, denn sie war bis zum letzten Augenblick
bei der Mannschaft ihrer Ballisten geblieben. »Was auch immer du vorhast,
vorher muss ich auf jeden Fall die Unterhose wechseln.«
Kapitel 31
Vor den Toren von Ness hatte man einen
Rekrutierungssergeanten auf ein Rad geflochten und an einer Stange aufgehängt.
Man hatte dem Mann den Topfhelm auf dem Schädel festgenagelt, damit er gut
befestigt war und die Vorübergehenden das Handwerk des Toten erkennen konnten.
Dann hatte man ihm Arme und Beine gebrochen und die GliedmaÃen durch die
Speichen des Wagenrades gezwängt. Zum Schluss hatte man das Rad hoch in die
Luft gezogen, damit alle es sehen konnten.
Malden hoffte bloÃ, dass der Soldat schon vorher tot
gewesen war.
Die Botschaft dieser schrecklichen Hinrichtung war
eindeutig.
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