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Androiden im Einsatz

Androiden im Einsatz

Titel: Androiden im Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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an das Jahr 2250 erinnern können, würde ich gern wissen, wann ihr Gedächtnis ausgesetzt hat.«
    »2273. Glauben Sie denn, daß man uns jahrelang in diesem Gefängnis festgehalten hat?« Seine Stimme überschlug sich fast. »Was kann denn dann mit Thrisk passiert sein?«
    »Die Frage können Sie sich selbst beantworten«, sagte Yolyos trocken, »nachdem Sie wissen, was vorher mit Naul passiert ist. Was wissen Sie über Sargol, Inyanga oder …«
    Grasty schüttelte den Kopf. »Nichts. Ich habe nie etwas über Sargol oder Inyanga gehört. Ich weiß nur das über Naul, weil es im achten Sektor und Thrisk im neunten liegt. Seinerzeit kamen Flüchtlinge von Naul zu uns.«
    »Nun, wir wollen nicht ewig die unterschiedlichen Zeitangaben nachrechnen«, meinte Yolyos, »doch wir müssen uns darauf gefaßt machen, daß sich nach unserer Rückkehr überall etwas geändert haben wird. Wollen Sie immer noch nach Inyanga fliegen, Prinz?«
    »Ja.« Andas nahm an, daß die Befürchtungen des Salarikis stimmen mochten, doch er brauchte Gewißheit.
    »Zunächst müssen wir die entsprechende Kurskarte finden«, meinte Grasty bissig.
    Yolyos hatte inzwischen die Kurskarten aus den Schutzhüllen genommen und reichte sie Andas. »Könnte eine davon für Inyanga gelten?«
    »Ja! Wie sind Sie darauf gekommen?«
    »Der Veep hat wahrscheinlich die Hüllen ausgewechselt. Da es hier sehr eng ist, konnte er die Inyanga-Karte nicht besser verstecken. Da wohl jemand Geld dafür ausgegeben hat, uns verschwinden und an unserer Stelle Androiden regieren zu lassen, wollte uns der Veep vielleicht hier festhalten, ehe er von der Gilde erfährt, ob er uns zurückbringen oder töten soll – das käme dann darauf an, wer am besten zahlt.«
    »Jetzt können wir also nach Inyanga starten! Doch was machen wir mit Turpyn?«
    Damit waren sie beim ältesten Gesetz der Raumfahrt angelangt. Man ließ kein Wesen – auch wenn es der übelste Feind war – auf einem fremden Planeten allein zurück. Doch wenn Turpyn nicht gefaßt werden wollte – wie sollten sie ihn finden?
    »Ja, Turpyn …«
    »Laßt ihn hier verrotten«, zischte Grasty.
    »Er hätte es verdient«, meinte Yolyos ruhig, »aber das können wir nur tun, wenn es sein eigener Wille ist. Lange können wir jedoch nicht auf seine Entscheidung warten. Eine Suche nach ihm wäre heute sinnlos.«
    Andas blickte auf den Bildschirm. Der Salariki hatte recht. Schatten krochen wie dunkle Finger aus dem Dschungel auf das Schiff zu. Sie wären verrückt, wenn sie sich jetzt auf eine Suche durch die Wildnis machten.
    Elys brachte ihnen einige Dosen, die zur eisernen Ration gehörten.
    »Wie geht es Tsiwon?« fragte Andas.
    »Er schläft. Doch sein Herz ist so schwach, daß ich nicht weiß, ob er den Flug übersteht.«
    Andas betrachtete sie. Nach der letzten Zeitangabe war sie seit achtundsiebzig Jahren unterwegs. Dennoch wirkte sie wie ein junges Mädchen. Sollte er ihr sagen, was er von Grasty über Naul erfahren hatte? Sollte er ihr ihr Alter vorrechnen? Nach kurzem Nachdenken unterließ er es.
    Für Andas wurde die Nacht ungemütlich, da er kaum schlief. Für den Fall, daß sich Turpyn verlaufen hatte und den Weg nicht zurückfand, hatten sie den Scheinwerfer am Bug des Schiffes eingeschaltet. Die Rampe hatten sie aus Sicherheitsgründen eingeholt. Der Bildschirm blieb eingestellt. Hin und wieder leuchteten Lichter auf, die von Turpyns Taschenlampe stammen konnte. Da sich die Lichter jedoch nicht näherten, nahm Andas an, daß es sich um große Glühwürmer handeln mußte.
    Gegen Morgen war er hundemüde. Grasty und der Salariki schienen seine Unrast nicht zu verspüren und schnarchten. Andas hatte sich ausgestreckt und starrte im Liegen weiter auf den Bildschirm.
    Er wurde hellwach, als sich ein dunkler Klumpen über dem Flugfeld bewegte. Kroch dort ein Mann? War Turpyn verletzt? Andas drückte auf einen Knopf, um den Bildschirm zu vergrößern. Es war ein Tier, das sich langsam vorwärts bewegte und hin und wieder ein paar Büschel vom vertrockneten Gras fraß. Hin und wieder war eine lange blaue Zunge zu erkennen.
    Das Tier hatte einen dunklen blanken Körper, kurze Beine und einen kleinen Schwanzstummel. Der Körperbau, der sehr wuchtig war, endete keulenförmig und war mit riesigen Stacheln versehen.
    Was Andas am meisten interessierte, war der große Stoffetzen, der sich in den Stacheln verfangen hatte. Das Biest drehte sich immer wieder um, um sich des Stoffetzens zu entledigen. Da es einen kurzen,

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