Androiden im Einsatz
hielt ich ihn zum Schutz vor mich, bis ich die Felsspalte erreicht hatte. Dann ließ ich ihn fallen und schloß die Geheimtür hinter mir. Ich hatte keine Ahnung, in welche Richtung ich gehen sollte. Doch dann fand ich eine verstaubte Kiste mit einer Taschenlampe und Ersatzbatterien.«
»Die hat bestimmt meinem Vater gehört. Solche Dinge hat er immer hier unten deponiert, wenn er vorhatte, neue Gänge zu erforschen.« Andas war immer noch durch Yolyos Gesicht irritiert. Er konnte es kaum glauben, daß sich Elys gegen sie gestellt hatte. In gewisser Weise hatte sie natürlich grausam logisch gehandelt. Und was wußte er schließlich von diesem fremden Mädchen? Elys hatte wahrscheinlich für ihre Begriffe richtig gehandelt. Alles war unwirklich – auch der Ring, der sich zur Zeit in seinem Besitz befand. Was er darstellte, widersprach seinem Glauben. Dennoch hatte ihn eine Frau seiner eigenen Welt benutzt. Wie sollte er also dazu kommen, Elys zu verurteilen? Eins blieb übrig, daß ihre Gemeinschaft auf zwei Personen zusammengeschrumpft war. Innerlich war er froh, daß es der Salariki war, der bei ihm geblieben war.
»Und wie ist es Ihnen ergangen?« fragte Yolyos. »Viel Erfolg scheinen Sie nicht gehabt zu haben, sonst hätten Sie nicht befürchtet, verfolgt zu werden.«
Andas zögerte. Er konnte die Anschuldigungen der beiden, die er gesehen hatte, nicht so schnell vergessen. Aber er war doch kein Androide! Er lebte, fühlte Schmerzen, mußte essen und schlafen – er war echt!
»Sie haben etwas erfahren, was Ihnen nicht behagt.«
Andas zuckte zusammen. Wie kam der Salariki darauf? Konnte er ihm wenigstens trauen? »Sie sind Meister in der Telepathie«, murmelte er tonlos.
»O nein, wir können keine Gedanken lesen«, lächelte Yolyos. »Wir lesen Gerüche …«
Was sollte das nun wieder bedeuten?
»Jedes Gefühl hat für uns einen bestimmten Geruch«, erklärte Yolyos. »Wir riechen Furcht, Gefahr, Ärger – alle Gefühle.«
»Aber Elys’ Verrat haben Sie nicht gerochen!«
»Nein – sie war zu fremd. Und Grasty bestand nur aus Angst. Nein, diese Gefahr habe ich nicht gerochen. Bei Ihnen ist es etwas anderes. Trotz der verschiedenen Rassen haben wir die gleiche Wellenlänge. Und ich kann riechen, daß Sie ziemlich durcheinander sind und von Wesen verfolgt werden, die Ihnen nichts Gutes wünschen. Ich überlasse es Ihnen, mir zu erzählen, was Sie bedrückt.«
Um fair zu sein, erzählte Andas dem Fremden, was passiert war. Daß ein falscher Kaiser an seiner Stelle regierte und daß er, um die Wahrheit zu beweisen, zu dem Tempel kommen müsse.
»Man hält Sie also für einen Androiden«, murmelte Yolyos nachdenklich.
»Aber das stimmt doch nicht. Ich bin ein lebendes Wesen mit allen Empfindungen. Ich kann …«
»Was wissen Sie eigentlich über Androiden?« unterbrach ihn Yolyos. »Wir in Sargol hatten noch nie etwas mit ihnen zu tun. Androiden sind doch nicht mit Robotern zu vergleichen – oder?«
»Nein, Androiden kann man wohl als Automaten von menschlicher Gestalt bezeichnen. Die ersten Androiden, die aufgetaucht sind, hat man vernichtet, weil man sich vor ihnen fürchtete. Man sagt ihnen nach, daß sie angeblich unsterblich sind.«
»Unsterblich? Ihr falscher Kaiser scheint doch aber gealtert zu sein.«
»Ich kann mir das auch nicht erklären«, meinte Andas kopfschüttelnd.
»Dann möchte ich Sie noch einmal fragen, was Sie über Androiden wissen«, wiederholte Yolyos beharrlich. »Sie sagen, daß sie auf Ihrem Planeten verboten sind. Doch woran erkennt man einen Androiden? Normalerweise müßte ein medizinisches Gutachten doch Klarheit verschaffen. Oder sollte das stimmen, was Turpyn gesagt hat? Daß man einen Androiden nicht von einem wirklichen Lebewesen unterscheiden kann?«
»Wer weiß? Die Mengians sind die Nachfahren der Psychokraten, die zugegebenerweise mehr über die Lebensformen und Lebewesen als alle Wissenschaftler wissen. Es hat ihnen Spaß gemacht, Androiden herzustellen, die über die Grenzen der Wissenschaft hinausgehen. Sind wir vielleicht solche Androiden?«
»Würden wir je dahinterkommen?« fragte Yolyos zurück. »Nachdem ich Ihre Geschichte gehört habe, bezweifle ich nicht, daß mein Gegenspieler in Sargol meine Geschäfte übernommen hat. Sie sagten, daß Sie etwas in der Hand hätten, das Ihre Realität beweisen würde. Ich will erleben, ob Sie recht haben. Von diesem Beweis hängen meine zukünftigen Pläne ab. Doch sind Sie sicher, daß Sie diesen Tempel
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