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Andere tun es doch auch (German Edition)

Andere tun es doch auch (German Edition)

Titel: Andere tun es doch auch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Sachau
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bisschen geistreich, bisschen guter Stil, aber nichts, was dich wirklich packt. Aber der wusste genau, was er wollte, und er wusste, wie er es kriegt.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, fast schon unheimlich.«
    »Na komm, weiter.«
    Mein Kopf explodiert zwar gleich, aber ich erzähle es ihr trotzdem. Wäre zu schade, wenn ich an explodiertem Kopf gestorben bin und keiner auf der Welt von unserem Abend weiß.
    »Okay, Kerstin …«
    »Auf dem Boden oder auf dem Tisch?«
    »Sag ich nicht. Viel wichtiger ist … Wie soll ich das ausdrücken, also, Sex mit einem Draufgänger, was fällt dir dazu ein?«
    »Lass mich überlegen, irgendwas mit schnell ?«
    »Genau. Das hätte ich nämlich auch gedacht. Irgendwas mit schnell und vorbei .«
    »Und?«
    »Es war eben gar nicht schnell vorbei. Okay, nachdem wir uns geküsst haben, war ich so spitz auf ihn, ich kann es dir gar nicht sagen, aber trotzdem, es war das erste Mal, und dann auch noch so unerwartet. Und, ganz ehrlich, mir war es ein bisschen peinlich, dass ich vom Rennen so verschwitzt war, und das hat mich gehemmt. Und wenn es dann auch noch gleich wieder vorbei gewesen wäre, dann, du weißt schon … Bah!«
    »Oh ja, ich weiß. Aber er …?«
    »Ich sag mal, hm, er hatte überhaupt keine Probleme mit … langen Distanzen.«
    Hat da gerade was »knack« gemacht? Bestimmt der erste Hitzeriss in meiner Schädeldecke.
    K AI    »Und Alkohol hin oder her, ich war so spitz auf sie, das kannst du dir gar nicht vorstellen, Frank. Und ich … ich …«
    Die nächsten Leute sitzen zwar erst drei Tische weiter, aber die hören mich bestimmt trotzdem, oder?
    »Bist du zu schnell …?«
    »Pssssst! Nein, eben nicht. Komm mal näher ran … Also, am Anfang dachte ich, dass ich auf jeden Fall zu schnell … wegen ihr, wegen allem, du weißt schon. Und dann noch auf dem Tisch, verstehst du? Und das Gemeinste war … Hey, du sagst das aber niemandem weiter, niemals, versprochen?«
    »Ja.«
    »Sie war so ein ganz klein wenig verschwitzt … Das war … das war … oh Mann!«
    »Ja, ich weiß, was du meinst.«
    »Und ich war schon dabei, mir eine Entschuldigung zurechtzulegen, wenn gleich viel zu früh, na ja … Aber dann schwirrte plötzlich noch so ein anderer Duft herum, der hat mich wieder runtergeholt, und damit gerettet.«
    »Küchenmülleimer offen gelassen?«
    »Nein, es war … ihre Hautcreme.«
    »So schlimm?«
    »Nein, gar nicht. Es ist nur die gleiche … die … die … die auch meine Mutter …«
    »Nein!«
    L ARA    »Dann war es also absolut perfekt?«
    »Mehr als das.«
    »Und was war da nochmal genau drin in dem Irish Brown Rusty New Orleans Fox?«
    »Hör sofort auf, es auf den Drink zu schieben, Kerstin! Es war Kai, es war der Moment, es war … einfach alles!«
    »Schon klar, es interessiert mich einfach nur.«
    »Ich sag ja nicht, dass wir nicht betrunken waren, aber das war nicht entscheidend, verstehst du? Und ich habe keine Ahnung, was in dem Drink drin war. Eis, Whiskey, den Rest habe ich nicht gesehen. Er hat das unglaublich schnell gemixt.«
    »Also, ein toller Liebhaber plus ein guter Drinkmixer, wenn du mir jetzt auch noch erzählst, dass er Rückenmassagen kann, muss ich dich schlagen.«
    »Haha, wer weiß. Aber warte, es wird wirklich noch besser! Weißt du, was rauskam, als wir heute Morgen geredet haben?«
    »Na?«
    »Er ist gar nicht Barmann von Beruf! Drinks mixen macht er wohl nur so aus Leidenschaft.«
    »Schade, was ist er denn?«
    »Tadaaa! Architekt!«
    »Nein!«
    »Doch! Mit eigenem Büro und Angestellten, stell dir vor! Und die Wohnung hättest du sehen sollen. Du kommst rein und bist in Guter-Geschmackhausen. Nirgends auch nur ein Stück Billigkram, aber trotzdem überhaupt nicht protzig, und alles passt zusammen. Ganz klein bisschen zu wenig Farbe vielleicht, aber sonst – absolut perfekt!«
    Wenn ich mir das alles so auf der Zunge zergehen lasse, werde ich glatt noch einmal nachträglich nervös. Was, wenn ich alles versaut hätte? Ich glaube, ich war kurz davor. Wenn man bedenkt, dass ich dermaßen zu spät gekommen bin und …
    »Tja, Lara, das ist natürlich alles ganz wunderbar für dich …«
    »Aber?«
    »Du wirst Kai samt seiner Draufgänger-Attitüde, seiner tollen Wohnung mit den vielen Schuhen und seinem ohne jeden Zweifel dicken Bankkonto an mich abtreten müssen.«
    »Hast du nen Knall?«
    »Nein, ich frag mich nur gerade, was mit Adrian und dir ist.«
    Plimplam! Plimplam!
    »Bleib ruhig sitzen.«
    K

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