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Andalusisches Feuer

Andalusisches Feuer

Titel: Andalusisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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blühende Gärten erhaschen, voller Palmen und Springbrunnen, die glitzernde Wasserfontänen in die vor Hitze flirrende Luft schossen.
    Rafael hatte sie in einem Hotel einquartiert! Das hätte ich schon am Flughafen erraten können, als er einen Chauffeur mit Limousine geschickt hat, dachte Sarah. Er hatte in London zu viel, zu schnell entschieden. Nach zwei Wochen reiflicher Überlegung hatte er vermutlich erkannt, dass die ständige Anwesenheit der Zwillinge seiner persönlichen Freiheit zu sehr im Weg stehen würde. Außerdem dauerte es nur noch zweieinhalb Monate, bis die Scheidung rechtskräftig wurde, die er jetzt anscheinend doch wünschte. Sie wurde allmählich richtig wütend. Was war er doch für ein Egozentriker! Aus einer Laune heraus hatte er sie aus ihrem Job, ihrer Heimat und ihrer Sicherheit gerissen, und jetzt schob er sie in ein Hotel ab, wo sie ihm möglichst wenige Umstände bereiten würden.
    Der Wagen hielt an. „Daddy!“, brüllte Ben, und sobald Timoteo die Autotür geöffnet hatte, stürmten die Zwillinge nach draußen, auf den Mann zu, der auf der Terrasse stand. Die drei umarmten und küssten sich innig, und die Kinder plapperten eifrig auf ihren Vater ein.
    Wesentlich langsamer und mit einem kalten Lächeln auf den Lippen stieg Sarah aus, die die Szene beobachtete. Rafael sah einfach sensationell aus. Das weiße Hemd betonte die glänzend schwarzen Haare und die sonnengebräunte Haut, und die engen schwarzen Jeans umspannten schmale Hüften und lange Beine.
    „Warum warst du nicht am Flughafen?“, wollte Gilly wissen.
    „ Abuela … meine Großmutter fühlte sich nicht wohl“, erklärte Rafael absichtlich laut, denn Sarah näherte sich nur langsam der Gruppe. „Aber morgen, wenn es ihr wieder besser geht, werdet ihr sie kennenlernen. Sie freut sich schon sehr auf euch.“
    Sarah errötete, diesmal nicht wegen der Hitze, sondern weil sie sich für ihre voreiligen Schlussfolgerungen schämte.
    „Dürfen wir im Garten spielen?“, fragte Ben.
    „Ja, aber geht nicht zu nah ans Wasser“, ordnete Rafael an. Als die Zwillinge davonzogen, richtete er die dunklen Augen auf Sarah. „Du siehst müde aus. Möchtest du dich vor dem Dinner ausruhen?“
    „Oh, wirst du uns Gesellschaft leisten?“
    Fragend zog er die Augenbrauen zusammen. „Wohin sollte ich sonst gehen?“
    Sie zuckte leicht mit den Schultern. „Ich habe nur laut gedacht. Natürlich will ich nicht, dass du dir unseretwegen zu viel Mühe machst.“ Er nahm den Fehdehandschuh nicht auf, sondern betrachtete sie nur leicht verwirrt. Sie blickte sich bewundernd um. „Nicht, dass ich mich beklagen wollte. Dieses Hotel ist ein Traum. Solange du die Rechnung übernimmst, bleibe ich gern hier.“
    „Das ist kein Hotel, Sarah.“ Er zögerte kurz. „Dies ist mein Zuhause.“
    „Dein Zuhause?“ Sarah lachte erst, dann starrte sie ihn aus weit aufgerissenen Augen an. Sie suchte in seiner Miene nach einem Anzeichen von Belustigung, fand aber keines. „Du machst keinen Witz, oder?“
    Er schüttelte nur den Kopf. Das Schweigen wurde unterbrochen von einem lauten Platschen, gefolgt von einem durchdringenden Schrei. Rafael drehte sich fluchend um und rannte über ausgetretene Steintreppen in den Garten hinab, gefolgt von Sarah. Dort fanden sie die Zwillinge, die gerade schuldbewusst aus einem Seerosenteich von der Größe eines Swimmingpools kletterten.
    „Was habe ich euch gesagt?“, brüllte Rafael.
    „Ich wollte doch nur auf dem großen Blatt sitzen“, heulte Gilly.
    „Rafael …“, versuchte Sarah sich einzumischen.
    „Geh ins Haus, und halt dir die Ohren zu, wenn du nicht ertragen kannst, was ich den beiden zu sagen habe!“
    Während er die Kinder von Blättern und Algen befreite, erklärte er ihnen die Gefahren, die von Wasser ausgingen. In anschaulichen Bildern beschrieb er den qualvollen Tod durch Ertrinken. Als er geendet hatte, waren die Kinder so kleinlaut wie noch nie zuvor. Die Anwesenheit von zwei uniformierten Mädchen und einer älteren Frau in schwarzer Kleidung, die inzwischen herbeigeeilt waren, zwang Sarah, ihre Zunge im Zaum zu halten.
    Rafael erteilte einige Anweisungen auf Spanisch, und die beiden Mädchen, die Mühe hatten, sich das Lachen zu verkneifen, trugen die tropfnassen Zwillinge davon. Die ältere Frau blieb zurück.
    „Darf ich vorstellen, meine Haushälterin, Consuelo.“
    „ Buenas tardes, señora. Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Reise.“ Consuelo lächelte freundlich.
    „ Muchas

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