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Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Titel: Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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Amulett erneut von Renyans Schoß, dieses Mal jedoch mit der linken Hand. Dann schloss er die Augen und schien sogleich in eine ganz andere Zeit versetzt worden zu sein.
    Renyan brauchte nur zu warten. Und es dauerte auch nicht lange, da öffnete Cale seine Augen wieder und grinste noch breiter als zuvor.
    „War er dabei?“
    Cale nickte. „War er. Und auch einige andere Orte, von denen ich mir bei einem sicher bin, dass es die schwarze Stadt war. Außerdem funktioniert das Amulett nur im Freien. Von einem Raum in einen anderen hinein scheint nicht zu klappen, jedenfalls hat Tenyon es immer nur im Freien benutzt und ist auch stets außerhalb von Gebäuden wieder aufgetaucht. Die Abfolge der Bilder war dieses Mal jedoch sehr schnell, viel schneller als sonst, aber ich denke, es wird reichen. Nur weiß ich leider nicht, ob unser Schnellreise-Amulett auch wirklich uns beide nach Kadagur bringen kann.“
    Renyans Augenbrauen zogen sich jäh zusammen. „Unser Schnellreise-Amulett?“
    „Ja, was ist daran so komisch? Wie würdest du es denn nennen? Etwa unser Ganz-schnell-den-Ort-wechseln-können-Amulett?“
    Renyan lachte, doch sofort legte sich wieder ein schmerzverzerrter Ausdruck auf sein Gesicht. Er musste unbedingt etwas gegen seine Wunde unternehmen. „Schnellreise-Amulett ist gar nicht so schlecht“, sagte er stöhnend und lehnte sich zurück um seine Muskeln zu entspannen.

    Nachdem Renyan sein Bein mit Cales Hilfe so gut wie möglich verbunden hatte, sammelte Cale alle herumliegenden schwarzen Pfeile ein und löste den Köcher von Tenyons Körper. Dann brachte er Renyan die Sachen und sie verschnürten alles an ihrem Rucksack.
    Als sie Aufbruch bereit waren, hing Cale sich das Amulett um den Hals und ergriff Renyans Hand. Dann nahm er den Kristall in seine andere und dachte so stark er konnte an den Turm von Kadagur, an genau das Bild, das kurz zuvor in seinem Kopf Gestalt angenommen hatte.
    Und plötzlich spürte er ein unangenehmes Ziehen in seiner Magengegend, das sich bald darauf in seinem ganzen Körper ausbreitete, nur um dann völlig unerwartet ins Gegenteil umzuschlagen, sodass er glaubte, sein ganzer Körper würde sich ausdehnen und jeden Moment platzen. Dennoch ließ er Renyans Hand nicht los, und gerade als er die Augen wieder öffnen wollte, war ihm, als ob sein Körper wieder in seinen Ursprung zurückgepresst wurde. Er konzentrierte sich und fühlte, dass Renyans Hand immer noch in seiner lag. Er atmete tief durch, drehte sich langsam zur Seite und öffnete die Augen.
    Renyan stand neben ihm, an einem Stück und mit all ihren Sachen, sofern er das auf den ersten Blick feststellen konnte.
    „Es hat geklappt!“, rief er begeistert und ließ Renyans Hand los.
    „Ich hab gedacht, uns würde es zerreißen“, sagte Renyan und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
    „Sind wir außerhalb der Turmspitze?“ Cale sah sich um. Einige Meter vor ihnen sah er eine Brüstung aus schwarzem Stein, die das Ende der Ebene umsäumte, auf der sie sich befanden. Cale drehte sich um und starrte an Renyan vorbei auf einen hohen Durchgang, der ins Innere des Turmes führte.
    „Wir sind tatsächlich auf der Spitze des Turms gelandet!“, sagte Renyan und humpelte auf die Brüstung zu. „Genauer gesagt auf einer Plattform oder einem Balkon.“
    Cale lief zu ihm hinüber und spähte über die glatte Brüstung, die ihm bis unters Kinn reichte. „Genau wie ich es gesehen habe!“
    Im Gegensatz zu Namagur, dessen Gestein geschmolzenem Wachs glich, war dieser Turm glatt und glänzend, wenngleich auch ebenso schwarz. Und er stand nicht auf dem Festland selbst, sondern auf einer kleinen Insel, die vom Festland Namagants umschlossen war. Von ihrem jetzigen Standort konnten sie weit über Namagant blicken, und als Renyan sich ein Stück weit über die Brüstung lehnte, fiel sein Blick auf einen Kreis aus leuchtendem grünen Wasser, das den gesamten Turm umringte. Weder eine Brücke noch ein Tor oder eine Straße auf der anderen Seite konnte er entdecken.
    „Dieser Turm scheint um einiges höher zu sein als Namagur.“
    „Woher willst du das wissen?“, fragte Cale, der sein Gesicht jetzt durch eine kopfgroße Kerbe in der Brüstung schob und dadurch halbwegs den Turm hinunter blicken konnte.
    „Sieh dir doch mal die Spitze an“, antwortete Renyan und deutete zum Turm hinauf. Aus dem Turmende drang ein sich windender, gebündelter Lichtstrahl, der in den verschiedensten Grüntönen leuchtete und sich oberhalb

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