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Androiden im Einsatz

Androiden im Einsatz

Titel: Androiden im Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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erreichen? Haben Sie eine Ahnung, wo wir uns im Augenblick befinden?«
    Andas war über Yolyos’ Fragen nicht überrascht. Sie gingen vorsichtig weiter und kamen an vielen Quergängen vorbei.
    Andas wußte nicht, wie lange er sich jetzt schon in diesem Labyrinth aufhielt. Er war hungrig und durstig. Aber er wußte jetzt immerhin, in welcher Richtung sie sich bewegten. Wenn sie weitergingen, mußten sie irgendwann zu dem Platz kommen, den er immer als sein Zuhause betrachtet hatte – den verlassenen Pavillon seines Vaters.
    »Ich weiß jetzt, wohin wir gehen …«, begann er und machte dann eine Pause, da ihm plötzlich bewußt wurde, mit welchen Gefahren sein Plan verbunden war. Wenn der falsche Kaiser mit Andas’ Erinnerungen ausgestattet war, dann mußte er auf den Gedanken kommen, ihm bei jenem Pavillon eine Falle zu stellen.
    »Und wohin gehen wir?« wollte der Salariki wissen.
    Andas seufzte. »Leider nicht dorthin, wo ich eigentlich hinwollte. Dort könnten wir bereits erwartet werden. Es gibt nur eine Möglichkeit …«
    An diesen Ausweg hatte er nicht denken wollen. Nur ein verzweifelter Mann würde diesen Weg einschlagen. Und er war verzweifelt. Ohne Waffen konnte er es nicht wagen, sich einem Feuergefecht auszusetzen – also blieb nur dieser eine Weg.
    »Sie fürchten sich sehr.«
    Andas schnitt eine Grimasse. Der Salariki konnte also auch Furcht riechen! Nun, wenn der behaarte Fremde das wußte, was Andas wußte, würde er sich vielleicht auch fürchten. Doch es gab keinen anderen Weg. Und wenn sich die unterirdischen Gänge nicht radikal verändert haben sollten, hätte der falsche Kaiser Schwierigkeiten, sie dort verfolgen zu lassen.
    »Es gibt eine Stelle, zu der wir gehen können«, sagte Andas langsam und beschloß, dem anderen die ganze Geschichte zu erzählen.
    »Es ist der Ort ohne Rückkehr!«
    »Dieser reizende Name klingt sehr einladend.«
    »Immer wieder gab es auf Inyanga Geschichten von Personen, die von dort nie zurückgekommen sind. Manchmal waren es vier oder fünf in einem Jahr. Dann gab es wieder Zeiten, zu denen lebende Wesen unverletzt zurückgekommen sind. Das nördliche Tor, das nicht weit davon entfernt war, war immer mit Wächtern besetzt. Trotzdem verschwanden Menschen dort. Manchmal ein Soldat, zweimal ein Offizier und schließlich Prinz Akos. Sein Verschwinden hatten die Soldaten und Offiziere sogar gesehen. Sie sahen den Prinz im Hof – und auf einmal war er verschwunden.«
    »Ich nehme an, daß eine Untersuchung stattgefunden hat.«
    Andas fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. »Man hat Triple Towers buchstäblich auf den Kopf gestellt. Ohne Erfolg. In der dritten Nacht war die Stimme zu hören.«
    »Eine Stimme?«
    »Ja, sie war dicht neben der Stelle zu hören, an der Prinz Akos verschwunden war. Sie holten den Kaiser und Akos’ Frau herbei. Beide haben später vor dem Altar von Akmedu geschworen, daß sie wirklich die Stimme des Prinzen gehört hatten. Nach zwei Stunden soll die Stimme schwächer geworden und schließlich verstummt sein.«
    »Wann ist das passiert?«
    »Vor etwa zweihundert Jahren. Daraufhin suchte der Kaiser die alten Unterlagen zusammen und stellte fest, daß insgesamt fast fünfzig Personen an jenem Ort verschwunden waren. Er stellte diesen Platz unter Bann. Dieses nördliche Tor wurde verschlossen und ein neues errichtet. Obwohl wir diesen Platz nicht so leicht erreichen können, dürften wir dort vor Wächtern sicher sein.«
    »Aber Sie waren dort schon, nicht wahr?«
    »Einmal, mit meinem Vater. Es gibt einen Gang, der zu den verlassenen Wachräumen führt. Wir blieben an einem Fenster stehen und betrachteten den Platz, an dem der Prinz verschwunden war. Es mußte dort einen Sturm gegeben haben.«
    »Zu welchem Ergebnis hatten die damaligen Untersuchungen geführt?«
    Andas zuckte die Achseln. »Manche glaubten an Zauberei, doch im Prinzip glaubte man, daß unsere Mitbürger zu anderen Welten entführt wurden.«
    »Sehr interessant. Doch eine Frage: Nachdem der Kaiser den Zutritt zu diesem Gebiet hermetisch abgeschlossen hat, traute sich niemand mehr dorthin, nicht wahr?«
    »Genau. Und deshalb werden wir dort sicher sein. Wenn wir für eine Weile verschwinden, werden die anderen glauben, daß wir in eine unsichtbare Falle geraten sind.«
    »Wenn uns nichts Übernatürliches zustößt, wären wir dort also eine Weile in Sicherheit?«
    »Ja.« Andas wurde wieder zuversichtlich. Er wußte zwar, daß sie sich immer noch in Gefahr

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