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Androiden im Einsatz

Androiden im Einsatz

Titel: Androiden im Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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mußten sie die normalen Wege einschlagen, ehe sie sich wieder in ihren Kaninchenbau zurückziehen konnten.
    Nachdem sie eine bestimmte Geheimtür gefunden und geöffnet hatten, verschwanden sie im Innern des Hauses, das auch verlassen war. Inzwischen war es dunkel geworden. Dennoch atmete Andas auf. Sie schienen ihre Verfolger an der Nase herumgeführt zu haben. Selbst wenn der falsche Kaiser die Geheimgänge kannte, erwartete er Andas nicht so weit von seinem Ziel entfernt. Er würde seine Vorbereitung am Tempel treffen. Doch dieser Trost war nur ein halber Trost. Je mehr Zeit der falsche Kaiser hatte, desto sorgfältiger konnte er planen.
    Doch Andas sah keine andere Möglichkeit. Dabei war er müde – entsetzlich müde.
    »Kein Wunder«, meinte Yolyos. »Wir sind schließlich keine Roboter. Und sollten wir Androiden sein, hätten wir trotzdem menschliche Angewohnheiten.«
    Die Luft war stickig. Irgendwie roch es nach wilden Tieren. Vielleicht hatte man früher manche Räume als Raubtierkäfige benutzt.
    Aber sie nahmen sich nicht die Zeit, diese Räume zu erforschen, sondern eilten mit ihrer Taschenlampe weiter, bis sie wieder im Untergrund untertauchen konnten.
    Andas ging jetzt so schnell, wie ihn seine Füße trugen. Er brauchte einen Unterschlupf, Ruhe, Schlaf und Nahrung. Er wollte schnellstens zu dem Gebäude kommen, das sich bei dem ehemaligen nördlichen Tor befand.
    Nachdem sie einige Zeit treppauf, treppab gelaufen waren, erreichten sie schließlich den Privatraum des Kommandanten des ehemaligen Nordtors.
    Die Fenster waren so verschmiert, das man nicht hindurchblicken konnte. Im Raum selbst war auch nichts zu erkennen. Andas schaltete die Taschenlampe jedoch erst dann an, nachdem es ihm gelungen war, die verrosteten Rolläden zu schließen.
    An der Wand stand ein Bettgestell ohne Matratze. Es war so schwer, daß man es wahrscheinlich aus diesem Grund nicht entfernt hatte. Außer ihren eigenen Fußstapfen sahen sie auf dem verstaubten Boden nur Rattenspuren – sonst nichts.
    »Sie haben gesagt, daß wir hier Wasser finden könnten«, murmelte Yolyos.
    »Es gab einen Garten.« Andas starrte auf die westliche Wand, als ob er dort hindurchsehen könnte. »Mit einem Springbrunnen«, fügte er hinzu, »und vielen Weinreben.«
    »Ich bin dafür, sofort festzustellen, ob das alles noch vorhanden ist«, schlug der Salariki vor.
    Nachdem sie eine Treppe hinuntergegangen waren, konnten sie das Gebäude verlassen. Ehe sie ins Freie traten, kamen sie noch an den Räumen vorbei, die früher von den Wächtern besetzt gewesen sein mußten.
    Als sie an die Luft kamen, prallte Andas unwillkürlich vor dem starken Duft zurück. Vor seinen Augen breitete sich ein weißes Blütenmeer aus. Dazwischen wucherte der Wein so üppig, daß dieser Wall undurchdringlich war. Auf alle Fälle hatten sie etwas zu essen gefunden. Die leicht eingetrockneten Weinbeeren mußten vorzüglich schmecken. Doch wie sollten sie durch dieses Dickicht einen Weg zum Wasser finden?
    »Wasser? Ich werde es finden!« sagte Yolyos.
    »Dort entlang«, sagte er schließlich so sicher, daß ihm Andas blind vertraute.
    Der Salariki riß die Weinreben nicht auseinander, wie Andas es getan hätte. Yolyos versuchte, sich einen Weg so sanft wie möglich zu bahnen.
    Als sie schließlich bei der Quelle angelangt waren, waren die Gebäude aus ihrem Blickfeld entschwunden. Die Wurzeln der Weinreben hatten sich so tief in die Erde gebohrt, daß die Quelle nicht mehr sprudelte. Das Wasser tröpfelte langsam von einem kleinen Tümpel in den anderen; aber es war gut und schmeckte Andas besser als der beste Wein, den er je getrunken hatte.
    Der Garten war voll leiser Geräusche. Das gurgelnde Wasser, das Summen der Insekten und das leichte Schaben der Weinstöcke an den Baumstämmen.
    Während Andas Weinbeeren aß, fragte er sich, ob Yolyos sie vertragen würde. Nahrung, die ihm bekam, konnte für den Fremden tödlich sein.
    »Ich weiß nicht, ob Sie diese Beeren essen können«, sagte er.
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, das festzustellen. Keiner verhungert gern, wenn Nahrung vorhanden ist«, entgegnete der Salariki ruhig. »Ich danke Ihnen für die Warnung, Prinz.«
    Andas hörte, wie sich der andere schmatzend über die Beeren hermachte.
    »Schmeckt nicht schlecht«, meinte Yolyos schließlich.
    Obwohl beide viel und schnell aßen, lauschten sie immer und waren auf der Hut. Doch nichts Verdächtiges rührte sich.
    »Es war wirklich gut«, meinte der Salariki

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