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Andy und Ryan

Andy und Ryan

Titel: Andy und Ryan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Broschat
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Tränen liefen mir aus den Augen, als ich die Tatsachen zögerlich aussprach.
    ››Alles wird gut. Hör auf zu weinen Schatz, oder möchtest du das Auto noch mehr mit Wasser füllen.‹‹Trotz meiner Angst, musste ich über den schwachen Witz meiner Mutter lächeln.
    ››Mum wir werden sterben.‹‹
    ››Sag so etwas nicht Engel.‹‹ Meine Mutter hustete rau und ich sah wie Blut aus ihrem Mund strömte. Entsetzt sah ich sie an. Sie war schwach. ››Wir schaffen das.‹‹ Wie konnte sie sich nur so sicher sein? Sie wischte sich mit ihrer zittrigen Hand über den Mund. Das Wasser stieg immer weiter an und meine Mutter hatte Probleme ihren Kopf über Wasser zu halten.
    ››Ich schnalle dich ab. Warte kurz.‹‹ Ich hörte noch wie meine Mutter protestierte, doch ich ignorierte es. Ich musste ihr einfach helfen. Ich holte einmal tief Luft und tauchte unter. Mit flinken Fingern versuchte ich ihren Gurt zu lösen, doch er klemmte und ließ sich nicht bewegen und ich musste nach einer Weile wieder auftauchen. Schnaufend holte ich Luft und bemerkte, dass meine Mum sich nun fast vollständig unter Wasser befand.
    Ein entsetzter Schrei entfuhr mir und ich holte wieder tief Luft und tauchte unter. Wie eine Verrückte versuchte ich ihren Gurt zu lösen und sie zu befreien, doch es klappte einfach nicht. Mit jeder Sekunde, die verstrich, wurde meine Luft knapper und ich schwächer. Panisch sah ich zu meiner Mutter auf. Sie saß still in ihrem Sitz und betrachtete mich aus traurigen und gequälten Augen. Ich sah wie sie gegen die Luftknappheit ankämpfte und versuchte ihre Schmerzen vor mir zu verbergen. Doch sie konnte mir nichts vormachen. Mit ihrer Hand wies sie mich an wieder aufzutauchen und die wenige restliche Luft im Auto zu atmen. Ich schrie mit aller Kraft, doch es kamen nur Blasen aus meinem Mund. Mit tobender Wut im Bauch und Todesangst wandte ich mich wieder der Tür zu und rüttelte wie eine Wahnsinnige am Türgriff herum und schlug währenddessen gegen die Scheibe. Doch es war aussichtslos. Irgendwann fehlte mir die Luft und ich hatte keinen anderen Ausweg als aufzutauchen, doch es war zu spät. Das gesamte Auto hatte sich mit Wasser gefüllt und wir waren verloren. Ich ließ mich müde auf meinen Sitz fallen und meine Arme sackten kraftlos herab. Mit aller Mühe konnte ich meinen Kopf zu meiner Mutter drehen, aber diese hatte ihre Augen bereits geschlossen und schien wieder zu schlafen. Doch ich wusste sie schlief nicht. Sie war gegangen und ich würde ihr jeden Augenblick folgen. Der letzte Rest Leben wich aus meinem Körper und meine Augen fielen automatisch zu. Alles wurde schwarz und so leicht. Dann war es vorbei. 

Ein Albtraum wird Wirklichkeit
    Teil 2 - Verlust und Neubeginn
     
    Ryans Sicht:
     
    Als ich ihr Gesicht in den Nachrichten sah, fiel ich aus allen Wolken. Sie blendeten ein Bild von ihr und ihrer Mutter ein und der Nachrichtensprecher redete irgendetwas auf Spanisch und guckte dabei ganz betrübt und mitfühlend. In dem Moment blieb mein Herz stehen. Andy hatte in diesem Auto gesessen. In dem Auto, was nun im Fluss lag. Das durfte nicht wahr sein. Es war unmöglich. Sie konnte nicht tot sein! In diesem Moment verlor ich komplett die Kontrolle über mich und donnerte den modernen Fernseher mit voller Wucht gegen die Wand.
    Und dann ging alles so schnell.
    Die Welt zog rasend schnell an mir vorbei, als ich mich in ein Taxi setzte und den Fahrer anwies mich ins Krankenhaus zu bringen. In meinem Kopf herrschte das reinste Chaos. Ich konnte das alles einfach nicht glauben. Sie war nicht tot! Nicht sie! Das war einfach vollkommen absurd. Ich hatte sie doch gerade erst geschenkt bekommen. Ihr Lächeln. Ihre Augen. Sie!
    Das Taxi hielt irgendwann an und ich stieg wortlos aus, nachdem ich dem Taxifahrer wahllos irgendeinen Geldschein zugesteckt hatte. Es hätten auch 500 Euro gewesen sein können und ich hätte es nicht einmal bemerkt. Es war mir auch scheiß egal. Alles was zählte war Andy. Ich musste sie sehen. Ich musste wissen, dass es ihr gut ging. Das sie am Leben war und ich sie in meine Arme schließen konnte.
    Im Krankenhaus herrschte reges Treiben, doch ich nahm das alles nur am Rande wahr. Es war alles viel zu unwichtig für mich. Wie betäubt fragte ich eine der Krankenschwestern nach Andy, doch sie verstand mich nicht. Sie sprach nur spanisch. In meinem Kopf drehte sich alles und ich musste mich beruhigen, um nicht durchzudrehen. Ich war kurz davor meine Wut einfach

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