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Andy und Ryan

Andy und Ryan

Titel: Andy und Ryan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Broschat
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endlich wieder durchschlafen, nun da ich wusste, dass sie es schaffen würde.
    Schweren Herzens verließ ich ihr Zimmer. Die anderen waren schon draußen und Becky zog mich, nachdem ich die Zimmertür hinter mir leise geschlossen hatte, sofort in eine innige Umarmung. Ich vergrub mein Gesicht seufzend in ihren langen dunklen Haaren. Es tat gut in Beckys Armen zu liegen. Ihre Nähe beruhigte mich immer wieder. Sie war einfach meine beste Freundin geworden über die Jahre.
    ››Sie ist aufgewacht. Nun wird alles gut‹‹, trällerte sie fröhlich vor sich hin und brachte mich damit zum lachen. Zwar wusste ich genau, dass auf keinen Fall alles gut werden würde, aber daran wollte ich im Moment einfach nicht denken.
     
    Andys Sicht:
     
    Ich befand mich in dem Auto meiner Mutter und es sank. Das Wasser stand mir schon bis zum Hals und ich sah mich panisch und verwirrt um. Was war denn nur geschehen? Wo war ich? Und vor allem: Wo war meine Mum?
    Ich war ganz allein. Vollkommen allein.
    ››Mum? Mum! Wo bist du? MUM!‹‹ Meine Stimme schallte laut durch den Wagen, doch ich bekam keine Antwort.
    Panisch zerrte ich an meinem Gurt herum, doch er ließ sich nicht öffnen. Das Wasser stieg immer weiter an und ich wurde von den Wassermassen nach unten gedrückt. Wieder stieß ich einen panischen Schrei aus, doch kein Laut kam aus meinem Mund. Ich wurde von Sekunde zu Sekunde schwächer und irgendwann verließ mich meine Kraft vollends und ich sackte erschöpft in meinem Sitz zusammen. Meine Glieder fühlten sich schlapp und unendlich schwer an und ich war unfähig mich zu bewegen. Meine Luft wurde immer knapper und ich spürte die drohende Gefahr. Es war bald vorbei. Ich würde sterben.
    ››Andy.‹‹ Ich sah meine Mutter vor meinen Augen. Sie streckte ihre Hand nach mir aus und versuchte mich zu erreichen, doch es gelang ihr nicht. Und ich war zu schwach um meinen Arm zu heben. Ich war gefangen.
    ››Mum rette dich! Lass mich hier zurück‹‹, rief ich ihr zu, doch sie ging nicht. Sie schwebte weiter vor meinen Augen umher und sah mich aus traurigen Augen an. Ich enttäuschte sie, weil ich nicht mehr kämpfte und aufgegeben hatte. Doch ich konnte einfach nicht mehr kämpfen. Ich war zu schwach…
    Plötzlich stieß meine Mutter einen lauten Schrei aus, der in meinen Ohren dröhnte. Irgendetwas schien sie nach unten zu ziehen und ich sah wie sie sich versuchte dagegen zu wehren, doch sie hatte keine Chance. Entsetzt schrie ich los, doch aus meinem Mund kamen nur Blasen. Ich konnte ihr nicht helfen. Mein Gurt hielt mich noch immer gefangen.
    ››ANDY! HILFE!‹‹ Die Stimme meiner Mutter hallte in meinen Ohren wider und bereitete mir eine Gänsehaut am ganzen Körper. Tränen flossen unaufhörlich aus meinen Augen.
    ››NEIN! NEIN! ANDY!‹‹ Meine Mum wurde durch das Wasser geschleudert und schien Qualen zu erleiden. Ich litt mit ihr.
    Dann ganz plötzlich hielt sie inne. Ihr Körper trieb leblos vor meinen Augen im Wasser. Entgeistert starrte ich sie an. Sie bewegte sich nicht. Was war denn nur los? Wieso verdammt noch mal bewegte sie sich nicht? Weitere Tränen strömten aus meinen Augen und mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Die Gewissheit traf mich wie ein Schlag. Sie war tot, weil sie mich retten wollte.
    Es war alles meine Schuld! Panisch zerrte ich an meinem Gurt herum. Ich wusste nicht warum ich mich auf einmal wieder bewegen konnte. Ich wusste nur, dass ich unbedingt zu meiner Mutter musste. Ich musste ihr helfen. ››Andrea.‹‹ Eine leise Stimme hallte durch den Wagen. Verwirrt hielt ich inne und sah mich um. Wer hatte da gesprochen? Und wer war Andrea? ››Wach auf. Du träumst.‹‹ Wer zur Hölle sprach da? Was war hier nur los?
    Auf einmal erschien direkt vor meinen Augen das Gesicht eines Mannes. Vor Schreck zuckte ich zusammen und stieß ein leises Wimmern aus.
    ››Andrea wach auf!‹‹ Die Stimme wurde immer lauter und ich hielt mir schreiend die Ohren zu. Sie sollte mich in Ruhe lassen! Die Stimme sollte verschwinden!
    Eine Hand legte sich auf meinen Arm und ich fuhr hoch und riss die Augen auf.
    Ich befand mich wieder in dem Krankenzimmer. Mein Puls raste und mein Körper war schweißgebadet. Vor mir stand eine fremde Frau und sah mich aus geweiteten Augen an. Sie war keine der Krankenschwestern, denn sie trug keine weiße Uniform. Doch ich kannte sie nicht. Sie war mir vollkommen fremd. Verdattert wich ich vor ihr zurück und als sie meine Angst bemerkte, zog sie ihre

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