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Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Titel: Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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Wolkenwal plötzlich auftauchen würde? Aber er hatte doch solch einen Durst. Es würde nur einige Minuten dauern und vielleicht hätte der Wolkenwal ja sogar Verständnis für sein Handeln.
    Er stand leise auf, schlich ein Stück vom Schlafplatz weg und wollte gerade den Hügel hinunter laufen, als er etwas auf dem Meer erblickte, das sich von Norden her näherte. Noch war es zu dunkel, um genau zu erkennen, was es war, aber nach einer Weile konnte er etwas kleines Rundes sehen, das über das Wasser zu fliegen schien. Nicht besonders hoch, geschweige denn schnell, aber dieses Etwas schien eindeutig in der Luft zu schweben. Die dunkle Erscheinung kam näher und näher und kurze Zeit später erkannte Jesta, was es war.
    „Das gibt’s doch nicht!“, rief er und starrte kopfschüttelnd auf Plummel hinunter, der mithilfe zweier Seile Candols Boote hinter sich herzog, in denen die anderen drei Woggels saßen.
    Dieses Bild war umso absonderlicher, da Knubber heroisch wie ein großer Feldherr in einem der Boote stand und eine schwarze Augenklappe trug. Und sowohl er als auch die anderen Woggels waren mit lauter seltsamen Zeichen und Streifen bemalt.
    Jesta lief eilig den Hügel zum Meer hinab, bemühte sich dabei nicht zu stolpern, tat es unglücklicherweise dennoch und purzelte die letzten Meter bis zum Strand hinunter.
    „Na, da kugelt sich aber jemand vor Freude, was?“, rief Plummel und landete vor seinen Füßen. „So erfreut uns zu sehen, Jesta?“
    „Von wegen!“, zischte er und rappelte sich wieder auf. „Das hat ganz schön gedauert! Hättet ihr nicht früher hier sein können? Und was soll diese alberne Bemalung?“
    „Na, na, na! Ein bisschen mehr Dankbarkeit, wenn’s geht, ja!“, mahnte Knubber, der soeben aus dem Boot geklettert kam.
    „Wir sind so schnell gekommen, wie wir konnten. Und wenn du mich fragst, haben wir, oder vielmehr Plummel, die Strecke in Rekordzeit zurückgelegt!“
    „Und die Kriegsbemalung soll unseren Feinden das Fürchten lehren!“, fügte Mombo hinzu. „Denn wie wir dem Schreiben des Zauberers entnehmen konnten, ist Böses im Busch!“
    „Oder besser gesagt“, ergänzte Grumba, „eine schreckliche Gefahr schippert über die Wellen!“
    „Ja, nämlich ihr vier!“, entgegnete Jesta, der immer noch bemüht war, sich den Sand aus dem Fell zu schütteln. „Habt ihr auch an den Proviant gedacht? Ich sterbe vor Hunger!“
    „Ja, sicher!“, antwortete Knubber. „Übrigens, was wirkt bedrohlicher? Wenn ich die Augenklappe vor dem rechten oder doch besser vor dem linken Auge trage?“
    „Es wirkt in beiden Fällen einfach nur lächerlich!“, antwortete Jesta und ging zu den Booten, um nach dem Proviant zu suchen. Und tatsächlich – in dem Boot in dem Knubber gestanden hatte, fand er drei große Beutel, aus denen ihm schon die verschiedensten Gerüche in die Nase stiegen. Es roch nach Braten, Brot, sogar Fisch und etwas Kuchen. Kein Zweifel - seine Nase hatte ihn noch nie getäuscht und so beugte er sich zu den Beuteln hinunter, um sich endlich an deren Inhalt zu laben.
    Doch plötzlich machten die Beutel einen Satz nach hinten und Jesta griff verblüfft ins Leere. Gleich darauf erhoben sich alle drei Beutel in die Luft, so hoch, dass er sie selbst durch Springen nicht erreichen konnte.
    „Das hast du dir wohl so gedacht, wie?“, rief ihm Mombo amüsiert zu. „Sag uns erst, dass wir äußerst bedrohlich aussehen und du schreiend vor uns davonlaufen würdest, wenn du unser Feind wärst.“
    Jesta gab seine Bemühungen auf und wandte sich verzweifelt den Woggels zu.
    „Ja! Ja, ihr seid bedrohlich! Unglaublich bedrohlich sogar! So bedrohlich, dass jede Armee schreiend davonlaufen würde!“
    „Und du auch!“, fügte Mombo hinzu und ließ die Beutel noch ein Stück höher schweben.
    „Ja, und ich würde auch vor euch davonlaufen!“, seufzte Jesta und sank erschöpft zu Boden.
    „Geht doch!“, rief Knubber, und schon einen Augenblick später plumpsten die Proviantbeutel auf Jesta herab.
    Erleichtert griff er nach einem der Beutel, öffnete rasch den Knoten der Schnur, langte blind hinein und holte etwas heraus. Es war ein Apfel. Und zu seinem Glück ging gerade die Sonne auf und so konnte er den Apfel deutlich betrachten, bevor er hineinbiss.
    „Bah!“ Angewidert starrte Jesta auf eine faule Stelle, braun und matschig und zu abstoßend um noch in den Apfel hinein zu beißen. Er schmiss ihn aber auch nicht fort, denn er war sich nicht sicher, ob seine beiden

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