Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Androiden im Einsatz

Androiden im Einsatz

Titel: Androiden im Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
Vom Netzwerk:
Hatte er vielleicht innerliche Verletzungen davongetragen? Doch mit mehr als zwei Personen war der Gleiter überbelastet.
    »Wählen Sie selbst«, stieß er endlich hervor. »Kommen Sie mit mir oder bleiben Sie hier.«
    Elys stützte sich auf die Ellenbogen. Sie war so dürr geworden, daß ihre Knochen hervorragten. Grasty umklammerte mit seinen Händen seinen schmerzenden Bauch. »Wir haben eine geringe Chance«, jammerte er. »Wenn wir hierbleiben, sterbe ich. Fliegen wir weiter, kann es für mich noch schlimmer werden. Doch ich werde mitkommen.«
    Elys ließ Andas nicht aus den Augen. »Hier in der Wüste gibt es kein Wasser«, sagte sie mit schwacher Stimme. »Ich werde die Chance wahrnehmen.«
    Da Andas auch noch Proviant mitnahm, war es im Gleiter schon sehr eng. Dennoch gelang ihm bei Anbruch der Dunkelheit der Start. Die Sterne über ihm wiesen ihm den Weg.
    Bei Morgengrauen erreichten sie das Buschwerk, das die Wüste umsäumte. Sie flogen einem trüben Rinnsal entlang, das sich hin und wieder zu schlammigen Tümpeln ausdehnte. Elys brauchte Wasser, Andas machte sich um sie mehr Gedanken als um den stöhnenden Grasty. Deshalb setzte er den Gleiter auf einer Sandbank dicht neben einem der Tümpel auf und trug Elys mit Yolyos’ Hilfe zum schlammigen Wasser. Er kniete sich hin und legte Elys in die trübe Brühe. Wohl war ihm dabei nicht zumute, doch er konnte ihr nichts Besseres bieten.
    Sie fing an, sich zu bewegen, stöhnte und öffnete die Augen.
    »Tiefer!« Ihr Kopf rollte in seinem Arm. »Tiefer!«
    Er zögerte. Dieser Tümpel stank so, daß er ihrem Wunsch nur zögernd nachkam. Als sie sich dann aus seinem Griff gelöst hatte, erholte sie sich wieder einmal erstaunlich schnell. Nachdem sie in der trüben Brühe untergetaucht war, konnte er sie nicht mehr sehen.
    »Sie weiß am besten, was ihr gut tut«, rief Yolyos und winkte Andas zurück.
    Als sie schließlich ohne fremde Hilfe wieder auftauchte und ans Ufer kam, spuckte sie aus und fuhr sich angewidert mit den Fingern durch die klebrigen Haare.
    »Ich weiß, daß Sie nichts Besseres für mich hatten«, sagte sie zu Andas. »Aber glauben Sie mir, es war fürchterlich. Wo sind wir?« fragte sie, als bemerke sie erst jetzt, daß das Schiff nicht mehr da war.
    »Wir befinden uns auf dem Weg zu Triple Towers«, antwortete Andas, der sich plötzlich sehr müde fühlte.
    »Liegen dort vor uns Berge?« fragte Yolyos und deutete in die Ferne.
    »Das müssen die Ausläufer des Kanghali-Gebirges sein.«
    »Dort gibt es bestimmt Wasser. Könnten wir dort kampieren?«
    »Gut«, nickte Andas. »Ich werde versuchen, es bis zum Morgengrauen zu schaffen. Bei Tageslicht wären wir vor einer Entdeckung nicht sicher.«
    Sie flogen weiter. Elys saß steif da. Sie schien die klebrige Flüssigkeit, die ihr das Leben gerettet hatte, zu hassen.
    Sie flogen den Fluß entlang, der immer breiter wurde. Das Buschwerk wurde von saftigen Bäumen abgelöst. Ehe die Sonne aufging, setzte Andas den Gleiter in einer geschützten Lichtung auf.
    Elys war als erste im Freien. Sie rannte auf das klare Flußwasser zu und warf sich mit einem jubelnden Aufschrei in die leichte Strömung.
    Als sie sich viel später zu den anderen zum Essen gesellte, strahlte sie vor Frische und guter Laune. Grasty hingegen lag stöhnend im Schatten, verweigerte jede Nahrung und trank nur gierig aus dem Krug, den ihm Andas reichte.
    Dann ruhten sich alle aus und schliefen, wobei sich Elys, Yolyos und Andas mit der Wache ablösten. Mit Grastys Hilfe konnten sie nicht rechnen. Vor einem neuen Start warteten sie wieder bis zur Dämmerung.
    »Haben Sie an einen bestimmten Landeplatz gedacht, Prinz?« fragte Yolyos.
    »Triple Towers ist nach Westen hin mit einem Ring von Forts abgeschlossen. Es ist verboten, diese Mauern zu überfliegen. Doch wenn es mir gelingt, zwischen dem Koli- und dem Kala-Fort aufzusetzen, dann befinden wir uns innerhalb des Palastteils, in dem früher mein Vater zurückgezogen lebte. Wenn es inzwischen im Palast keine drastischen Veränderungen gegeben hat, dann ist dieser Teil wie ausgestorben. Ich muß dann nur sehen …«
    Er fuhr nicht fort. Yolyos hatte er von den Geheimgängen im Palast erzählt. Elys würde er zwar einweihen – doch Grasty traute er nicht.
    »Was machen wir, wenn wir dort ankommen?« wollte Elys wissen.
    »Wir halten uns zunächst versteckt, bis ich erkundet habe, was inzwischen passiert ist.«
    »Sie haben doch von einem Palast gesprochen, nicht wahr?«
    »Ja, aber

Weitere Kostenlose Bücher