Androiden im Einsatz
einer Stelle auf Inyanga landet, die nicht vom Sicherheitsdienst kontrolliert wird!« Das war einleuchtend. Er dachte nach und erstarrte dann. »Wenn wir auf einem Flugplatz der Gilde landen, sind wir auch nicht besser dran.«
»Mag sein. Aber ich glaube, daß die Mitglieder der Gilde nicht mit unserer Ankunft rechnen. Möglicherweise ist dieses Flugfeld zur Zeit gar nicht besetzt. Wo könnte sich Ihrer Meinung nach auf Inyanga ein geheimer Landeplatz befinden?«
Andas schloß die Augen, um sich die Kontinente seines Heimatplaneten bildlich vorzustellen. Dann sagte er: »Ich glaube, dafür käme entweder die Kalli-Wüste oder das Umbangai-Gebirge in Frage.«
»Also Wüste oder Gebirge«, meinte Yolyos nachdenklich. »Wie sieht es dort mit Patrouillen aus?«
»Für uns sehr gut. Durch die Kalli-Wüste schlängeln sich zwei Routen, die von Oase zu Oase führen. Trotz der guten Karten, die einer Raumfähre bei einer Notlandung dienen sollen, ist dieses Gebiet ziemlich unerforscht. Das Umbangai-Gebirge liegt im Norden. Es ist ein großes Gebiet, das früher einmal königliches Jagdrevier war. Inzwischen hat es die Regierung übernommen, um dort landwirtschaftliche Versuche zu unternehmen. Die Experten, die ab und zu dort hinfliegen, können nicht in jeden Cañon ihre Nase stecken. Das Land ist zu groß.«
»Demnach wäre es also besser, wenn wir in der Wüste aufsetzen?«
»Ich weiß nicht …«, murmelte Andas. Wenn es sich um einen geheimen, unbemannten Flugplatz der Gilde handelte, waren sie von der Zivilisation abgeschlossen. Auf der anderen Seite wollte er nicht bei den Mitgliedern der Gilde landen. Andas seufzte.
»Wie Sie sehen«, meinte der Salariki spöttisch, »hat es wenig Sinn, Ihren Geist im voraus zu strapazieren. Am besten denken Sie nicht mehr daran.«
»Das sagen Sie so einfach!« fuhr Andas auf und verstummte dann mürrisch.
Es erwies sich, daß die Reisezeit des Raumschiffes nicht der Planetenzeit entsprach. Elys lag wieder in der Schlafkoje und schrumpfte in sich zusammen, während Grasty immer noch über den Hieb jammerte, den er hatte einstecken müssen.
Endlich war das heulende Geräusch zu vernehmen, das anzeigte, daß das Schiff landete. Auf dem Bildschirm tauchte verschwommen ein Bild auf, das Andas nicht gleich erkennen konnte. Waren sie nunmehr wirklich auf Inyanga gelandet?
Er stand auf, als Yolyos fragte: »Wissen Sie, wo wir sind?« Das Bild auf dem Schirm kam zur Ruhe und zeigte ein ödes Land zwischen zwei Felsen. Die Oberfläche war von der Sonne und von verschiedenen Starts verbrannt; die Felsen schimmerten rot, weiß und gelb. Da kein Gebäude zu sehen war, hatten sie auf keinem offiziellen Flugfeld aufgesetzt.
Die Kamera schwenkte zu den Felsen um. »Stop!« befahl Andas, woraufhin Yolyos auf einen Knopf drückte.
Das Bild blieb stehen. Das Land war nicht so verlassen, wie es zuerst den Anschein gehabt hatte. Zwischen den Felsen standen mit Schutzhüllen versehene Gleiter.
»Es scheint niemand zu Hause zu sein«, meinte Yolyos trocken. »Dann scheinen wir Glück gehabt zu haben. Erkennen Sie das Land?«
Andas schüttelte den Kopf. Dann meinte er: »Wenn wir wirklich auf Inyanga gelandet sind, dann muß das die Kalli-Wüste sein.«
Nachdem sie ausgestiegen waren, war er seiner Sache sicher. Er erkannte die Gleiter und fand dahinter die Kanister mit den Energie-Speichern, die ebenfalls mit Schutzhüllen versehen waren. Da die Schutzhüllen mit Sand bedeckt waren, hatte man sie wohl lange nicht benutzt. Nichtsdestotrotz sah jeder Gleiter startbereit aus.
»Wir scheinen Glück zu haben, Prinz«, meinte der Salariki. »Wann und wohin starten wir?«
»Wenn ich bis zur Nacht warte, geben mir die Sterne Licht. Dann fliegen wir nach Norden. Wenn ich auf den Manhani Trail stoße, weiß ich, in welcher Richtung Triple Towers liegt. Aber …«
Er legte eine Hand auf den Gleiter, den er ausgesucht hatte, und blickte zu Elys. Er sah, daß sie dringend Wasser brauchte. Wo aber sollten sie in der Wüste Wasser finden?
»Aber …?« wiederholte Yolyos fragend.
»Wenn Elys und der Rest von Ihnen hierbleiben …«
Der Salariki antwortete nicht, sondern starrte Andas mit seinen schillernden Augen nur an.
Andas konnte den Weg zu Triple Towers finden und auskundschaften, was los war. Doch was war, wenn er es nicht schaffte? Sollte er die anderen im Stich lassen? Von Yolyos glaubte er, daß er irgendwie zurechtkäme. Doch Elys in einer Wüste ohne Wasser? Und der jammernde Grasty.
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