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Ange Pitou, Band 3

Titel: Ange Pitou, Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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wo es welche giebt.
    Ich weiß es, ich weiß es, sagte Pitou, der Claude kommen sah und die Gefahr begriff.
    Nun wohl! fuhr Claude fort, wir haben uns heute beraten, alle wir patriotischen jungen Leute der Gegend.
    Gut.
    Und wir sind unser dreiunddreißig. Verstehst du das Exerzieren? fragte Claude.
    Bei Gott! erwiderte Pitou, der nicht einmal das Gewehr schultern konnte.
    Gut. Und du kannst das Manöver?
    Ich habe zehnmal den General Lafayette mit vierzigtausend Mann manövrieren sehen, antwortete Pitou verächtlich.
    Sehr gut, versetzte Desire, der es müde war nicht zu reden,und, ohne sehr anspruchsvoll zu sein, wenigstens auch ein Wort anbringen wollte.
    Willst du uns also kommandieren? fragte Claude.
    Ich! rief Pitou, indem er einen Sprung des Erstaunens machte.
    Du selbst, antworteten die zwei Verschwörer.
    Und sie schauten Pitou fest an.
    Oh! Du zögerst, versetzte Claude.
    Aber ...
    Du bist also kein guter Patriot? sagte Desire.
    Oh, gewiß bin ich das.
    Du hast also Angst vor etwas?
    Ich, ein Sieger der Bastille, ein Dekorierter!
    Du bist dekoriert!
    Ich werde es, wenn die Medaillen geschlagen sind. Herr Billot hat mir versprochen, die meinige in meinem Namen in Empfang zu nehmen.
    Sprich, nimmst du unsern Vorschlag an? fragten Desire und Claude.
    Ja, ich nehme ihn an, sagte Pitou, fortgerissen durch seine Begeisterung und vielleicht auch durch sein Gefühl des Stolzes, das in ihm erwachte.
    Das ist abgeschlossen! rief Claude; von morgen an kommandierst du uns.
    Was werde ich Euch kommandieren?
    Das Exerzieren.
    Und die Flinten?
    Du weißt ja, wo sie sind.
    Ah! ja, beim Abbé Fortier.
    Allerdings.
    Nur ist der Abbé Fortier imstande, sie mir zu verweigern.
    Dann wirst du es machen, wie es die Patrioten im Invalidenhause gemacht haben: Du wirst sie nehmen.
    Ich ganz allein?
    Du wirst unsre Unterschriften haben, und überdies werden wir im Notfalle Arme zuführen, wir werden, wenn es sein muß, Villers-Cotterets aufwiegeln.
    Pitou schüttelte den Kopf.
    Der Abbé Fortier ist halsstarrig! sagte er.
    Bah! Du warst sein Lieblingsschüler; er wird nicht imstande sein, dir etwas abzuschlagen.
    Man sieht wohl, daß Ihr ihn nicht kennt, erwiderte Pitou mit einem Seufzer.
    Wie, du glaubst, der Alte würde sich sträuben?
    Er würde sich gegen eine Schwadron von Royal-Allemand sträuben. Das ist ein hartnäckiger, injustum et tenacem ... Ah! es ist wahr, unterbrach sich Pitou, Ihr könnt nicht einmal Lateinisch.
    Doch die zwei Haramonter ließen sich weder durch die Citation, noch durch die Apostrophe blenden.
    Ah! bei meiner Treue, sprach Desire, da haben wir einen schönen Anführer gewählt, Claude; er hat vor allem Angst.
    Claude schüttelte den Kopf.
    Pitou bemerkte, daß er seine hohe Stellung gefährdet hatte. Er erinnerte sich, daß das Glück die Kühnen liebt.
    Nun! es sei, sagte er, man wird sehen.
    Du übernimmst es also, die Flinten herbeizuschaffen?
    Ich übernehme es ... den Versuch zu machen.
    Ein Gemurmel der Befriedigung trat an die Stelle von einem leichten mißbilligenden Gemurre, das sich erhoben hatte.
    Ho! ho! dachte Pitou: diese Leute schreiben mir schon vor, noch ehe ich ihr Anführer bin. Wie wird es sein, wenn ich es erst wirklich bin.
    Den Versuch machen, sagte Claude, den Kopf schüttelnd, -- oh! das ist nicht genug.
    Wenn es nicht genug ist, antwortete Pitou, so thue mehr, ich trete dir mein Kommando ab; reibe dich immerhin am Abbé Fortier und seiner Schulgeißel.
    Es ist wohl der Mühe wert, mit einem Säbel und Helm von Paris zurückzukommen, um vor einer Schulgeißel Angst zu haben, sagte Maniquet verächtlich.
    Ein Säbel und Helm sind kein Harnisch, und wenn sie ein Harnisch wären, so hätte der Abbé Fortier mit seinerSchulgeißel doch wohl rasch die Blöße des Harnisches gefunden.
    Claude und Desire schienen die Bemerkung zu begreifen.
    Auf, Pitou, mein Sohn, sprach Claude.
    (Mein Sohn ist ein auf dem Lande ein sehr üblicher Freundschaftsausdruck).
    Gut, es sei, sagte Pitou, doch, alle Teufel! ich fordere Gehorsam.
    Du sollst sehen, wie gehorsam wir sein werden, rief Claude, Desire mit dem Auge zublinzelnd.
    Nur übernimm die Herbeischaffung von Flinten, sprach Desire.
    Das ist abgemacht, versetzte Pitou, im Grunde sehr beängstigt; aber der Ehrgeiz fing an, ihm ein kühnes Vorgehen zu raten.
    Du versprichst es?
    Ich schwöre es.
    Pitou streckte die Hand aus, seine zwei Freunde thaten dasselbe, und so wurde beim Sternenschein, in einer Lichtung, im Departement der Aisne durch

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