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Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Titel: Andular (Noirils Verrat) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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Felsen, die wie graue, unförmige Höcker aus der Erde ragten, wuchs dickes, weiches Moos und in der Nähe war das leise Plätschern eines Baches zu hören.
    „Da wären wir“, sagte Crydeol und hielt Lago an. „Hier werden wir unser Lager aufschlagen.“
    So richteten sie vor den Felsen ihre Schlafplätze ein und vier Bäume, die fast alle im gleichen Abstand zueinanderstanden, eigneten sich geradezu perfekt dafür, um für Lago und Nevur einen einfachen aber ausreichenden Stellplatz zu schaffen. Mit einigen Seilen aus Crydeols Satteltasche umzäunten sie die Bäume und versahen sie mit einer Vielzahl von Ästen und Sträuchern, um die Stelle zu tarnen. Nach dem dies erledigt war, legte Crydeol wieder eine Feuerstelle für sie an. Jesta nahm nun drei mannshohe, armdicke Äste, die er etwas abseits von ihnen gefunden hatte, und stellte sie so ineinander, dass sich ihre Mitte direkt über der Feuerstelle befand. Mit einem übrig gebliebenen Stück Seil befestigte er sie sorgfältig und band einen großen Topf an das untere Ende des Seils, in dem sie nun kochen konnten. Mit stolz geschwellter Brust wandte er sich Crydeol zu, der einige Meter hinter ihm stand und seinen Kopf zu den Baumwipfeln erhoben hatte.
    „Wonach haltet ihr Ausschau?“, rief Jesta und ging ihm entgegen.
    „Ich suche nach einem Baum, der sich für uns als Ausguck eignet“, antwortete Crydeol, gefolgt von einem lauten „Ah!“, das Jesta zu erkennen gab, dass er nun wohl einen passenden gefunden haben musste.
    „Dieser dort drüben, siehst du?“, fragte er und zeigte auf eine Felsengruppe einige Meter weiter. „Genau der neben den Felsen scheint mir geeignet zu sein. Vom höchsten Fels aus könnte man bequem den untersten Ast des Baumes erreichen, um sich dann an ihm hochzuziehen. Und von dort aus sollte es nicht allzu schwer sein, sich an den anderen Ästen weiter nach oben zu bewegen.“ Er
    lief er auf die Felsen zu und machte sich sogleich daran, es auszuprobieren.
    Jesta folgte ihm bis zu dicken Wurzeln des Baumes und konnte dort erstaunt mit ansehen, wie Crydeol sich in flinken, geschmeidigen Bewegungen der Baumkrone näherte.
    „Und? Was seht ihr? Ist der Baum geeignet?“
    „Sehr sogar! Die Aussicht reicht aus, um uns meilenweit über herannahenden Besuch zu informieren“, rief Crydeol und kletterte wieder hinunter.
    „Ich hingegen werde den Baum wohl kaum besteigen können. Immerhin wiege ich um einiges mehr als ihr“, sagte Jesta und rieb sich seinen runden Bauch.
    „Mach dir deswegen keine Sorgen. Es reicht, wenn du hier unten die Stellung hältst und die Tiere beobachtest, während ich dort oben bin. Eigentlich sollten wir hier unentdeckt bleiben, wenn uns niemand dabei sieht, wie wir die Wälder betreten, aber sicherheitshalber werde ich mich dessen hin und wieder von der Baumspitze aus vergewissern.“
    Sie gingen beide zurück und Crydeol begutachtete zufrieden Jestas Befestigung über der Feuerstelle.
    „Wir waren sehr schnell mit dem Aufbau des Lagers und die Sonne sollte noch einige Zeit am Himmel verweilen. Also werden wir uns die Zeit bis zum Abendessen mit etwas Nützlichem vertreiben. Kannst du mit einem Schwert umgehen, Durandi?“
    Jesta sah ihn mit müden Augen an. „Nein, kann ich nicht. Ich habe weder jemals ein Schwert in Händen gehalten noch irgendeine andere eurer Waffen. Selbst mit dem Tschunga, den Kampfstäben meines Volkes, kann ich mehr schlecht als recht umgehen. Um ehrlich zu sein, liegt mir auch gar nichts daran, immerhin konnte ich mein bisheriges Leben auch ganz gut ohne Waffengewalt bewältigen.“
    Er lehnte sich wieder zurück an den Felsen, wo er seinen Schlafplatz eingerichtet hatte, in der Hoffnung, dass Crydeol es darauf beruhen lassen würde und schloss die Augen. Doch nur einen Moment später spürte er etwas Kaltes auf seinem Bauch und fuhr erschrocken hoch. Vor ihm stand Crydeol, die Spitze seines langen Zweihänders auf ihn gerichtet.
    „Dann sollten wir hier und jetzt etwas daran ändern, mein Freund!“, sagte er grinsend und zog die Klinge wieder zurück.
    „Was sollte das?“, zischte Jesta verärgert und stand auf. „Ihr hättet mich verletzen können!“
    „Keine Sorge. Dazu wäre es schon nicht gekommen“, erwiderte Crydeol und zog ein einfaches Kurzschwert unter seinem Sattel hervor.
    „Ihr habt wohl an alles gedacht, was?“, rief Jesta murrend, da er nun wusste, dass er sich Crydeols Unterricht nicht mehr entziehen konnte.
    „Du solltest mit deinen Nörgeleien

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