anderbookz Short Story Compilation
allmählich Gold aus den Bergen und wurde reich und ging daran, andere zu befreien, im Südlichen Neuland und in Afrika selbst ...
Revolte folgte auf Revolte. Mutter Afrika erhob sich. Es gab zu wenige weiße Männer, und die Sklavenarmeen, die sie bald schickten, rebellierten ihrerseits und schlossen sich mit ihren Brüdern und Schwestern gegen den Weißen Mann zusammen.
Zuerst mußten die verarmten französischen und spanischen Ländereien weichen, dann die reicheren italienischen und jene der Briten. Als letzte die Kolonien der großen deutschen Bankiersfamilien. Dann wandte sich der Zorn von Mutter Afrika gegen jene Araber und Ägypter, die dem Weißen Mann bei seiner Versklavung der Schwarzen geholfen hatten.
Nun ist ihrer aller Macht von unserem Kontinent verschwunden und setzt sich nur noch in den wenigen Handelsverträgen fort, die zum Vorteil Afrikas mit uns abgeschlossen worden waren.«
ASHINGO: Der Geist! Der Geist des toten Königs!
RENEBE: Wie? Welch Wahnsinn ist das? Wachen herbei! Was sagst du, guter Mann?
ASHINGO: Er kam zu mir, ich schwör’s, die Haut in Streifen, das Hirn eine schwärende Wunde, die Augen nur leere Höhlen!
RENEBE: Was für ein Omen ist dies? Den alten Astrologen, rasch. Auf daß er herausfinde, welche Mächte dieses Wesen zu uns geschickt hat wie eine Geiß ins Feld. Geht auf und ab. Astrologe tritt ein.
ASTROLOGE: Eure Männer haben mich gerade aus einem mächtigen Traum erweckt. Euer Majestät stand an einem erhöhten Ort und blickte über den Hof auf seine Freunde und seine Familie hinab. Ihr wart in eine prächtige Rüstung aus Bronze und Eisen gekleidet. Freudenfeuer des Sieges brannten allerorten, und kein Wort des Haders ward irgendwo im Lande zu hören. Alles war Ruhe und Frieden.
RENEBE: So ist dies ein gutes Omen von fortdauernder langer Herrschaft?
ASTROLOGE: Ich weiß es nicht, Sire. Es war mein Traum.
Seine Mutter stand hinter ihm und blickte ihm über die Schulter.
Robert fuhr zusammen und versuchte das Schreibheft zuzuschlagen. Die Brille fiel ihm herunter.
»Was ist das?« Sie langte nach vorn und nahm ihm das Heft aus der Hand.
»Das sind Extraaufgaben für die Schule«, sagte er. Er hob seine Brille auf.
»Nein, sind es nicht.« Sie überflog die letzte Seite. »Das ist Papierverschwendung. Glaubst du, wir können unser Geld zum Fenster hinauswerfen?«
»Nein, Mutter. Bitte ...« Er griff nach dem Schreibheft.
»Erst bist du unpünktlich. Dann mußt du in der Schule nachsitzen. Du verschwendest deine Schulhefte. Jetzt hast du mich noch angelogen .«
»Tut mir leid, ich ..«
»Was ist das?«
»Ein Theaterstück, ein historisches Theaterstück.«
»Was hast du mit einem Theaterstück zu schaffen?«
Robert senkte den Blick. »Ich möchte es zu Mr. Freds Buchladen bringen und veröffentlichen lassen. Ich möchte, daß es in der Kulturhalle aufgeführt wird. Ich möchte, daß es in ganz Nigeria verkauft wird.«
Seine Mutter ging zur Feuerstelle hinüber, wo die Bügeleisen in ihren Gestellen fern vom Herd abkühlten.
»Was hast du vor!!? « schrie er.
Seine Mutter wich vor Überraschung zurück. Sie blickte auf das Schreibheft hinunter, dann wieder zu Robert. Ihre Augen verengten sich.
»Ich wollte mir nur dein Schauspiel ansehen.«
Robert begann zu weinen.
Sie kehrte zu ihm zurück und legte ihre Arme um ihn. Sie roch nach dem Marktplatz, nach Dampf und Zimt. Er vergrub seinen Kopf in ihrer Seite.
»Ich will, daß du stolz auf mich bist, Mutter. Es tut mir leid, daß ich das Schreibheft benutzt habe, aber ich mußte dieses Stück schreiben.«
Sie entzog sich ihm. »Ich sollte dich windelweich schlagen, dafür daß du das Schreibheft ruiniert hast. Du wirst mir den Rest der Woche über helfen. Du wirst nicht daran weiterarbeiten, bis du nicht jedes Bißchen deiner Schulaufgaben gemacht hast. Du solltest wissen, daß weder Mr. Fred noch sonst jemand etwas veröffentlicht, was ein Schuljunge geschrieben hat.«
Sie reichte ihm das Heft. »Räum es weg. Dann geh auf die Veranda hinaus und hol die Stapel Stopfwäsche herein. Ich werde dich ein Schreibheft aus den Rippen schwitzen lassen, ehe ich durch bin.«
Robert preßte das Heft an sich, als wäre es seine Seele.
RENEBE: O Qual, Ruin und Pein! Sternschnuppen und Winde erschüttern die Grundfesten der Nacht! Wo sind meine Soldaten, wo ist meine Kraft? Was nützen mir Steuern und Tribute, wenn man dafür nicht kräftige Männer kaufen kann, die für mich sterben? Zur Seite: Fort. Alles
Weitere Kostenlose Bücher