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Androidenträume

Titel: Androidenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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gesellschaftlicher Hinsicht recht arrogant zu sein, aber in einer privaten Situation verhalten wir uns genauso entspannt wie jedes andere Intelligenzwesen. Ich biete meiner Sekretärin sogar an, mich ›Narf‹ zu nennen, wenn wir privat miteinander zu tun haben.«
    »Tut sie es auch, Botschafter?«
    »Natürlich nicht«, sagte Narf-win-Getag. »Sie würde es niemals wagen. Aber es ist doch nett von mir, es ihr zu erlauben, meinen Sie nicht auch?«
    »Und womit kann ich Ihnen heute Abend zu Diensten sein, Botschafter?«, fragte Javna.
    »Minister Soram stattete mir vor kurzem einen Besuch ab, um mir die gute Neuigkeit zu überbringen, dass Sie unser verlorenes Schaf gefunden haben«, sagte Narf-win-Getag.
    »Tatsächlich«, entgegnete Javna so neutral wie möglich.
    »Ja«, bestätigte Narf-win-Getag. »Obwohl er mir zu verstehen gab, dass das fragliche Schaf eigentlich gar kein Schaf, sondern ein menschliches Wesen mit der gesuchten Schaf-DNS ist. Äußerst seltsam. Dürfte ich Sie mit der Bitte um etwas zu trinken belästigen, Ben?«
    »Natürlich, Botschafter.«
    »Achtzehn Jahre alten Glenlivet, wenn es Ihnen keine Mühe macht«, sagte Narf-win-Getag. »Ich liebe sein Bouquet.«
    »Ich glaube, Minister Heffer hat eine Flasche in seiner Bar«, sagte Javna und öffnete die Tür, um Barbara aufzufordern, ein Glas zu holen.
    »Ausgezeichnet. Sie müssen verstehen, dass ich mich normalerweise an Minister Heffer wenden würde, um über diesesThema zu plaudern, aber da er nicht in der Stadt ist und die Zeit drängt, ist es das Sinnvollste, mit Ihnen zu reden.«
    »Das weiß ich sehr zu schätzen, Botschafter.«
    »Gut, sehr gut«, sagte Narf-win-Getag. »Also, Ben, ich wäre glücklich, sie Ihnen aus den Händen nehmen zu dürfen.«
    »Sie meinen das Mädchen, Botschafter?«, fragte Javna.
    Barbara schob einen Arm durch den Türspalt, und Javnanahm ihr das Glas ab.
    »Völlig richtig«, sagte Narf-win-Getag.
    »Ich fürchte, es gibt da ein kleines Problem, Botschafter«, sagte Javna und reichte das Getränk an den Nidu weiter. »Die fragliche junge Frau hat sich noch nicht im Außenministerium eingefunden.«
    »Aber Ihnen ist doch sicherlich bekannt, wo sie sich aufhält«, sagte Narf-win-Getag und betrachtete mit missmutiger Miene das Glas. »Am liebsten mag ich den Glenlivet auf Eis«, sagte er und gab es Javna zurück.
    »Natürlich, Botschafter.« Javna ging mit dem Glas zu seiner eigenen Bar. »Es tut mir leid, Ihnen sagen zu müssen, dass wir nicht wissen, wo sie sich im Augenblick aufhält.«
    Narf-win-Getag schnaufte ungeduldig. »Minister Soram schien davon überzeugt zu sein, dass sie sich in Ihrer Obhut befindet.«
    »Minister Soram war voller Enthusiasmus, aber nicht im Besitz aller Informationen.« Mit einer Zange ließ Javna einen Eiswürfel ins Glas fallen. »Uns ist die Identität der betreffenden Frau bekannt, und ein Mitarbeiter des Außenministeriums hat sie aufgesucht, um mit ihr zu reden und ihr behilflich zu sein. Das ist der gegenwärtige Stand der Dinge.«
    »Es erscheint mir unvorstellbar, dass einem Minister Ihrer planetaren Regierung nicht alle Fakten bekannt sind«, sagte Narf-win-Getag.
    Unglaublich, was?, dachte Javna. »Es gab begriffliche Missverständnisse«, sagte er stattdessen und kehrte zurück, um Narf-win-Getag das Glas zu reichen.
    Der Botschafter schnaufte erneut und nahm den Drink an. »Wie dem auch sei. Bitte reden Sie mit Ihrem Mann und sagen Sie ihm, dass wir bereit sind, die Frau im Empfang zu nehmen.«
    »Wir haben keinen Kontakt mehr zu ihm«, sagte Javna.
    »Wie bitte?«, wunderte sich Narf-win-Getag. »Keinen Kontakt? Ist so etwas auf Ihrem Planeten überhaupt möglich? Selbst Bergstämme in Papua-Neuguinea verfügen über ungehinderte Kommunikatorverbindungen. Wenn es eine Sache gibt, die für die Spezies der Menschen typisch ist, dann ist es das pathologische Bedürfnis nach ständigem Kontakt. Die Tatsache, dass Ihre Artgenossen sexuelle Aktivitäten unterbrechen, um einen Kommunikatoranruf zu beantworten, wird in der gesamten Großen Konföderation als skandalöses Verhalten betrachtet. Also verstehen Sie vielleicht, dass ich mit Skepsis reagiere, wenn Sie sagen, dass Sie keinen Kontakt mehr zu Ihrem Mitarbeiter haben.«
    »Ich verstehe es durchaus, Botschafter«, sagte Javna. »Trotzdem ist es so.«
    »Hat er keinen Kommunikator?«, erkundigte sich Narf-win-Getag.
    »Er hat einen. Aber er geht nicht dran.«
    »Was ist mit der Frau? Zweifellos hat doch auch diese

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