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Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Titel: Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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jemand!“
    Weder Jesta noch der Zauberer oder Leeni sagten etwas. Sie standen dem Jungen nur einige Meter gegenüber und warteten, ob noch jemand aus dem Haus kommen würde - doch es kam niemand.
    Der Junge schien nicht älter als elf oder zwölf Jahre alt zu sein und war für dieses Alter von normaler Größe und Statur. Er hatte strohblonde Haare, die ihm wirr über Stirn und Ohren fielen und seine großen gelbgrünen Augen funkelten misstrauisch. Seine kurzen Beine steckten in einer dunkelgrünen Hose und an dem hellbraunen Hemd waren die ersten vier Knöpfe offen, da sie gänzlich fehlten. Schuhe hatte er keine an. Aber an seiner linken, und nur an seiner linken Hand, trug er einen abgenutzten, braunen Handschuh.
    „Guten Tag, mein Junge“, rief Candol freundlich, doch der Junge grüßte nicht zurück, sondern rief lediglich noch einmal nach seinem Großvater. So laut, dass es Jesta in den Ohren schmerzte.
    „Wir suchen einen gewissen Jindo, mein Junge. Ist er dein Großvater?“
    Doch auch dieses Mal erhielt der Zauberer keine Antwort.
    Plötzlich sprang Leeni von dem Wagen und schritt auf den Jungen zu. „Hallo! Mein Name ist Leeni und wie heißt du?“
    Sie war fast einen Kopf kleiner als er, dennoch wich der Junge einen Schritt zurück und warf einen hastigen Blick in Richtung Tür.
    Nun gingen auch Candol und Jesta zu ihnen hinüber, aber sie waren noch nicht ganz bei dem Jungen angekommen, da schrie er erneut nach seinem Großvater und dieses Mal zog er das „Groß“ besonders lang.
    „Du brauchst keine Angst vor uns zu haben“, rief Leeni. „Wir sind Freunde! Wir möchten nur zu deinem Großvater, um uns mit ihm zu unterhalten.“
    „Sei still!“, antwortete der Junge, halb zornig, halb verschüchtert.
    „Groooßvaaaater!“
    Dieses Mal war es Jesta, der nach ihm gerufen hatte, der dafür umgehend einen von Candols strengen Blicken erntete. Noch bevor Jesta sich entschuldigen konnte, hörten sie plötzlich ein dumpfes Klopfen, das allmählich lauter wurde und aus dem Haus zu kommen schien.
    Als sie zur Tür blickten, sahen sie einen alten Mann, so wirkte er jedenfalls im Schatten der Türe, und der Stab, auf dem er sich stütze, verursachte das Klopfen auf dem hölzernen Boden. Der Alte ging geduckt und wirkte dadurch um einiges kleiner als Candol und auch dünner, darüber konnte auch das faltige, dunkelgrüne Gewand nicht hinwegtäuschen, indem er steckte. Sein schmales Gesicht war faltig und der kahle Kopf übersät mit braunen Altersflecken. Sein Gesicht wirkte aber nur entfernt menschlich: Seine Nase war breit, mit schmalen Nasenlöchern und die obere Mundpartie wirkte wie aufgebläht. Über den schmalen, dunklen Augen saßen weiße buschige Brauen und ebenso so weiß wie diese war auch der lange Bart, der ihm von seinen ausgehöhlten Wangen bis fast auf den Boden reichte. Die langen Finger der knochigen Hände umklammerten fest seinen Stab, und als Jesta genauer hinsah, bemerkte er, dass der Alte nur acht Finger hatte. Vier an jeder Hand. Er sah dem Jungen nicht im Geringsten ähnlich.
    „Was wollen diese Leute hier?“, rief der Junge und eilte sogleich an seine Seite.
    Der Alte sah sie alle der Reihe nach an und keiner von ihnen konnte einschätzen, was er dabei dachte. Gerade als es den Anschein hatte, er würde zu ihnen sprechen wollen, stieß Avakas durch die Blätter der Bäume und setzte sich krächzend auf Candols Schulter.
    Dem Zauberer war keinesfalls entgangen, wie sich die Augen des Alten geweitet hatten, als dieser den Raben sah. Auch sein Gesicht, das vorher so starr war, wirkte nun weicher und freundlicher.
    „Wer seid ihr und was wünscht ihr an diesem Ort?“, fragte er mit tiefer, rauer Stimme.
    Candol zog seinen Hut und legte ein freundliches Lächeln auf. „Wir sind Reisende aus dem fernen Talint, und ihr, guter Mann, seid der Grund unserer Reise, sofern es sich bei euch um jenen Mann handelt, den man Jindo nennt.“
    „Der bin ich. Aber nun würde ich gerne wissen, wer ihr seid. Eine merkwürdige Truppe, das steht fest; ein Durandi, eine vom Volk der Talani und ein Mensch – obwohl ich bei euch spüren kann, dass ihr sowohl magisch begabt als auch weise seid, und demnach dürfte es sich bei euch um einen der wenigen Zauberer handeln, nicht wahr?“
    „So ist es. Mein Name ist Candol und meine Freunde hier heißen Jesta und Leeni. Wir haben uns auf die Suche nach euch gemacht, um euren Rat einzuholen. Vielleicht ist euch zu Ohren gekommen, dass sich vor geraumer

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