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Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Titel: Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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ich auch nicht sagen. Bei den Dingen wo es funktioniert, sehe ich dann Bilder in meinem Kopf. So deutlich, als hätte ich das was sie mir zeigen selbst erlebt, als ob ich dort gewesen wäre.“
    Leeni starrte auf seine linke Hand. „Das heißt, wenn du einen Stein berührst, kannst du sehen, ob er jemals woanders gelegen hat?“
    Cale nickte. „Ja. Wenn ein Stein hier im Wald jemals woanders gelegen hat, sehe ich das. Dann erscheint vor meinem geistigen Auge ein Bild von der Landschaft, in der er vorher lag. Und das ziemlich deutlich. Ab und zu kann ich auch Stimmen und Geräusche hören - so wie bei deinem Ring eben.“
    „Das muss doch aber auch sehr lästig sein, nicht wahr?“
    Cale hob die linke Hand und deutete mit der anderen auf den Handschuh. „Deswegen ja auch der Handschuh. Wenn ich ihn anhabe, kann ich alles anfassen ohne das etwas passiert.“
    „Das ist natürlich sehr praktisch. Aber warum ziehst du dir dann nicht auch einen über deine andere Hand? Nur einer sieht schon sehr merkwürdig aus.“
    Da strich Cale ihr mit der rechten Hand über die roten Haare.
    „Das stimmt“, sagte er. „Aber so spüre ich wenigstens mit einer Hand wie sich etwas wirklich anfühlt. Würde ich an dieser Hand auch einen Handschuh tragen, könnte ich gar nicht fühlen, wie weich deine Haare sind. Denn das sind sie. Sehr, sehr weich!“
    Leeni lächelte, und beinahe wäre sie sogar ein bisschen rot geworden.

    Zur gleichen Zeit sahen sich Jesta und der Zauber im Inneren von Jindos Haus um. Es war sehr gemütlich eingerichtet. In der Mitte des Raumes stand ein langer schwarzer Tisch, der mit ausreichendem Abstand vor einem großen Kamin stand. Um den Tisch standen sechs schwarze Stühle, auf denen sie nun nach Jindos Aufforderung hin Platz nahmen. Jestas Blick fiel von dort in die hinterste Ecke des Raumes. Vor einem steinernen Trog, der unter einem offenen, zweitürigen Hängeschrank stand, hockten auf alten Holzschemeln zwei kleine Gestalten, von denen einer einige Teller und Becher abtrocknete, die ihm der andere aus dem schaumigen Wasser des Trogs reichte.
    Die Körper der Wesen waren klein und dürr, mit blauer Haut und ihre großen runden Köpfe saßen auf dünnen, stielartigen Hälsen. Von den haarlosen Köpfen standen jeweils zwei spitze Ohren ab und ihre großen runden Kulleraugen blickten munter auf ihre langen dürren Finger herab, mit denen sie geschickt ihre Arbeit verrichteten. Sowohl ihre kurzen Beine als auch die großen Patschfüße waren unbekleidet, das Einzige dass sie am Leibe trugen, war ein brauner fleckiger Lendenschurz, der jeweils mit einer Kordel um ihre dürren Hüften gebunden war. Schließlich nahm einer von ihnen drei der trockenen Becher in die Hände und stellte sie vor Jesta, Jindo und dem Zauberer auf den Tisch.
    „Danke schön“, sagte der Vanyanar und das kleine Kerlchen nickte freundlich.
    „Bitte schön!“
    Gleich darauf kam ein weiterer von ihrer Art die Stufen einer kleinen Holztreppe hinunter, schritt auf Jindo zu, verbeugte sich höflich und sagte: „Die Betten sind frisch bezogen, Herr. Und in wenigen Minuten dürfte Munk mit dem Staubwischen fertig sein.“
    „Danke schön, Loffy. Wärst du vielleicht so freundlich und würdest unseren Gästen und mir einen Krug Honigwein bringen?“
    „Ist so gut wie erledigt, Herr“, erwiderte das Kerlchen namens Loffy und verschwand mit einem großen Krug in Händen nach draußen.
    „Sind das eure Diener?“, fragte Jesta neugierig, da er diese Geschöpfe noch nie zuvor gesehen hatte.
    „Das sind sie. Und so wie du sie betrachtest, hat es den Anschein, als ob du noch nie zuvor einen Momling gesehen hast, habe ich recht?“
    „Momlinge? So nennt man diese Wesen?“
    „Im Allgemeinen schon. Jedenfalls hier auf Brahn. Natürlich hat jeder von ihnen auch einen eigenen Namen, auch wenn das eher untypisch für sie ist. In den Augen der meisten Leute sind die Momlinge nur unnütze Zeitgenossen, die nicht mehr wert sind als Ratten. Dabei sind es wirklich herzensgute Wesen und sehr dankbar für alles, was man ihnen entgegenbringt. Loffy habt ihr ja bereits kennengelernt und die zwei dort am Trog sind Twink und Nibby. Munk ist noch oben, dürfte aber jeden Augenblick zu uns hinunter kommen.“
    „Hat euer Enkel ihnen die Namen gegeben?“, fragte Jesta.
    Jindo nickte und schüttete ihnen und sich von dem Honigwein ein, den Loffy einen Moment zuvor hineingebracht hatte.
    „Danke, Loffy!“, sagte er und wandte sich wieder dem Durandi

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