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Andy und Ryan

Andy und Ryan

Titel: Andy und Ryan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Broschat
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bewegungslos und mit verschränkten Armen mitten im Raum und musterten mich aus emotionslosen Augen. Sie wirkten auf mich wie Marionetten.
    Aus dem Keller drang währenddessen lautes Geschrei zu uns nach oben. Sofort stieg in mir Panik auf. Was war wenn Liam Mia oder Ryan etwas antat?!
    Wütend sprang ich von der Couch auf und wollte wieder zurück rennen, doch einer der Blödmänner hielt mich auf.
    ››Was soll das denn? Ihr könnt doch auch das Geschrei hören! Lass mich los!‹‹ Der Typ stieß ein kaltes Lachen aus und schupste mich wieder unsanft auf die Couch. Wütend rieb ich mir den schmerzenden Arm und funkelte ihn an. Wenn Ryan oder Mia auch nur ein Haar gekrümmt wurde, würden diese Mistkerle es bereuen.
    ››Ah, wie ich sehe, werde ich schon sehnlichst erwartet.‹‹ Liam trat in den Raum rein. Verwundert musterte ich ihn. Obwohl seine Stimme wie immer beherrscht und kühl klang, sah sein Gesichtsausdruck ganz anders aus. Er hatte die Lippen fest aufeinander gepresst und seine Augen glänzten verrückt. Er sah ziemlich sauer aus. Ich musste vorsichtig sein, denn wenn ich ihn in diesem Zustand reizen würde, wäre es wahrscheinlich mein Todesurteil. Da machte es auch keinen Unterschied, dass ich seine Tochter war.
    Mit ernster Miene verschränkte ich meine Arme vor der Brust und musterte den muskulösen Mann. In meinen Augen sah ich keineswegs aus wie er. Bis auf die Haarfarbe fand ich keinerlei Gemeinsamkeiten und war auch froh darüber. Ich wollte nichts mit diesem Monster gemeinsam haben. Doch ich musste mich zusammenreißen. Ich musste ihm vorspielen, dass ich auf seiner Seite war. Ich musste Ryan und Mia beschützen, denn nur ich konnte es schaffen. Verbissen versuchte ich mir ein Lächeln abzuringen. Es fiel mir unendlich schwer, da ich diesem Mistkerl am liebsten ins Gesicht gespukt hätte.
    ››Entschuldige die Verspätung. Ich hatte gerade noch eine anregende Konversation mit deiner liebreizenden Mutter.‹‹ Ein Schmerz breitete sich automatisch bei dem Wort Mutter in meiner Brust aus. Ich konnte Mia verstehen. Sie hatte so gehandelt, um mich zu beschützen. Ich verstand es vollkommen… Doch trotzdem konnte ich es nicht akzeptieren, dass sie meine Mutter war. In meinem Herzen war meine Mutter Melinda Parker und das würde sich auch niemals ändern, aber trotzdem war ich nicht sauer auf Mia. Sie hatte es nicht verdient, dass ich sauer auf sie war. Sie hatte in ihrem Leben schon genug Schmerzen durchleiden müssen und ich wollte es ihr noch nicht schwerer machen.
    ››Ich vermute mal ihr seid euch nicht freudig in die Arme gefallen‹‹, erwiderte ich mit ruhiger Stimme und sah meinem 
Vater
 fest in die Augen. Überrascht zog er eine Augenbraue nach oben und musterte mich einige Sekunden schweigend. Dann kam er langsam auf mich zu und setzte sich neben mich auf die Couch.
    ››Da vermutest du richtig mein Kind.‹‹ Ich nickte kurz angebunden und sah ihn wieder direkt an. Es fiel mir schwer, aber ich gab mir alle Mühe. Ich wollte keine Schwäche zeigen. Ich musste sein Vertrauen gewinnen und herausfinden was er von mir wollte. Das war die einzige Chance.
    ››Na schön, nun bin ich also hier‹‹, begann ich gedehnt zu sprechen. Liam grinste leicht und seine Augen funkelten amüsiert auf. Es war unheimlich in rote Augen zu blicken. Es wirkte so unreal. ››Also was möchtest du von mir?‹‹, redete ich mit geschäftsmäßiger Stimme weiter. Ich war stolz auf meine schauspielerischen Fähigkeiten. Innerlich war ich gerade am platzen, vor Aufregung und Wut, doch äußerlich ließ ich davon nicht erkennen. Liam stieß wieder ein Lachen aus.
    ››Kannst du dir denn nicht denken, was ich von dir möchte?‹‹
    ››Nein‹‹, antwortete ich schlicht, weil es die Wahrheit war. Liam grinste weiterhin und musterte mich eingehend. Es war mir unangenehm. Er war in meinen Augen ein völlig fremder Mann und noch dazu kam, dass er böse war. Welches Mädchen wünschte sich schon so einen
Vater
? Ich auf jeden Fall nicht.
    ››Drake, Ben geht zu Josh in die Küche. Ich möchte mit meiner Tochter allein reden.‹‹ Bei dem Wort Tochter kam mir beinahe der Mageninhalt hoch. Ich war verdammt noch mal nicht seine Tochter! Genauso wie er auch nicht mein
Vater
war, sondern höchstens mein Erzeuger! Zornig schluckte ich meinen Protest herunter und versuchte mein Pokerface zu bewahren. Ich musste an Mia und Ryan denken. Ich musste sie beschützen, genauso wie sie mich zuvor

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