Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Titel: Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
Vom Netzwerk:
er feststellte, dass keines der Schiffe ihren Freunden nach Norden gefolgt war.
    „Wie es aussieht, haben die Garlan von Renyans Flucht nicht das geringste mitbekommen!“, rief er Leeni unter dem lauten Kampfgetöse zu. „Die Anzahl ihrer Schiffe ist noch die gleiche wie vorhin auf der Brücke!“
    Leeni nickte, doch richtig beruhigen konnten Cales Worte sie nicht. Besorgt starrte sie weiter auf die Schar der Garlan, die sich von der Küste wie ein schwarzes Band dem Stadttor entgegen schlängelte. Der Ansturm der Angreifer schien nicht nachzulassen, wenn gleich auch Crydeol und seine Soldaten bereits unzählige von ihnen in den Tod geschickt hatten.
    „Ausweichmanöver!“, schrie ein Späher den Soldaten von den Zinnen herab, als sich die beiden Katapulte auf den Türmen anschickten, eine weitere Ladung abzufeuern. Sofort preschten die vaskaanischen Soldaten auseinander und ein enormer Felsbrocken schlug krachend auf eine Gruppe Angreifer nieder.
    Cale hielt sich die Ohren zu. Und dennoch war ihm, als könnte er jeden Knochen unter dem gewaltigen Gewicht des Felsbrockens zerbersten hören. Übelkeit überkam ihn und ohne eine geeignete Stelle aufsuchen zu können, erbrach er sich gegen die Zinne, vor der sie hockten.
    „Was zum Teufel habt ihr hier zu suchen?“, schrie der Befehlshaber der Bogenschützen und starrte sie finster an. „Begebt euch sofort in die heiligen Hallen! Hier ist es zu gefährlich für euch, Kinder!“
    Ohne den Worten folge zu leisten, stand Cale auf und beugte sich über die Zinnen. „Crydeol! Wir sind hier oben!“, schrie er, aber ehe er sich versah, wurde er von dem Befehlshaber am Kragen gepackt und zurück hinter die Zinnen gezogen. Doch Cale riss sich los, fuhr herum und rief erneut, und so laut er konnte, zu Crydeol hinunter.
    Und nun sah Crydeol ihn, und indem Moment da ihm deutlich wurde, dass es ihnen nicht gelungen war aus der Stadt zu flüchten, erstarrte er voller Sorge und wurde durch den schnellen Angriff eines riesigen Kerls von Lago gerissen. Der General schlug hart auf den Boden auf und konnte gerade noch einem Schwerthieb seines Widersachers ausweichen, als dieser von einem Pfeil niedergestreckt wurde. Crydeol reagierte blitzschnell, warf sich wieder auf sein Pferd und schrie einem anderen Reiter etwas zu, bevor er auf Lago durch das Tor des zweiten Bereiches galoppierte.
    „Was fällt dir ein, du törichter Bengel!“, zischte der Befehlshaber und packte Cale mit festem Griff an der Schulter. „Um ein Haar hättest du unseren höchsten General auf dem Gewissen gehabt!
    Aber weder Cale noch Leeni hörten ihm weiter zu. Sie ließen den tobenden Soldaten einfach stehen, liefen die Stufen der Treppe hinunter und eilten zu Crydeol, der soeben von Lago gestiegen war und ihnen entgegen gelaufen kam. Hastig riss er sich den Helm vom Kopf und sah sie beide fragend an.
    „Was ist passiert?“, rief er und kniete vor den Kindern nieder, die nun wild durcheinander plapperten.
    „Die Geschosse der Garlan haben die Steinbrücke zerstört und uns voneinander getrennt!“, rief Leeni aufgebracht.
    „Renyan und Inoel waren auf der Seite, die weiter zum Hafen führte und wir auf der anderen“, fügte Cale hinzu. „Uns blieb nichts anderes übrig, als wieder hierher zurück zukommen, und als wir uns unter dem Torbogen befanden, schlug ein weiteres Geschoss in die Mauer und brachte das Tor zum Einsturz!“
    „Konntet ihr sehen, ob Renyan und Inoel flüchten konnten?“, fragte Crydeol, als er sah, dass den beiden Kindern anscheinend nichts Ernsthaftes fehlte.
    „Sie konnten“, antwortete Leeni. Doch der seltsame Ausdruck auf ihrem Gesicht ließ Crydeol vermuten, dass die Flucht ihrer Freunde nicht auf die geplante Weise geschehen war. „Aber? Ist ihnen etwas zugestoßen?“
    „Nun“, sagte sie zögernd, „die Geschosse der Garlan haben nicht nur weite Teile des Hafens zerstört, sondern auch die Silbersturm!“
    „Wie konnten sie dann flüchten?“
    „Cale und ich liefen gerade zurück und ich drehte mich noch einmal um und da sah ich die Eiswind, die gerade am Hafen anlegte!“
    „Die Eiswind?“
    „Ja! Ich kann zwar nicht sagen, ob Renyan und Inoel von Tasken und seiner Mannschaft gefangen genommen worden sind, aber als ich Cale unter den Trümmern des eingestürzten Torbogens befreit habe, konnte ich für einen kurzen Augenblick sehen, wie die Eiswind nach Norden segelte. Ein weißer Vogel saß auf der Spitze des Aussichtsmastes, und ich nehme an, dass es Avakas

Weitere Kostenlose Bücher