Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
anderbookz Short Story Compilation

anderbookz Short Story Compilation

Titel: anderbookz Short Story Compilation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas M. Disch , Doris Egan , Gardner Dozois , Jack Dann , Michael Swanwick , Tanith Lee , Howard Waldrop , Katherine V. Forrest
Vom Netzwerk:
Marsianer! Sie sahen, wie die Sonde sich näherte, und sie haben den Sturm ausgelöst, um die Oberfläche vor unseren Blicken zu verbergen, und dann haben sie alles verändert. Im Schutz des Sandsturms haben sie den gesamten Planeten umgebaut, um uns auszutricksen, damit wir nicht in Erfahrung bringen können, wo sie sich aufhalten. Das ist der Beweis! Sie haben den Umbau rückgängig gemacht! Sie sind dort unten, die Leute mit den fliegenden Untertassen! Sie laufen dort herum ...«
    »Quatsch!« sagte der Commander. Seine Stimme klang hart und laut und knallte wie eine Peitsche, doch es war dieses eindeutig abqualifizierende, leidenschaftlich hervorgestoßene Wort, das sie mehr als alles andere aufrüttelte. Sie wandten sich zu ihm um, wo er neben der Steuerkonsole schwebte. Selbst Woody, der soeben noch am Rande eines Zusammenbruchs gestanden hatten, keuchte erstickt und verstummte.
    Als er sicher sein konnte, daß seine Männer ihm aufmerksam zuhörten, lächelte der Commander kalt und fuhr fort: »Während ihr alle euer kleines Psychodrama durchgespielt habt, konnte ich wenigstens einige Grunduntersuchungen vornehmen. Ich hab die telemetrischen Daten, und wißt ihr was? Alles sieht genauso aus wie vor dem Sandsturm. Genau ... wie ... vorher. Und zwar im Radar, infrarot und was noch alles.« Er klopfte auf das Steuerpult. »Es ist genauso, wie es immer war: keine atembare Luft, niedriger Atmosphärendruck, Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Nichts als Sand und ein paar rostrote Felsen. Keine Vegetation, kein Wasservorkommen an der Oberfläche, keine Kanäle! « Er schaltete das Bild der Außenkameras des Schiffes auf den Kabinenmonitor, und dort konnten alle den vertrauten Anblick der Mariner- und Viking -Sonden bewundern: felsig, zerklüftet, mit Kratern übersät, bar jeden Lebens. Keine grünen Oasen. Keine Kanäle.
    Alle schwiegen, hypnotisiert von den beiden widersprüchlichen Bildern.
    »Ich hab keine Ahnung, was für diese seltsamen visuellen Halluzinationen verantwortlich ist, die wir alle erblicken«, meinte der Commander, wies auf das Fenster und redete langsam und besonnen. »Aber ich weiß, daß es eine Halluzination ist. Nichts davon ist durch die Kameras zu erkennen, und es ist auch nicht auf telemetrischem Weg nachzuweisen. Es existiert ganz einfach nicht.«
    Sie verlegten ihre Diskussion an die Bar. Doofus der Elch - ein orangefarbenes aufblasbares Spielzeugtier aus Johnboys persönlichem Gepäck - grinste huldvoll auf sie herab, als sie wiederaufbereiteten Orangensaft aus ihren Tüten nuckelten (die NASA war der Auffassung, daß man ihnen keinen richtigen Alkohol anvertrauen könnte, und der Flachmann, den Woody an Bord geschmuggelt hatte, war längst geleert worden) und das Thema von allen Seiten beleuchteten, ohne zu einer Einigung zu gelangen. Die »Erklärungen« wurden immer phantastischer, bis der Commander am Ende des klassischen Begriff Massenhypnose ins Feld führte, woraufhin Johnboy in spöttisches Beifallsgeschrei ausbrach.
    Summende Stille setzte ein. Dann erklärte Johnboy, nachdem er sich wieder beruhigt hatte, mit ruhiger Stimme: »Es ist sowieso unwesentlich. Von hier oben aus werden wir niemals herausbekommen, was dort unten wirklich vor sich geht.« Er sah die anderen ernst an. »Im Grunde müssen wir nur eine einzige Entscheidung treffen. Gehen wir runter oder nicht? Sollen wir tatsächlich landen?«
    Sogar der Commander reagierte verblüfft. »Nach all dem - wollen Sie tatsächlich immer noch landen?«
    Johnboy zuckte mit den Schultern. »Warum nicht? Deshalb sind wir doch hergekommen, oder etwa nicht?«
    »Es ist zu gefährlich. Wir haben nicht die geringste Ahnung, was dort unten vor sich geht.«
    »Ich nahm an, wir wären nur ein Opfer der Massenhypnose«, erinnerte Johnboy sarkastisch.
    »Ich bin überzeugt, daß das der Fall ist«, ließ der Commander sich nicht durch Johnboys spöttischen Tonfall beirren. »Aber selbst wenn das wirklich zutrifft, wissen wir noch nicht, warum wir derartige Halluzinationen haben, nicht wahr? Die Ursache könnte irgendein organischer Schaden sein oder eine Fehlfunktion irgendeiner Art, hervorgerufen durch wer weiß was. Vielleicht lauert da draußen irgendein besonders intensives Magnetfeld, das die elektrischen Leitungswege unseres Nervensystems durcheinanderbringt. Vielleicht ist es aber auch ein Defekt in unserer Recyclinganlage, der die Entstehung irgendeines Giftes begünstigt, welches wiederum die chemischen Abläufe in unseren

Weitere Kostenlose Bücher