Androiden im Einsatz
viele von der Sorte mögen noch unter uns sein?«
»Außer dem Teufelspriester niemand, den ich gerochen habe«, erwiderte Yolyos ruhig. »Glauben Sie mir, ich würde es wissen. Er war eine Marionette, die sich nach dem Willen eines anderen bewegte.«
»Früher haben die Herrscher auch Leute beseitigt, die ihnen lästig waren«, murmelte Sarah. »Ihre Hexenmeister brauchten diese Leute nur mit ihrem Zauberstab zu berühren, und sie fielen tot um.«
»Diese Zeiten sind vorbei«, sagte Andas. »Wenn sich hier ein Feind befinden würde, könnte ihn Yolyos riechen. Ich glaube, wir sind im Augenblick in Sicherheit. Doch wir müssen zum Valley of Bones, ehe unsere Feinde weitere Schritte gegen uns unternehmen.«
Jemand klopfte höflich an den Türrahmen außerhalb des Vorhanges. Auf Andas’ Aufforderung trat Ishan ein. Er lächelte breit.
»Lord, Sie haben in Ihrer Weisheit die Leute vom Drak Mount richtig eingeschätzt. Sie sind mit einem Treffen einverstanden. Der Gleiter wird sie, wie befohlen, zum Tooth Craig bringen.«
Andas sah einen kleinen Hoffnungsschimmer. Der erste Schritt seines komplizierten Vorhabens schien geglückt zu sein.
»Dann wollen wir gehen!« Er war bereits auf dem Weg zur Tür. Yolyos schwang sich von seinem Hocker und ging, gefolgt von dem Mädchen, Andas nach.
Die Elche standen bereit. Sie waren kleiner als ihre Artgenossen in den Bergen. Sie waren an Reiter gewöhnt und trotteten langsam los.
Andas, Sarah, Yolyos, Ishan und einige seiner Leute ritten hintereinander her. Der Ritt zum Tooth Craig würde etwa zwei Stunden dauern. Sie mußten auf den Weg aufpassen, weil er uneben und steinig war. Außerdem traute Andas nach dem Zwischenfall mit Kelemake niemandem.
An der Felsspitze angekommen, schlugen sie ein kleines Lager auf. Vor ihnen erstreckte sich eine öde Landschaft. Sie mußten sich nördlich von der Stelle befinden, wo das Raumschiff seinerzeit in dem anderen Inyanga aufgesetzt hatte. Andas überlegte sich kurz, ob Elys dem falschen Kaiser ihre Geschichte erzählt hatte und wie er sie wohl aufgenommen haben mochte.
»Dort kommen sie.« Sarah berührte seinen Arm.
Der Gleiter wirkte am Himmel wie ein Insekt. Ishan sagte etwas zu seinen Leuten, die sich daraufhin hinter ein paar Felsbrocken zurückzogen. Sie wußten aus früheren Kämpfen, was sie zu tun hatten. Wenn keine Gefahr bestand, durften sie sich nicht von der Stelle rühren.
Der Landeplatz war sehr klein. Der Gleiter war überladen und setzte sehr vorsichtig auf. Vier Männer in Söldneruniformen stiegen aus. Sie trugen ihre Seitenwaffen und Helme mit heruntergelassenen Visieren. Doch als sie ausgestiegen waren, nahmen sie die Helme ab und standen barhäuptig da.
Zwei Männer, die als Eskorte dienten, waren jung. Doch die, zu deren Schutz sie da waren, waren zwei ältere Männer, die viel vom Kriegsgeschäft verstehen mußten. Einer der älteren begrüßte Andas, indem er seine Hand zum Zeichen des Friedens hob. Andas erwiderte diesen Gruß.
»Ich bin Kommandeur Modan Sullock«, stellte sich der Fremde vor. »Das sind meine Offiziere Masquid, Herihor und Samson.«
»Der Kaiser, Sohn von Balkis-Candace«, sagte Ishan förmlich, »mit seiner Auserwählten, Lady Sarah, und sein Waffenkamerad Lord Yolyos.«
Sullock blickte Andas und Sarah flüchtig an – verglichen mit dem starren Blick, den er dem Salariki zuwandte.
»Salariki!« Er konnte seine Verblüffung nicht verbergen. Doch er hatte sich schnell wieder in der Gewalt.
Da es unter den gegebenen Umständen reine Zeitverschwendung war, sich zu lange mit Formalitäten aufzuhalten, kam Andas rasch zur Sache.
»Sie kennen unsere Bedingungen, Kommandeur«, sagte er, »und Sie müssen sich ehrlich damit befaßt haben, sonst wären Sie nicht hier. Ihre Vertragspartnerin ist wortbrüchig geworden, ist geflohen und hat Sie in dem verseuchten Gebiet zurückgelassen. Wenn Sie sich ergeben, werden wir Sie ehrenvoll behandeln. Wir können Ihnen zwar nicht die Rückreise zu Ihren Planeten bieten, weil Raumschiffe hier nicht mehr landen. Wir können Ihnen nur das Beste anbieten, was wir zu vergeben haben. Das ist nie Ihr Kampf gewesen – Sie haben nur für einen unrechtmäßigen Machthaber gekämpft. Sie haben die Wahl. Sie können im Gebiet des Drak Mount eingepfercht bleiben und früher oder später an der Seuche sterben – oder Sie übergeben uns Ihr Fort zu ehrenhaften Bedingungen. Wir suchen nicht Sie, die Sie nichts weiter als Handlanger waren, sondern die Frau, die
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