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Androiden im Einsatz

Androiden im Einsatz

Titel: Androiden im Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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finden. Keine schlechte Idee. Doch sie hat bessere Waffen!«
    »Keineswegs.« Andas’ Hand fuhr in die Tasche der Tunika; doch aus irgendeinem Impuls heraus zeigte er seinen Schatz nicht.
    Kelemakes Veränderung war erstaunlich. Seine Hand hatte an seinem eigenen silbernen Schlüssel an der Halskette geruht. Jetzt riß er ihn mit einem Ruck ab und hielt ihn Andas wie eine Waffe entgegen. Doch was immer er vorhatte, konnte er nicht durchführen, weil ihn Yolyos ansprang. Durch die unerwartete Attacke ging der Priester in die Knie. Ein zweiter Schlag von dem Salariki setzte ihn völlig außer Gefecht. Yolyos nahm den Schlüssel in die Hand und grollte wütend, nachdem er ihn untersucht hatte.
    »Wirklich ein feines Spielzeug für einen Priester, Kaiser.« Er hielt den Schlüssel so, wie es Kelemake getan hatte. Es klickte leicht, und aus dem Schaft ragte ein spitzes Messer hervor.
    »Rühren Sie es nicht an!« Yolyos streckte seinen Arm aus, um Andas zurückzuhalten. »Da ist eine verdächtige Schmiere darauf. Aber ich will Ihnen noch etwas sagen. Der hier …«, er stieß den Körper des Priesters mit dem Stiefel an, »war kein Lebewesen im üblichen Sinne.«
    »Androide?« fragte Andas entsetzt.
    »Nein, er war einmal ein Lebewesen. Was er jetzt ist, weiß die Old Woman am besten. Er ist ihr Verräter und stinkt entsetzlich.«
    »Kelemake!« Sarah atmete schwer. »Aber die Priester sind doch gegen die Old Woman gefeit. Das müssen sie sein, sonst wären sie keine Priester.«
    »Wer weiß, ob er wirklich Erzbischof war«, murmelte Andas. »Sie haben seinen Verrat gerochen, Yolyos?«
    »Er stank genauso verfault wie jene Kriechtiere, mit denen er etwas gemein haben muß. Er kam hierher, um Sie zu töten. Der Old Woman scheint Ihr Plan mit den Söldnern nicht sonderlich zu gefallen. Er muß sich im Auftrag der Old Woman solche Gedanken gemacht haben, daß er sie selbst vor Zeugen umbringen wollte. Vielleicht hatte er die Absicht, uns auch zu töten.«
    Andas kniete sich neben den Priester und drehte ihn um. Er hatte nicht erwartet, daß Kelemake tot war. So kräftig hatte Yolyos nun auch wieder nicht zugeschlagen. Dennoch war er tot. Andas untersuchte ihn, ohne eigentlich zu wissen, was er suchte – vielleicht einen Zusammenhang zwischen seinem Verräter und dem Feind.
    Dann fand er die Vorrichtung, die unter der Bischofsmütze direkt hinter dem kleinen Schlüssel angebracht war.
    Ein feines Netzwerk von Drähten lag dicht an dem kahlgeschorenen Schädel.
    Yolyos hockte sich neben Andas und blickte erst auf die Mütze und dann auf die Drähte. Er breitete die Krallen an zwei Fingern aus und riß die Schädeldecke auf. Es floß kein Blut. Unter der Schädeldecke hatte der Priester eine Metallplatte.
    »Ein weiteres Werk der Nessi. Sie scheinen ihre Magie mit wissenschaftlichen Errungenschaften zu verbinden – wenn man das so nennen kann.«
    Andas erhob sich. »Je schneller wir zum Valley of Bones kommen, desto besser«, sagte er zwischen zusammengepreßten Zähnen.

 
17.
     
    Andas ging in dem winzigen Zimmer, das sonst nur einem Posten als Schlafstätte diente, nervös auf und ab. Er hatte zwar nicht viel Bewegungsfreiheit, aber er konnte nicht still sitzen. Gut, Yolyos hatte den Erzbischof als Verräter entlarvt; doch wie viele mochten hier noch ein und ausgehen, die nicht das waren, was sie zu sein schienen? Er konnte sich nur auf Yolyos’ Talent, den Feind zu »riechen«, verlassen.
    Er konnte es nicht verhindern, daß ihm längst vergessene Geschichten einfielen. Einst hatte sein Volk Götter angebetet, deren Hunger nur durch Blutopfer zu stillen war. Dann hatte es Wunderdoktoren gegeben, die auf Befehl ihres Herrschers unbequeme Leute krank sprachen. Es sollte auch Hexen gegeben haben, die Gefahren gewittert hatten. Doch keine dieser legendären Gestalten hatte Yolyos’ Talent besessen. Und Andas konnte Akmedu danken, daß ihm der Salariki in diesen Alptraum gefolgt war.
    Der Salariki saß jetzt mit gekreuzten Beinen auf einem tiefen Hocker. Er trug Kniehosen, Stiefel und ein Cape. Eine Tunika hatte er abgelehnt, weil es ihm offensichtlich unbehaglich war, seinen behaarten Oberkörper zu bedecken. Seine Nase hielt er in ein Kräuterbüschel, das er unterwegs gepflückt hatte.
    Sarah saß auf dem einzigen Stuhl. Sie hatte ihr zerrissenes Gewand gegen Männerkleidung umgetauscht. Sie saß ruhig da und schien in Gedanken versunken zu sein.
    »Wie viele …« Andas drehte sich ruckartig zu den beiden um. »Wie

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