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Andy und Ryan

Andy und Ryan

Titel: Andy und Ryan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Broschat
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››In einer halben Stunde hole ich es wieder ab.‹‹ Seine geknurrten Worte klangen wie eine Drohung in meinen Ohren. ››Hat es dir die Sprache verschlagen, oder was?‹‹ Mr. Gorilla trat direkt vor mich und musterte mich aus seinen zusammengekniffenen blutroten Augen, die mir eine Gänsehaut bereiteten. ››Wie langweilig, ich hatte gehofft, dass meine zukünftige Gefährtin ein wenig Pepp hat. - Zu schade aber auch.‹‹ Gorilla stieß ein dunkles Lachen aus und ich wich automatisch, wie ein verschrecktes Reh, vor ihm zurück, doch mein Fluchtweg wurde von der Wand versperrt. Benommen presste ich mich gegen diese und wich Gorillas intensivem Blick, der mich halb auszuziehen schien, aus. ››Doch ich denke, ich werde trotzdem meinen Spaß mit dir haben.‹‹
    ››Verflucht Drake, jetzt lass die Kleine zufrieden.‹‹ Ein zweiter Gorilla tauchte in meinem Zimmer auf. Er hatte zwar deutlich weniger Muskeln als der, der gerade vor mir stand, aber er sah genauso unheimlich aus. Vermutlich verspeisten die beiden zum Frühstück schon jeder eine halbe Kuh.
    ››Du nimmst mir aber auch jeden Spaß‹‹, beschwerte sich Gorilla Nr. 1 mit einem tiefen Grollen. Daraufhin verdrehte Gorilla Nr. 2 nur die Augen, packte Gorilla Nr. 1 am Kragen, und schleifte ihn aus dem Zimmer. Mit einem lauten Knall wurde die Tür hinter den beiden wieder zugeschmissen und mit einem Schlüssel verriegelt.
     
    Ich hatte das Essen nicht einmal angerührt oder ihm auch nur einen kurzen Blick geschenkt. Ich konnte einfach nichts essen. Mein Magen fühlte sich an, als wäre er zu einer kleinen ausgetrockneten Pflaume zusammen geschrumpft und in meiner Kehle spürte ich ein ekliges Kratzen, das mir verriet, dass mein Körper jeglichen Inhalt hervorholen wollte. Es war nicht zum Aushalten und in mir stieg mit jeder Sekunde, die verstrich, eine unkontrollierbare Wut auf. Ich fühlte mich eingesperrt und es kam mir so vor, als würden sich die Zimmerwände immer mehr auf mich zubewegen.
    ››Verflucht noch mal!‹‹ Mit einer blitzschnellen Bewegung drückte ich mich vom Bett hoch und geriet dabei ins Schleudern. Ich konnte mich gerade noch rechtzeitig, mit meinen zittrigen Händen, an meinem Stuhl, der direkt neben dem Bett stand, festkrallen. ››Ich muss hier raus oder ich drehe noch vollkommen durch‹‹, redete ich mir selber zu und kam mir völlig durchgedreht vor. Ich musste endlich aufwachen und etwas tun. Denn bald schon würde ich 18 werden und dann war es zu spät. Ich musste es schaffen Ryan und Mia irgendwie aus diesem Keller zu befreien. Irgendwie, aber ich konnte das niemals allein schaffen. Ich brauchte Hilfe… Doch wer konnte mir schon helfen? Niemand wusste, dass wir gefangen waren. Die anderen waren im Hotel und würden bald schon wieder abreisen. Sie hatten keine Ahnung und sie würden uns auch nicht vermissen, da Ryan sowieso in letzter Zeit immer bei mir gewesen war. Sie würden sich nichts dabei denken, wenn er nicht in seinem Zimmer war. Es war zum verzweifeln. Wie konnte ich ihnen nur Bescheid geben? Ich hatte ja nicht mal ihre Nummer… Moment!
    Sofort war mein Schwindelgefühl vergessen und ich sprintete regelrecht zu meinem Bücherregal in der Ecke. Gehetzt riss ich die oberste Schublade auf und durchwühlte den Inhalt, ohne Rücksicht auf Verluste. Als meine Hände einen harten rechteckigen Gegenstand fühlten, kippte ich beinahe um vor Glück.
    Mein Handy.
    Die Gorillas hatten zwar mich durchsucht, aber nicht mein Zimmer. So weit konnten sie anscheinend nicht denken. Vor Glück stiegen mir Tränen in die Augen und ich ließ mich seufzend auf den Boden sinken und drückte den kleinen Gegenstand gegen meine bebende Brust. Er war meine Rettung, davon war ich überzeugt.
    Als ich mich wieder einigermaßen eingekriegt hatte und meine Hände nicht mehr so schrecklich zitterten, begann ich mich durch mein Telefonbuch zu tippen. Doch wen sollte ich nur anrufen? Die Nummer des Hotels hatte ich nicht, die private Nummer der vier hatte ich auch nicht und die Polizei konnte ich nicht anrufen. Die würden nur herkommen und von den Gorillas meines
Vaters
niedergemetzelt werden, da sie keine Ahnung von den Kräften der Lamias hatten. Es war zum verrückt werden. Da hatte ich schon einen Ausweg gefunden, aber konnte trotzdem niemanden erreichen, der mir helfen konnte.
    ››Bitte, bitte! Irgendwer muss doch hier drin stehen, der mir irgendwie helfen kann. IRGENDWER!‹‹ Sofort bereute ich meinen Ausruf und

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