Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Titel: Andular (Noirils Verrat) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
Vom Netzwerk:
Abwesenheit eingeschlafen sein?“
    „Ihr sagtet, ich solle hier aufpassen und so tat ich es. Und abgesehen von meinem knurrenden Magen ist soweit alles in Ordnung.“
    „Dann sollten wir sogleich mit der Zubereitung anfangen“, schlug Crydeol vor und schüttete eifrig etwas von dem Wasser in den großen Topf.
    „Was gibt es denn?“, fragte Jesta und beäugte neugierig die Feuerstelle.
    „Eintopf. Du magst doch Eintopf, oder? Bis jetzt konnte ich jedenfalls noch keine Unterschiede in unseren Essgewohnheiten feststellen und glaube deshalb, dass dir auch dieses Gericht schmecken wird. Das sollte es jedenfalls, denn etwas anderes gibt es nicht, es sei denn, du möchtest die Zutaten lieber roh verzehren.“

    Nachdem sie gegessen hatten, saßen sie wie in der Nacht zuvor am hellen Schein des Feuers und unterhielten sich. Und obwohl sich die Anstrengungen vom späten Nachmittag nun spürbar auf den Durandi auswirkten, wollte er sich noch nicht schlafen legen. Er war viel zu sehr an Crydeols Erzählungen über Talint und Panjan interessiert und so stellte er dem General alle möglichen Fragen.
    „Warum kennt ihr euch so gut in diesen Wäldern aus? Ihr habt den Weg bis hierher zu unserem Lagerplatz ohne Mühe gefunden und wisst genau welche Tiere in ihm leben und das man hier gut jagen kann. Ihr wart in der Vergangenheit bereits des Öfteren hier, nicht wahr?“
    „Ja das stimmt“, gab Crydeol nun zu, da er wusste, dass es keinen Sinn mehr machte, den Durandi weiterhin mit Ausflüchten hinzuhalten. Sein Gegenüber hatte ihn längst durchschaut und so erzählte er Jesta von den Ereignissen aus vergangenen Tagen, die er an diesem Ort erlebt hatte.
    „Es ist schon lange her. Damals lebte unser König noch und ich war noch nicht zum General ernannt worden. Zu den Aufgaben eines jeden Generalanwärters gehört es aber, dass er einige Zeit lang auf einem der Kontinente leben muss, um sich dort Kenntnisse über die verschiedenen Kulturen und Ländereien anzueignen. Mir wurde damals Talint zugeteilt und so verbrachte ich einige Monate in Panjan. Und dort traf ich ihn zum allerersten Mal.“
    „Wen? Renyan? Meint ihr etwa ihn, Crydeol?“ Jesta konnte seine Antwort kaum abwarten.
    „Ja. Dort traf ich Renyan. Ich erinnere mich noch sehr genau an jene Zeit. Er war einige Jahre älter als ich, und wie die meisten aus Panjan und Umgebung, trug auch er sein Haar lang. Anfangs mochte ich seine arrogante und gleichgültige Art mir gegenüber nicht, die jedoch nichts mit mir persönlich zu tun hatte, sondern eher daher kam, dass er nicht gerade erfreut war, als man ihm die Aufgabe auferlegt hatte, sich um mich zu kümmern. Ich muss dazu sagen, dass Renyan eher ein Einzelgänger ist und sich nie gerne in die Gesellschaft anderer begibt. Da er sich aber von allen Panjanern am besten auf Talint auskannte und oft für Wochen alleine in den Wäldern und Landstrichen umherstreifte, schien er die besten Voraussetzungen zu haben, um mir ein guter Begleiter und Lehrer zu sein.“
    „Und wie ging es dann weiter?“, fragte Jesta. Er hing jetzt förmlich an Crydeols Lippen und konnte gar nicht genug über ihr erstes Zusammentreffen erfahren. „Trotz alledem habt ihr euch dann ja doch mit ihm angefreundet, wenn ich Lord Malivs Worte richtig in Erinnerung habe, oder?“
    „Ja, jedoch geschah dies erst nach einigen Wochen. In den ersten Tagen verhielt er sich mir gegenüber sehr verschlossen, da er es als lästig empfand, mich ständig um sich herum zu haben.“
    „Hatte er damals schon den singenden Bogen bei sich?“
    „Ja. Und Renyan war es auch der mir den Umgang mit Pfeil und Bogen beibrachte. Über Noirils Fähigkeiten wusste ich damals noch nichts, und erst als ich ihn einmal darum bat, meine Schießübungen doch einmal mit seinem Bogen zu versuchen, erzählte er es mir.“
    „Ihr hattet Noiril in Händen? Die Waffe, die Jaldor tötete?“, unterbrach ihn Jesta hastig, verstummte aber prompt, als Crydeol ihn daraufhin mit einem stechenden Blick strafte.
    „Nein! Er hat ihn mir nicht gegeben.“
    „Habt ihr euch denn nicht gefragt, warum seine Pfeile niemals ihr Ziel verfehlten?“
    „Zuerst nicht. Ich hielt ihn damals einfach nur für einen begnadeten Schützen – und das war er auch. Ob jetzt mit Noiril oder einem anderen Bogen. Und weniger seine Treffsicherheit, sondern vielmehr die Art der Pfeile, die er benutzte, verwunderte mich. Und da hatte ich zum ersten Mal den Verdacht, dass dieser Bogen anders sein musste als alle

Weitere Kostenlose Bücher