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Andy und Ryan

Andy und Ryan

Titel: Andy und Ryan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Broschat
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rauszuschreien und auf irgendetwas einzuschlagen. Plötzlich klingelte mein Handy. Ich zog es aus der Hosentasche und schaute auf den Display. Es war Rebecca. Nach einigen Sekunden Bedenkzeit drückte ich sie schließlich weg. Ich war gerade nicht im Stande mich mit jemandem zu unterhalten. Zuerst musste ich zu Andy.
    Ziellos steuerte ich durch das überfüllte Krankenhaus und suchte nach einer Krankenschwester oder einem Arzt, die mir helfen konnten. Nach einer Weile fand ich einen jungen Arzt und hielt ihn an. Er sah ziemlich gestresst und hektisch aus und musste irgendwo hin, doch das ging mir am Arsch vorbei.
    ››Ich suche meine Freundin. Andy Parker. Sie hatte heute einen Unfall.‹‹ Meine Stimme klang kühl und monoton. Der Mann sah mich erschrocken an. Wahrscheinlich sah ich ziemlich krank aus. Nach einer Weile nickte er schließlich und wandte seinen Blick von mir ab.
    ››Andy Parker liegt gerade im OP. Sie können nicht zu ihr. Sie müssen sich gedulden.‹‹ Eine kurze Welle der Erleichterung schoss durch meinen Körper, doch sie war nicht von Dauer.
    ››Ist es sehr… schlimm?‹‹ Der Mann räusperte sich leise und sah mich aus ernsten Augen an.
    ››Das können wir im Moment noch nicht sagen. Doch sie hat zahlreiche Verletzungen erlitten. Fast hätten wir sie nicht wiederbeleben können. Zum Glück hat man sie gerade noch rechtzeitig aus dem Auto retten können. Und nun können wir nur hoffen, dass sie die Operation gut übersteht.‹‹ Der Arzt legte mir kurz verständnisvoll seine Hand auf die Schulter, dann ging er mit schnellem Schritt weiter.
    Wie betäubt ließ ich mich auf einen der Stühle im Wartezimmer nieder. Wieder klingelte mein Handy und diesmal ging ich ran.
    ››Hey Ryan. Ich hab mir schon Sorgen gemacht. Wo bist du? Wir haben an deine Zimmertür geklopft, doch es hat niemand reagiert. Bist du bei Andy?‹‹ Rebeccas Stimme überschlug sich beinahe, wie immer wenn sie besorgt war.
    ››Ich bin im Krankenhaus‹‹, erklärte ich ihr monoton.
    ››Was!? Um Gottes Willen was ist denn passiert? Geht es dir gut?‹‹
    ››Mir ging es schon besser, aber ich bin nicht wegen mir hier.‹‹
    ››Sondern!? Nun rede schon!‹‹
    ››Andy.‹‹
    ››Was ist mit ihr?‹‹
    ››Sie und ihre Mutter hatten einen Autounfall. Sie wird gerade operiert. Und ich weiß nicht wie es ihr geht… Becky… ich hab Angst.‹‹ Meine Stimme brach am Ende und mein Körper wurde von einem Schluchzer geschüttelt. All die unterdrückten Gefühle kochten auf einmal hoch und übermannten mich und plötzlich verspürte ich keine Wut mehr, sondern nur noch unendliche Traurigkeit.
    ››Wir kommen sofort vorbei. Ich bin für dich da Ryan. Alles wird gut. Wir sind schon auf dem Weg.‹‹
    ››Danke.‹‹
    ››Wieso um Himmels Willen dankst du mir jetzt?‹‹
    ››Weil ihr kommt.‹‹
    ››Das ist doch selbstverständlich. Was ist denn genau passiert?‹‹
    ››Ich… weiß es auch nicht genau. Ich hab es in den Nachrichten gesehen und bin gleich her gefahren. Ich werde jetzt auflegen und noch mal einen Arzt suchen, vielleicht weiß dieser mehr.‹‹
    ››Okay, bis gleich.‹‹
    ››Ja.‹‹
    ››Und Ryan.‹‹
    ››Ja?‹‹
    ››Sie schafft das.‹‹ Wieder wurde ich von einem Schluchzer geschüttelt und legte wortlos auf. Was sollte ich darauf auch sagen. Ich weiß? Ich hoffe es?... Ich konnte es nicht sagen.
    Mühsam rappelte ich mich von meinem Stuhl auf und versuchte meine Fassung zu bewahren. Wenn ich jetzt durchdrehen würde, dann würde dass Andy auch nicht helfen. Doch wie sollte ich jetzt nur einen klaren Kopf bewahren? Das war überhaupt nicht möglich. Irgendwo in diesem riesigen Krankenhaus lag Andy und irgendwelche Ärzte behandelten sie. Und ich wollte zu ihr und bei ihr sein und hatte keine Chance dazu.
     
    Es dauerte einige Stunden, ehe mich einer der Ärzte erlöste. Ich hatte die ganze Zeit in dem Warteraum gesessen und still gewartet. Die anderen hatten sich wortlos zu mir gesetzt und mich nicht mit Fragen durchlöchert, wie ich es erwartet hatte. Ich war ihnen sehr dankbar dafür, dass sie mich nicht versucht hatten aufzuheitern. Die Stille hatte ich gebraucht. Allein Becky hatte neben mir gesessen und meine Hand gehalten. Sie hatte sie die ganzen Stunden nicht einmal losgelassen. Es hatte gut getan. Ich hatte mich nicht mehr so allein gefühlt.
    ››Sie können jetzt zu ihr. Sie liegt in ihrem Zimmer. Allerdings ist sie nicht bei

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