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Andersrum durch die USA - Teil 1 - Florida: Ein schwules Roadmovie führt durch Florida und Kalifornien

Andersrum durch die USA - Teil 1 - Florida: Ein schwules Roadmovie führt durch Florida und Kalifornien

Titel: Andersrum durch die USA - Teil 1 - Florida: Ein schwules Roadmovie führt durch Florida und Kalifornien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Unge
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zumute. Immer wieder schaute ich verzweifelt zu André hoch. Da er einer der größten in dem Zug war, schien er noch den besten Überblick über die Lage zu haben, doch meinen Blick bemerkte er nicht. Er wirkte konzentriert, so als würde er versuchen abzuschätzen, ob wirklich ein Problem mit der Bahn bestand oder ob es eine verdammt gut gemachte Umsetzung eines Erdbebens war. Zwischen ein paar Leuten konnte ich nach draußen auf den Bahnsteig sehen. Die Rolltreppen hatten ausgesetzt und schwankten unkontrolliert. Auch dort sprühten Funken aus sämtlichen Ecken und Enden. Wasser begann von der Decke zu tropfen. Erst zaghaft, anschließend intensiver. Plötzlich schossen Wassermassen die Stufen herunter in die U-Bahnstation. Wir schrien erneut laut auf, als die Flut auf unseren Wagon zuhielt. Die Stützpfeiler begannen einen gefährlichen Tanz und stürzten auf die Plattform, mitgerissen von der nassen Naturgewalt. Die Panik der Menschen in der Blechschachtel stieg an, je weiter die Flut auf uns zurückte. Wir pressten uns an die hintere Kabinenwand, starrten dem heranrauschenden Unheil ängstlich entgegen. Dann entließen alle zeitgleich erleichtert die Luft, als das Wasser vor dem Wagon im Schienenschacht verschwand. Das Licht schaltete sich zögerlich wieder ein, das Gefährt ruckelte weiter und brachte uns zum Eingang zurück. Echt super klasse inszeniert!
    Nach weiteren Achterbahnen und sonstigen Attraktionen, bemühten wir unsere müden und geschundenen Knochen langsam Richtung Ausgang.
    Wir kehrten auf der Rückfahrt noch in einer Pizzeria, mit echt fieser Pizza ein und fielen bald danach völlig fertig ins Bett.

Heiße Fahrt nach Miami
    Ein weiteres Mal standen wir mit gepackten Koffern vor dem freundlichen jungen Mann an der Rezeption.
    „Hi guys“, begrüßte er uns.
    Wir wurden zuerst ausgefragt, wie es denn in den Universal Studios gewesen sei und ob wir Spaß gehabt hätten.
    Na wenn du wüsstest, dachte ich mir nur.
    Nachdem wir ihm berichtet und für den wunderbaren Tipp gedankt hatten, griff er wieder hinter sich zu den Prospekten. Doch wir hielten sofort abwehrend die Hände hoch. Wir mussten wirklich weiter. Es standen noch Miami und der Flug an die Westküste auf dem Plan.
    Er lächelte, ließ den Flyer sinken und machte unsere Rechnung fertig.
    Kurz darauf waren wir auf der Interstate 95 in Richtung Süden unterwegs.
     
    Die ersten neunzig Minuten vergingen wie im Fluge und, für uns mittlerweile bereits ungewöhnlich, ohne irgendwelche Katastrophen.
    „Ist dir kalt, oder kann ich die Klimaanlage mal wieder einschalten?“, fragte mich André.
    Ich schaute ihn verwirrt an, als ich sagte: „Die müsste doch eigentlich laufen. Also ich habe sie jedenfalls nicht ausgeschaltet.“
    „Na, ich auch nicht, doch irgendwie beginnt mir gerade dezent der Schweiß an den Schläfen runterzulaufen.“
    Ich nickte zustimmend, während sich André bereits an dem Knopf der Klimaanlage zu schaffen machte.
    „Also, sie ist an“, sagte er und hielt seine Hände vor die Lüftung, „aber es kommt nur heiße Luft.“
    Ich lachte. Noch. Denn die Klimaanlage war anscheinend hin. Draußen herrschten um die 35°C und wir schwitzen uns kaputt in der fahrenden Blechbüchse.
    André checkte in der Mietwagenmappe, wo sich die nächste Station der Autovermietung befand und schüttelte den Kopf, als ich ihn mit fragendem Blick anschaute.
    „Erst in Miami. Hier auf dem freien Feld ist keine“, informierte er mich und wischte sich den Schweiß aus den Augen.
    „Na super. Wir haben aber noch dicke drei Stunden vor uns. Bis wir dort ankommen, sind wir richtig gut gar gekocht“, gab ich genervt zurück.
    „Tja, da bleibt nur eins“, sagte er und betätigte mit einer arg dekadenten Geste, welche Prunk und Reichtum vorgaukelte, das Knöpfchen an der Mittelkonsole. Beinahe geräuschlos verschwand die Scheibe in der Beifahrertür. Das Gefühl, in diesem Wagen nicht selbst Hand an einer Kurbel anlegen zu müssen, schien ihm zu gefallen. Er krabbelte auf den Rücksitz, was bei seiner Größe ein echtes Schauspiel war und öffnete auch dort die Fenster. Dann schob er sich mit akrobatischen Bewegungen wieder zwischen den Sitzen hindurch, zurück auf den Beifahrersitz. Und verschnaufte.
    „Danke. Schon viel besser“, gab ich zu.
    Ich hatte natürlich auch auf meiner Seite für Luft gesorgt und so saßen wir nun in diesem heißen Auto und ließen uns die Haare vom viel zu warmen Fahrtwind föhnen.
    Immer geradeaus. Immer nur

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