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Andy und Ryan

Andy und Ryan

Titel: Andy und Ryan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Broschat
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denn?‹‹ Mia hob ihren Blick und sah mich aus ihren verheulten Augen direkt an. Ihr Blick war fest und entschlossen. Sie schien einen Entschluss gefasst zu haben und ihr Kiefer bebte vor Zorn. In diesem Augenblick machte mir die beste Freundin meiner Mutter extrem Angst und ich klammerte meine zitternden Hände an Ryan.
    ››Sie wollen dich, weil Liam dein Vater ist.‹‹

Die Geschichte einer einsamen Frau
     
    Mias Sicht:
     
    ››WAS?‹‹ Ryans entsetzte Stimme hallte durch den gesamten Raum und dröhnte in meinen Ohren. Verschreckt zuckte ich zusammen, als ich in seine zornigen Augen sah. Er durchbohrte mich mit seinem Blick regelrecht und mir wurde übel. Das alles hier war meine Schuld. Ich hätte Andy beschützen können und Ryan ebenso. Die beiden hatten das nicht verdient. Am liebsten wollte ich nur noch im Boden versinken und ihren anklagenden Blicken entkommen. Doch ich wusste es gab keinen Ausweg mehr. Andy verdiente es die Wahrheit zu erfahren. Und sie hatte es absolut nicht verdient im Unklaren gelassen zu werden.
    ››Es tut mir so unendlich leid Andy‹‹, flüsterte ich mit gebrochener Stimme und wischte mir die unzähligen Tränenspuren von den Wangen. Ich musste jetzt stark sein. Ich durfte nicht die ganze Zeit heulen. Immerhin war ja alles meine Schuld. Ich musste dazu stehen, auch wenn es mir unendlich schwer fiel.
    Das verängstigte Mädchen sah mich aus großen Augen an. In ihrem Gesicht konnte ich vieles von Liam sehen. Sie hatte unwiderruflich seine Lippen. Sie waren voll und weich geschwungen. Und auch der Ausdruck in ihren Augen erinnerte mich an ihn, denn ihre grünen Katzenaugen schienen ein Geheimnis zu sein. Man konnte sie die ganze Zeit anstarren, aber man fand nie heraus was sie verbargen. Auch ihre feinen honigblonden Haare hatte sie von ihm geerbt… Ja, sie war seine Tochter. So furchtbar es auch war.
    Doch auch wenn sie Liam äußerlich glich, war ihr Innerstes vollkommen anders. Ich hatte sie die Tage beobachtet. Sie war ein freundliches und gütiges Mädchen. Melinda hatte immer in höchsten Tönen von ihr geschwärmt. Nein, sie war in keinerlei Hinsicht so wie ihr Vater. Und so würde sie auch niemals sein.
    ››Woher weißt du das? Was verschweigst du uns?‹‹ Ryan richtete sich ächzend auf und ignorierte Andys Hände, welche ihn sanft wieder gegen die gemauerte Wand drücken wollten. Er war geschwächt durch seine Verletzung, doch er ließ es sich nicht anmerken. Ich bewunderte ihn dafür. Er war stark und eine gute Wahl für Andy. Ich konnte es in seinen Augen sehen wie sehr er sie liebte. Schwach begann ich zu lächeln. Sie hatte ihn verdient und er hatte sie verdient und ich würde mit allen Mitteln dafür kämpfen, dass die beiden ihre gemeinsame Zukunft erhielten. Diese durfte nicht von Liam und seinen Anhängseln zerstört werden. Lieber würde ich sterben.
    Langsam richtete ich mich auf und beugte mich ein wenig vor. Mein Atem rasselte laut und mein Hals schien ausgetrocknet zu sein. Ich räusperte mich leise.
    ››Ich werde euch beiden jetzt die ganze Geschichte erzählen. Ich bitte euch sie jedoch erst bis zum Schluss anzuhören. Verurteilt mich nicht zu schnell. Heute bereue ich all meine Taten zutiefst.‹‹ Ich schwieg eine Weile und blickte die beiden Verliebten eindringlich an. Andy war die Erste die sich wieder zu fangen schien. Sie nickte schwach und umschlang Ryans Hand mit ihrer. Ich seufzte leise und schloss die Augen. In meinem Kopf drehte sich die Zeit zurück. Ich befand mich nicht mehr in dem vermoderten Keller, sondern in einer Discothek. Ich war ein junges Mädchen von gerade mal 21 Jahren. Seit meinem 18. Lebensjahr wusste ich, dass ich eine Gefährtin war. Doch in den drei Jahren hatte ich einfach noch keinen Lamia gefunden, der zu mir passte. Niemand hatte mein Herz schneller schlagen lassen. Niemand… bis auf ihn.
    ››Vor 18 Jahren habe ich Liam zum ersten Mal getroffen. Ich war zu der Zeit eine junge ungebundene Gefährtin. An dem Abend als wir uns trafen war ich fürchterlich sauer auf meine Eltern, welche mich unbedingt an einen reichen Lamia binden wollten, da ich schon 21 Jahre alt war. Ich hasste diesen Typen allerdings. Er war eingebildet und arrogant und sein Geld hatte er auch nur von seinem Vater geerbt. Aus Wut bin ich nach einem riesen Streit in eine Disco gerannt und habe mich dort an die Bar gesetzt und getrunken. Ich habe ziemlich viel getrunken. Heute kann ich nicht mehr genau sagen wie viel. Was

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