Androiden im Einsatz
schmiedeeiserne Barriere ließ sich mit Hilfe des Brenners leicht beseitigen.
Nach wenigen Schritten lag ihm ein Felsbrocken im Weg. Wieder benutzte er den Brenner, um sich einen Weg zu bahnen.
Dann wurde es stockfinster, und er mußte die Taschenlampe anschalten. Vor ihm tauchten Stufen auf, die zum Glück unbeschädigt geblieben waren.
Während er die zehn Stufen hinunterstieg, fing der Geigerzähler an, wie verrückt zu ticken. Aber er versuchte, diese Warnung nicht zur Kenntnis zu nehmen. Da es keinen anderen Weg gab, durfte er nicht die Nerven verlieren.
Er kam jetzt auf einen Gang, der zum Herzen des Tempels führte. Was er suchte, befand sich direkt unter dem Thron, auf dem der Kaiser bei feierlichen Anlässen saß.
Im Schein der Taschenlampe sah Andas nur kahle Wände. Nichts deutete auf die Wichtigkeit dieser Krypta hin. Jetzt gelangte er zu einer Stelle, an der sich eine Geheimtür befinden mußte. Wie nicht anders zu erwarten, konnte er sie nicht entdecken.
Andas fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Er hob seine behandschuhte Hand und sprach.
Es waren sehr alte Worte in einer Sprache, die er nicht verstand. Er bezweifelte, ob selbst Kelemake diese Worte hätte übersetzen können. Andas wußte auch nicht, was sie bedeuteten. Ihm war nur bekannt, daß er langsam sprechen und bestimmte Pausen zwischen Wortgruppen einlegen mußte.
Als er seine Rede beendet hatte, geschah nichts. Keine Tür öffnete sich – keine Wand fiel ein. Er versuchte es ein zweites Mal und war sicher, daß er die Pausen richtig einlegte; doch es geschah wieder nichts.
Der Fehler mußte am Sprechfunkgerät liegen. Wahrscheinlich hatte seine Stimme durch den Anzug hindurch einen falschen Klang.
Um zum Ziel zu gelangen, mußte er den Helm absetzen und die Worte mit normaler Stimme wiederholen. Doch wenn er den Helm abnahm, setzte er sich den radioaktiven Strahlen aus.
Aber wenn er das nicht tat, blieb ihm gar nichts anderes übrig, als den Rückzug anzutreten. Er war zu dicht am wichtigen Ziel, um aufzugeben. Er konnte die Wand auch nicht mit dem Brenner bearbeiten, um zur Geheimtür zu gelangen. In diesem Augenblick würde ein Alarm ausgelöst werden, der das, was er suchte, vernichtete.
Andas lehnte den Brenner gegen die Wand und nahm seinen Helm ab. Die Luft war von einem ätzenden Geruch erfüllt, der ihm in der Nase brannte. Aber er konnte nicht die Luft anhalten und gleichzeitig die Worte, die er von sich geben mußte, sprechen. Er sprach jene Formel zum dritten Mal und wußte, daß das der letzte Versuch war.
Hustend setzte er sich seinen Helm wieder auf. Dann sah er, daß die Wand ganz langsam auseinanderging. Er hatte Erfolg gehabt.
Er hustete immer noch, als er ein schimmerndes Metallgitter im Schein der Taschenlampe vor sich sah. Es sah so aus, als wäre es erst kürzlich geputzt worden. In der Mitte war ein Zeichen eingearbeitet, das er kannte – der legendäre Löwe, das Symbol des Kaisers. Das offene Maul des Tieres war sein Schlüsselloch.
Er steckte den Schlüssel ins Schlüsselloch und drehte ihn links herum. Das Schloß öffnete sich!
Als sich daraufhin gleichzeitig das Gitter öffnete, schlurfte Andas auf den Sockel zu, der sich in der Mitte befand und auf dem ein Kasten stand.
Dieser Kasten war auch mit jenem Schlüssel zu öffnen, doch Andas nahm sich jetzt keine Zeit dazu. Er zog den Schlüssel aus dem Maul des Löwen und befestigte ihn wieder an seinem Gürtel. Dann nahm er den Kasten, der erstaunlicherweise leichter als der Brenner war, unter den Arm und zog sich eilig zurück.
Obwohl er nicht mehr hustete, war seine Kehle ausgetrocknet, und seine Augen brannten und tränten.
Schließlich gelangte er wieder ins Freie, wo ihn der Gleiter abgesetzt hatte. Er hob seinen Arm und gab dem Piloten ein Signal.
Das Seil wurde hinuntergelassen. Andas ließ den Brenner fallen. Er brauchte ihn nicht mehr.
Während er sich an das Seil hängte und dem Piloten zuwinkte, hielt er den Kasten fest umklammert.
Als Andas in die Höhe gezogen wurde, hoffte er, daß der Pilot die nötigen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen und eine Schutzwand zwischen sich und seinem Passagier errichtet hatte. Niemand durfte sich Andas nähern, bis er die Untersuchungen in der Quarantäne hinter sich hatte.
Doch eins hatte er erreicht. Er hielt die stärkste Waffe in seinen Händen.
18.
Nachdem Andas sämtliche Untersuchungen hinter sich hatte, saß er allein vor dem Kasten. Daß das Resultat fatal sein würde, hatte er
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