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Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Titel: Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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getroffen zurückgeschleudert wurde.
    „Was ist passiert?“, fragte Cale erschrocken.
    „Es begann zu vibrieren“, antwortete Renyan verwirrt. „Die Schwingungen wurden so stark, dass ich das Gefühl hatte, mir würde jeden Moment der Arm abgerissen werden.“
    So warteten sie eine Zeit lang gespannt ab, doch es geschah nichts. Die Minuten verstrichen, bis Cale das Amulett ein weiteres Mal in die Hand nahm und es genauer untersuchte.
    „Vielleicht ist es ja beschädigt“, sagte er und drehte das Amulett hin und her.
    „Das denke ich nicht“, murmelte Jindo und starrte an Renyan vorbei auf die Wasseroberfläche. „Seht doch, dort drüben!“
    Beide blickten nach Osten. Was sie dort in geringer Entfernung sahen, ähnelte zuerst einer kleinen Insel, die sich langsam aus den Wellen erhob. Doch Renyan stellte schnell fest, dass es keinesfalls eine Insel war, sondern der Panzer eines Tieres. Eines äußerst großen Tieres.
    „Eine Gamunkröte!“, rief Jindo und deutete auf das riesige Wesen, das nun vollends aus dem Wasser auftauchte.
    Zuerst vermutete Renyan, dass er die Kröte mit dem Amulett gerufen hatte, doch als er genauer hinsah, fiel ihm auf, dass um beide Flossen jeweils drei starke Taue gebunden waren. Noch ehe er erkennen konnte, was an den Enden der Taue befestigt war, öffnete die Gamunkröte plötzlich ihr Maul, schnappte nach Luft und tauchte nur wenige Meter vor dem Boot wieder unter Wasser. Und nun beförderten die Taue eine riesige Muschel an die Oberfläche, deren Form entfernt an eine Kutsche erinnerte. Sie war etwa mannshoch, halb voll mit Wasser und glitzerte rotgelb in den Strahlen der untergehenden Sonne.
    „Seht ihr das?“, flüsterte Cale und deutete auf die Muschel. „Die beiden Gestalten, die in dem Ding sitzen?“
    „Dann entspricht wenigstens dieser Teil von Taskens Geschichte der Wahrheit“, sagte Renyan und starrte auf die beiden Wesen. „Sie sehen genau so aus, wie er sie beschrieben hat.“
    Die Vlu warfen ihnen grimmige Blicke zu. Beide hatten grüne Haut, waren in etwa gleich groß und laut Augenschein ihrer Gesichtszüge bereits im Mannesalter. Renyan war erstaunt, wie sehr ihre Gesichter und Mimiken denen der Menschen ähnelten. An Armen und Oberkörper traten kräftige Muskelstränge hervor und vom Kopf abwärts lief ein hoher Flossenkamm weiter den Rücken entlang.
    „Woher haben Vlugasha?“, rief einer von ihnen und richtete die Spitze seines Speers auf das Boot, worauf ihm der andere Vlu rasch etwas zuflüsterte und sich anschließend an die drei Gestalten in dem Boot wandte.
    „Was mein Gefährte von euch wissen will ist, wie ihr in den Besitz dieses Vlugashas gekommen seid. Hat man es euch gegeben, oder habt ihr es gefunden?“
    „Wir haben euren Freund durchaus verstanden“, erwiderte Jindo höflich und verbeugte sich vor den beiden Vlu. „Und dieses Amulett hat seit seiner ursprünglichen Schenkung bereits einige Male den Besitzer gewechselt. Wir haben es lediglich demjenigen abgenommen, der es zuvor dem Mann geraubt hat, dem es eigentlich zugedacht war.“
    Dem Vlu mit dem Speer war deutlich anzusehen, dass er mit den Worten des Vanyanar nicht das Geringste anfangen konnte. Mit fragendem Blick wandte er sich an den Vlu zu seiner Linken und fragte ihn etwas in einer Sprache, die keiner von ihnen, nicht einmal Jindo, verstand. Für Cale hörte es sich jedoch so an, als würde man Wasser im Mund gurgeln.
    „Wer ist der Mann, dem wir einst dieses Vlugasha geschenkt haben? Nennt mir seinen Namen!“
    „Wir kennen ihn nicht“, antwortete Renyan wahrheitsgemäß. „Aber es war jemand, der vor langer Zeit einmal dem Prinzen des Wasservolkes das Leben gerettet hat, als dieser von einigen Menschen gefangen genommen wurde.“
    „Nischlu wurde nur einmal von euch Menschen bezwungen! Und dies geschah in seinen jungen Jahren, als er noch wenig Erfahrung mit euresgleichen hatte. Sagt mir, wie haben wir die Entführung des Prinzen gerächt? Was ist den Männern widerfahren, die es gewagt hatten, den Sohn von Vluvash Nilmsch zu entführen, wenn ihr denn schon so viel wisst?“
    Und da erzählte Jindo dem Vlu alles was er über dieses Ereignis wusste. Er berichtete von Tasken und seinen Männern, der Eiswind und der grausamen Rache der Vlu, die alle an Bord mit sich in die Tiefen des Meeres gerissen hatten, um ihnen von Angesicht zu Angesicht beim Ertrinken zuzusehen.
    „Eure Worte entsprechen der Wahrheit. Und das in allen Einzelheiten“, sagte der Vlu und

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