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Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Titel: Andular (Noirils Verrat) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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jedoch nur dann, wenn ich mir sicher sein kann, dass ihr damit keinem der hier Anwesenden schaden werdet.“
    „Ich bevorzuge aber, es jetzt sofort zu erhalten!“, erwiderte Crydeol, der sich soeben den zweiten Stiefel angezogen hatte und jetzt auf die Tür zu schritt.
    Doch noch bevor er sie öffnen konnte, riss Candol seinen Arm empor und verschloss sie auf magische Weise mit einer raschen Handbewegung. Crydeol fuhr erbost herum, und gerade als er eine Drohung gegen den Zauberer aussprechen wollte, hörte er Candols Stimme in seinen Kopf.
    „Setzt euch!“, befahl sie gebieterisch und Crydeol ließ erschrocken den Türknauf los.
    „Was, was soll das?“, stammelte er. „Lasst eure Zaubertricks, alter Mann!“
    „Hört ihm bitte zu!“, bat Jesta. „Candol ist kein schlechter Mensch. Wir verstehen ja, dass ihr ziemlich aufgebracht sein müsst, aber hört ihm zu!“
    „Setzt euch doch bitte, General“, fügte Candol freundlich hinzu.
    „Na schön“, brummte Crydeol und setzte sich an den Tisch. „Aber erspart mir jegliche eurer Überredungskünste um meinen Zorn gegenüber Renyan zu mildern. Sei er nun ein Freund eurerseits oder nicht - der Mann von dem wir sprechen ist nicht der für den ihr ihn haltet!“
    „Abwarten“, sagte Candol. „Ich hoffe, dass ihr Renyan mit anderen Augen sehen werdet, wenn ich euch erzählt habe, weshalb ihr hier seid und was er dazu beigetragen hat, damit dieses Gespräch überhaupt zustande kommen konnte. Ohne Renyan würdet ihr, General Crydeol, nicht mehr bei uns sein. Denn so absurd es für euch auch klingen mag - er hat euch das Leben gerettet!“
    Crydeol sah nun misstrauisch zu Jesta hinüber, der ihm daraufhin zustimmend zunickte.
    „Nachdem ihr euer Bewusstsein verloren habt, war es Renyan, der euch zusammen mit Jesta hierher gebracht hat. Er hatte gehofft, dass ich euch helfen kann, doch leider musste ich nach kurzer Zeit einsehen, dass auch meine Heilkünste nicht ausreichen würden. Also reiste er auf meinem Rat hin allein nach Asmadar, um denjenigen um Hilfe zu bitten, der noch imstande war euch zu retten.“
    Candol stand auf und holte die kleine Glasflasche hervor, in der das seltsame schwarze Ding lag. „Was ihr hier seht, General, hat in eurer Haut gesteckt. Dieses Ding war der Grund für euren tiefen und dunklen Schlaf.“
    Crydeol starrte angewidert auf das kleine Wesen, das regungslos auf dem Boden der Flasche lag. „Was ist das?“
    „Ein Schläferstecher“, antwortete der Zauberer prompt und griff nach einem der dicken Bücher.
    „Ein Schläferstecher? Was genau soll das sein?“ Crydeol nahm die Flasche auf und betrachtete den kleinen schwarzen Körper und dessen kurze, zangenartigen Fangzähne, die mit kaum sichtbaren Widerhaken bestückt waren.
    „Bis letzte Nacht wusste ich ebenfalls nicht mit was wir es hier zu tun haben. Doch nachdem ich meine Bücher nach Informationen über diesen Parasiten durchsucht habe, wurde ich schließlich fündig!“ Candol überreichte Crydeol das Buch, der die beiden aufgeschlagenen Seiten daraufhin aufmerksam studierte.
    „Was habt ihr herausgefunden, Candol?“, warf Leeni ein und versuchte einen Blick auf die Seiten zu erhaschen.
    „Schläferstecher beißen sich in der Haut von Menschen oder Tieren fest, um dort das Blut ihres Opfers aufzunehmen. Dabei sondern sie ein Gift ab, das sich langsam im Körper ausbreitet und nach einer Weile schließlich dafür sorgt, dass der Betroffene in einen tiefen Schlaf fällt.“
    „Seltsam das ein solch kleines Wesen einen so kräftigen Burschen wie Crydeol in die Knie zwingen kann“, sagte Jesta.
    „In der Tat!“, fuhr der Zauberer fort. „Denn der Schlaf, in den die betroffene Person fällt, ist keineswegs vorübergehend! Hat sich das Gift erst einmal so weit ausgebreitet das man in den schlafenden Zustand verfällt, gibt es kein erwachen mehr. Früher oder später endet es unweigerlich mit dem Tod! Und hätte der Angriff des Molbars nicht die Folge einer Ohnmacht gehabt, so hätte Crydeol kurze Zeit später trotzdem das Bewusstsein verloren. Nur hätte dies auch geschehen können, wenn ihr euch schlafen gelegt hättet, Crydeol.“
    „Dann hatte Bulks Angriff, so seltsam es auch klingen mag, sogar etwas Gutes an sich?“, fragte Jesta nachdenklich.
    Der Zauber nickte. „So könnte man es ausdrücken. Man kann natürlich nicht genau sagen, was passiert wäre, wenn der Molbar die Auseinandersetzung zwischen Renyan und Crydeol nicht unterbrochen hätte. Aber

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