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Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Titel: Andular (Noirils Verrat) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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angenommen, es wäre nicht geschehen, dann wäre Crydeol, auch wenn er Renyan bezwungen hätte, einige Zeit später am Biss des Schläferstechers gestorben und niemand hätte etwas dagegen unternehmen können, da ja niemand, nicht einmal Crydeol selbst, etwas von dem Biss gewusst hat.“
    „Und das habe ich tatsächlich nicht“, antwortete Crydeol, der nun das Buch zur Seite legte und darüber nachgrübelte, wo ihn der Schläferstecher befallen haben könnte. „Wenn dem so ist wie ihr sagt, Candol, dann muss mich dieses Ding kurz zuvor gebissen haben. Also irgendwo in der Nähe Talans.“
    „Schläferstecher hausen laut dem Buch meist in Höhlen. Irgendwo in den feuchten Felsspalten lauern sie und lassen sich von dort auf ihre Opfer fallen. Ich habe bis gestern selbst nicht gewusst, dass diese Biester überhaupt existieren, und nehme an, dass ihnen vor allem Bären und andere Höhlenbewohner zum Opfer fallen. Habt ihr während eurer Reise in einer Höhle euer Nachtlager aufgeschlagen?“
    Jesta und der General sahen sich beide an. „Die Höhle westlich der Bucht des Langdon Meeres!“, rief Jesta. „Das war die einzige Nacht, in der wir nicht unter freiem Himmel geschlafen haben, Crydeol!“
    „Ja“, sagte er, „und hätte ich geahnt, dass sich in dieser Höhle weit Bedrohlicheres als ein Bär befindet - wir hätten erneut unter freiem Himmel geschlafen.“
    Der Zauberer lächelte. „Am Ende ist ja zum Glück alles zum Guten verlaufen. Und vielleicht seht ihr jetzt auch ein, dass Renyan einen Großteil dazu beigetragen hat.“
    „Mag sein“, antwortete Crydeol knapp. „Aber wenn selbst ich nicht einmal den Biss gespürt habe, wie ist es dann euch gelungen, die Ursache herauszufinden?“
    „Ihr werdet denjenigen der dafür verantwortlich ist noch kennenlernen, Crydeol. Und ihr solltet ihm und Renyan euren tiefsten Dank aussprechen, denn er war es, der euren Retter davon überzeugen konnte hier herzukommen!“
    „Dann gebt mir jetzt die Möglichkeit dies zu tun“, sprach Crydeol mit fester Stimme. „Wo finde ich sie?“
    Candol hatte genauestens auf die Augen seines Gegenübers geachtet, und da er in Crydeols Blick keine Anzeichen von Tücke und Heuchelei zu erkennen glaubte, gab er ihm schließlich die Antwort auf seine Frage. „Ihr findet beide hinter dem Haus. Folgt dem schmalen Pfad den Hügel hinunter. Dort befindet sich ein Brunnen, an dem sie sitzen sollten. Euer Schwert solltet ihr dort ebenfalls auffinden. Renyan hatte sich vorgenommen die Klinge zu schärfen.“
    „Und mein Bogen? Wo ist der?“
    „Bogen?“, erwiderte Candol unwissend. „Ihr hattet keinen Bogen bei euch, als ihr hierher gebracht wurdet, General.“
    „Bulk, mein Molbar, hat euren Bogen zerbrochen“, warf Leeni leise ein. „Tut mir leid!“
    „Halb so schlimm“, erwiderte Crydeol und versuchte die Worte so gelassen wie möglich zu betonen, obgleich ihm seine Wut über diese Tatsache deutlich anzusehen war. Dann schritt er auf die Tür zu und öffnete sie.
    „Wartet! Ich werde mit euch kommen!“, rief Jesta und wollte gerade aufstehen, als Candol ihn wieder einmal zurückhielt.
    „Nein, Jesta. Lass ihn alleine gehen. Renyan und Crydeol haben sich bestimmt eine ganze Menge zu sagen und es wird beiden sicher recht sein, wenn sie ungestört sind.“
    „Wie ihr wollt“, antwortete Jesta geknickt. „Dann werde ich eben nach Nevur und Lago sehen. Mittlerweile dürfte ihr Futter zur Neige gegangen sein.“
    Während Jesta zu den Tieren hinüber ging, machte Crydeol einen großen Bogen um den schlafenden Molbar. Dann eilte er an dem Garten vorbei und verschwand hinter dem Haus. Er schien spät aufgewacht zu sein. Langsam verabschiedete sich das Licht auf der Lichtung und am Himmel schob sich eine schwache Mondsichel zwischen einigen Wolken hindurch. In den goldbraunen Wipfeln der Bäume, die sanft im Abendwind rauschten, sangen die Vögel ihr allabendliches Gute Nacht Lied und einige Glühwürmchen begleiteten ihn ein Stück weit, als wollten sie dem General den Weg leuchten. Dieser Ort hatte nichts Bedrohliches an sich und ohne es selbst zu bemerken, wirkte er sich äußerst friedvoll auf sein Gemüt aus. Jegliche Bedenken gegenüber dem, was der alte Zauberer ihm gesagt hatte, lösten sich bald vollständig auf. Voller Zuversicht schritt er weiter den Hügel hinunter, bis er nach einer Weile die Umrisse zweier Gestalten in der Ferne erblickte. Eine der Gestalten saß auf einer steinernen Bank und hielt etwas in

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