Androiden im Einsatz
sah sich plötzlich einem Roboter gegenüber, der ihm giftige Dämpfe entgegensprühte. Obwohl Andas rasch zurückgetreten war, bekam er noch etwas davon ab. Er hustete und rang nach Atem, schaffte es aber keuchend durch die Geheimtür, die sich wie ein Wunder automatisch hinter ihm schloß. Obwohl er sehr geschwächt war, zwang er sich, den Gang zurückzugehen. Wenn der falsche Kaiser seine, Andas’, Kenntnisse hatte, konnte er ihm den Roboter mit der Giftwolke hinterherschicken. Im Augenblick war nichts sicher. Er wußte nur, daß er in der einen Hand den Schlüssel und in der anderen den Ring hielt, den er rasch wieder in den aufgerissenen Saum steckte. Je weniger er mit diesem Ring zu tun hatte, desto besser. Er hatte nur ein Ziel vor Augen. Mit Akmedus Schlüssel mußte er in den Tempel kommen und das dortige Geheimnis entdecken.
Die Lampe – wo hatte er nur die Lampe gelassen? Er konnte sich nicht erinnern und hatte auch jetzt keine Zeit, danach zu suchen. Doch das bedeutete, daß er nicht so schnell, wie er wollte, vorankam. Die Dunkelheit, der üble Geruch und der Morast schienen kein Ende zu nehmen.
Als dann Stufen kamen, fühlte er sich etwas sicherer. Obwohl der Schlüssel, den er gegen die Brust preßte, keine Wärme ausströmte, verlieh ihm das kalte Metall doch ein schwaches Gefühl der Sicherheit. Noch ein paar Stufen – dann wurde der Gang wieder trockener.
Obwohl er den giftigen Dampf immer noch im Gehirn spürte, konnte er jetzt etwas klarer denken. Falsch wäre es, den gleichen Weg zurückzugehen. Wahrscheinlich hatten die Wächter der Prinzessin inzwischen die Jagd nach ihm aufgenommen. Er mußte also Umwege wählen, die er nicht genau kannte. Wenn er nur nicht die Verantwortung für die anderen hätte! Viel leichter könnte er jetzt ein Risiko eingehen. Doch was hieß Risiko? Wenn der Androide seine Erinnerungen hatte, konnte er ihn überall finden. Er mußte versuchen, neue Wege zu entdecken, die ihn dahin führten, wo er die anderen zurückgelassen hatte. Wie mochte es denen inzwischen ergangen sein? Wahrscheinlich hatte die Suche nach den Eindringlingen sofort nach dem geräuschvollen Aufsetzen des Gleiters begonnen. Andas hoffte, daß Yolyos irgendeinen Ausweg gefunden hatte.
Obwohl Andas immer noch die Quergänge abzählen mußte, versuchte er, seine Schritte zu beschleunigen. Als er dicht an dem Gang vorbeikam, der zum Gemach der Prinzessin führte, fluchte Andas leise, daß er keine Lampe bei sich hatte. Dann wunderte er sich, daß er plötzlich einen schwachen Lichtschein wahrnahm. Er holte den Ring aus dem Saum und stellte fest, daß der Schimmer von dem Ring ausging. Obwohl er dadurch auch nicht viel besser sehen konnte, beruhigte ihn das schwache Licht. Dennoch wagte er nicht, den Ring auf seinen Finger zu streifen. Zu schrecklich waren die Geschichten, die er früher im Zusammenhang mit dem Ring gehört hatte.
Er kam dann zu einer Stelle, an der sich der Gang in drei Richtungen gabelte. Nach einigem Zögern entschloß sich Andas für den linken Gang. Er hatte keine Ahnung, welche Gebäude über ihm lagen und wohin ihn dieser Weg führen würde. Nachdem er eine Weile weitergegangen war, blieb er ruckartig stehen und lauschte. Er hatte sich nicht getäuscht – da waren Geräusche! Aus Erfahrung wußte er, daß man nie abschätzen konnte, wie weit ein Verfolger entfernt war.
Er hoffte nur, daß kein Roboter hinter ihm war.
Wenn er nur wüßte, wo er sich befand und wie weit er von einem Ausgang entfernt war! Andas tastete die Wände ab, während er weiterging. Nach kurzer Zeit entdeckte er eine Ausbuchtung, die in eiserne Stufen überging. Andas kletterte den dunklen Schacht empor, bis er etwa in Höhe des Erdgeschosses des Palastes sein mußte. Dort blieb er hocken und wartete ab. Kein Roboter konnte eine so schmale Treppe emporklettern. Vielleicht konnte er dann über das Dach entkommen.
Auf einmal sah er einen sich nähernden Lichtschein. Das konnte kein Roboter sein. Roboter brauchten kein Licht. Andas rührte sich nicht von der Stelle. Wenn es nur ein Wächter war, konnte Andas hinter dessen Rücken herunterklettern, ihn niederschlagen und ihm sowohl die Lampe als auch die Waffen, die ein Wächter bestimmt bei sich hatte, abnehmen.
Er beugte sich vor und kniff die Augen zusammen. Ein Stück weiter schien sich der Gang wieder zu gabeln. Wenn er den Wächter ausschaltete und dessen Taschenlampe benutzte, konnte er vielleicht entkommen, ehe die anderen kamen.
Er konnte
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