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Andromeda

Andromeda

Titel: Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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(National Aeronautics and Space Administration), eine angeblich zivile Organisation, finanziert wurde. In Wirklichkeit ist die nasa nichts anderes als eine staatliche Behörde mit stark militärischem Einschlag; 1963 liefen dreiundvierzig Prozent ihrer Vorhaben unter Streng geheim.
    Theoretisch entwarf jpl, das Jet Propulsion Laboratory, einen Satelliten für den Grenzbereich zum leeren Raum, der dort zur weiteren Untersuchung Organismen und Staub einzusammeln hatte. Dieses Vorhaben betrachtete man als rein wissenschaftliches Projekt. Für ein solches hielten es auch alle beteiligten Wissenschaftler.
    Die wahren Ziele sahen jedoch ganz anders aus. Die eigentliche Aufgabe von Scoop bestand darin, neue Lebensformen ausfindig zu machen, die sich im Programm von Fort Detrick verwenden ließen. Im wesentlichen ging es also um das Bemühen, neue biologische Waffen für den Krieg zu finden.
    Fort Detrick war eine ausgedehnte Forschungsanlage in Maryland, in der man sich um die Entdeckung von Waffen für die chemische und biologische Kriegführung bemühte. Mit einer Ausdehnung von rund 530 Hektar und Anlagen im Wert von etwa hundert Millionen Dollar gehörte Detrick zu den größten Forschungsanlagen, die es in den usa überhaupt gab. Nur fünfzehn Prozent der Ergebnisse wurden in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht; alles übrige war ebenso geheim wie die Berichte aus Harley und Dugway. Harley war eine hermetisch abgeriegelte Anlage, die sich hauptsächlich mit Viren beschäftigte. Im Laufe von zehn Jahren war dort eine ganze Reihe neuer Viren entwickelt worden, angefangen von einer Gattung mit dem Decknamen Garrie Nation, die Diarrhöe hervorrief, bis zu den sogenannten Arnold-Viren, die zu rhythmischen Krampfzuständen und zum Tode führten. Das Dugway-Versuchsgelände in Utah war größer als der ganze Bundesstaat Rhode Island und diente in erster Linie zu Versuchen mit Giftgasen wie Tabun, Sklar und Kuff-11.
    Stone wußte, daß nur wenige Amerikaner eine Ahnung vom Ausmaß der amerikanischen Forschungsbemühungen auf dem Gebiet der chemischen und biologischen Kriegführung hatten. Die staatlichen Gesamtausgaben für cbw (Chemical and Bacteriological Warfare) überstiegen eine halbe Milliarde Dollar pro Jahr. Ein Großteil dieser Summe verteilte sich auf akademische Forschungsstätten wie die Johns-Hopkins-Universität in Pennsylvania und die Universität von Chicago, an die zu vage formulierten Bedingungen Aufträge zur Untersuchung von Waffensystemen vergeben wurden. In manchen Fällen waren die Bedingungen allerdings nicht so vage. Das Johns-Hopkins-Programm wurde eingerichtet zur Auswertung von »Untersuchungen tatsächlicher oder möglicher Verletzungen und Krankheiten, Untersuchungen über Krankheiten mit potentieller Bedeutung für die chemischbiologische Kriegführung und die Auswertung gewisser chemischer und immunologischer Reaktionen auf bestimmte Toxine und Vakzine«. In den vergangenen acht Jahren war kein einziges Forschungsergebnis des Johns-Hopkins-Programms offen publiziert worden. Aus anderen Universitäten, wie der von Chicago und der von Kalifornien in Los Angeles, wurde gelegentlich einiges veröffentlicht, doch galten solche Arbeiten bei den Militärs als »Versuchsballons« – Paradebeispiele der laufenden Forschung zur Einschüchterung ausländischer Beobachter. Ein klassisches Beispiel dafür war ein von Tendron und fünf Mitautoren veröffentlichter Aufsatz über die »Erforschung eines Toxins, das zu einer raschen Aufhebung der oxydativen Phosphorylierung durch perkutane Absorption führt«.
    Dieser Aufsatz beschrieb ein Gift – ohne es jedoch genau zu nennen –, das durch die Haut aufgenommen wurde und einen Menschen binnen weniger als einer Minute tötete. Man war sich im klaren darüber, daß es sich hierbei im Vergleich zu anderen, in den letzten Jahren entwickelten Giften um eine bescheidene Leistung handelte. Bei all dem Geld und der Mühe, die für cbw aufgewandt wurden, hätte man meinen sollen, daß laufend neue und vollkommenere tödliche Waffen entwickelt würden. Das war jedoch von 1961 bis 1965 nicht der Fall; der Unterausschuß des Senats für Fragen der Verteidigungsbereitschaft gelangte 1961 zu dem Schluß, daß die »konventionelle Forschung alles andere als zufriedenstellend« verlaufe und daß »neue Wege und Methoden der Forschung« auf diesem Gebiet beschatten werden müßten.
    Genau das beabsichtigte Generalmajor Thomas Sparks mit dem Projekt Scoop.
    In

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