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Andy und Ryan

Andy und Ryan

Titel: Andy und Ryan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Broschat
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mitbekommen was überhaupt passiert war, da Mum und ich so vertieft in das Lied gewesen waren. Und dann war es zu spät gewesen.
    Ohne Vorwarnung kam ein großer weißer Lieferwagen auf unsere Fahrbahn, direkt auf uns zu. Meine Mum stieß einen lauten Schrei aus und zog das Lenkrad wild herum, um dem fahrenden Wagen auszuweichen. Doch es nützte nichts.
    Ein harter Aufprall.
    Mein Körper wurde gegen den Airbag geschleudert und ich verspürte einen brennenden Schmerz im Gesicht. Ich schrie laut auf und mir wurde schwarz vor Augen. Neben mir hörte ich meine Mutter ebenfalls kreischen. Ihre Stimme war hoch und schrill. Dann drehte sich alles um mich herum.
    Wieder ein harter Aufprall.
    Plötzlich wurde es dunkel. Wieder schrie ich laut auf und ein heißer Schmerz durchzuckte mich. Ich war wie gelähmt. Und alles was ich wahrnahm war, dass meine Mutter aufgehört hatte zu schreien.
    Sie schwieg!
    Alles um mich herum war Totenstill!
    Ich hatte Angst.
    Ich fühlte mich allein und verloren.
    Dann hörte ich es. Wasser. Überall war Wasser.
    Entsetzt riss ich meine Augen auf und drehte unter Qualen meinen Kopf herum. Tatsächlich. Wasser! Was um alles in der Welt war denn nur los? In meinem Kopf rauschte es und ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Die ganze Zeit schrie etwas in mir: DEINE MUTTER! SIE SAGT NICHTS! WARUM SCHREIT SIE DENN NICHT? VERDAMMT!
    Plötzlich wurde mir eiskalt und erst nach einigen Sekunden bemerkte ich warum mir kalt wurde. Wasser! Es strömte in Massen in den Wagen.
    Das Auto!
    Es sank!
    Mein Schrei blieb mir im Hals stecken und endlich taute ich aus meiner Schockstarre auf. Adrenalin strömte durch meine Glieder. Ohne zu wissen wieso, riss ich an meinem Gurt und versuchte ihn zu öffnen, doch er klemmte.
    ››Mum?‹‹, flüsterte ich panisch in die Dunkelheit. Meine Stimme war kratzig und viel zu leise. Warum antwortete sie mir nicht? ››Mum. Wir müssen hier raus.‹‹ Ich wurde von einem starken Hustenanfall geschüttelt und bemerkte entsetzt, dass das Wasser mir schon bis zu den Knien reichte.
    Fluchend riss ich an meinem Gurt herum, doch er wollte sich einfach nicht lösen. Ich war nicht bereit hier zu sterben! Nein! Ich würde hier rauskommen und meine Mum auch! Wir würden das schaffen. Ein neuer Schub Adrenalin durchströmte meine schmerzenden Glieder und ich schaffte es tatsächlich meinen Gurt zu lösen. Erleichterung breitete sich in mir aus. Mit einer schnellen Bewegung schob ich den störenden Airbag zur Seite und sah zu meiner Mutter. Sie saß bewegungslos in ihrem Sitz und hatte die Augen geschlossen. Es sah aus als würde sie im Sitzen ganz friedlich schlafen. ››Mum! Wach auf! Wir müssen hier raus!‹‹ Tränen liefen über meine Wangen und ich schüttelte meine Mutter durch. Sie rührte sich noch immer nicht. Dann sah ich sie. Meine Mutter hatte eine große, stark blutende Wunde an der Schläfe.
    ››Nein.‹‹ Ich brachte nur noch ein leises Flüstern zustande und spürte wie mein Mut sank. Das durfte nicht wahr sein! Sie war nur ohnmächtig! Ihr ging es verdammt noch mal gut und ich würde uns hier raus bringen. Sie war meine Mutter und eine Kämpferin. Nichts schaltete sie so schnell aus und mich erst recht nicht. Wir würden das beide überleben. Ich wusste das ganz genau! Wir hatten doch noch unser ganzes Leben vor uns.
    Das Auto füllte sich immer mehr mit Wasser und Panik stieg in mir auf. Ich musste etwas tun! Sofort! Mit aller Kraft, die ich aufbringen konnte, trat ich mit beiden Beinen gegen die Beifahrertür. Es rührte sich nichts. Ich versuchte es wieder. Doch es geschah wieder rein gar nichts. Tränen der Verzweiflung rannen über meine Wangen und verschleierten meine Sicht. Das Wasser stand mir schon bis zum Hals und die Welt drehte sich um mich herum. Ich würde es nicht schaffen. Mir wurde schlecht. Es war vollkommen hoffnungslos. Mein Körper wurde von einem leisen Schluchzen geschüttelt und mir wurde kalt. Doch das lag nicht am Wasser.
    ››Andy…?‹‹ Die leise Stimme meiner Mutter ertönte neben mir. Ruckartig drehte ich mich zu ihr um. Sie hatte ihre Augen leicht geöffnet und atmete schwer. Aus ihrer Wunde trat immer mehr Blut und lief ihr über das Gesicht. Mir wurde übel bei ihrem Anblick, doch sie war wach! Sie lebte. Das war alles was zählte… Doch wir beide würden sterben. Es war vorbei und ich konnte rein gar nichts dagegen unternehmen. Ich war nicht stark genug.
    ››Mum… Wir kommen hier nicht raus.‹‹ Weitere

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