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Ange Pitou, Band 3

Titel: Ange Pitou, Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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vollenden, und ohne zu wissen, daß er einen Kannibalenwitz gemacht hatte.
    Aber er war bald genötigt, es an der Erbitterung des Abbes zu bemerken.
    Ah! ah! schrie dieser. Ah! Du nimmst es so. Ah! so werde ich zu den Sternen mich erheben. Ah! Du bestimmst den Galgen für mich.
    Ich sage das nicht, rief Pitou, der über die Wendung, die der Streit nahm, zu erschrecken anfing.
    Ah! Du versprichst mir den Himmel des beklagenswerten Foulon, des unglücklichen Berthier!
    Oh; nein, Herr Abbé.
    Ah! Du hältst schon die Schlinge, fleischgieriger Henker; nicht wahr, du warst es, der vor dem Stadthause auf die Laterne gestiegen ist und mit seinen häßlichen Spinnenarmen die Opfer hinaufgezogen hat?
    Pitou gab ein Gebrülle des Zorns und der Entrüstung von sich.
    Ja, du bist es, und ich erkenne dich, fuhr der Abbé inder Entzückung eines Sehers fort, ich erkenne dich, Catilina, du bist es!
    Ah! ah! rief Pitou, wissen Sie, daß Sie mir da abscheuliche Dinge sagen, Herr Abbé! Wissen Sie, daß Sie mich streng genommen, beschimpfen!
    Ich beschimpfe dich.
    Wissen Sie, daß ich mich, wenn das so fortgeht, bei der Nationalversammlung beklagen werde! Ah! ich ...
    Der Abbé lachte auf eine höhnische Art.
    Zeige mich doch an, sagte er.
    Und daß es eine Strafe gegen die schlechten Bürger giebt, die die guten beschimpfen.
    Die Laterne!
    Sie sind ein schlechter Bürger!
    Der Strang! der Strang!
    Ha! rief der Abbé mit einer Bewegung plötzlicher Erleuchtung und edler Entrüstung: Ha! der Helm, der Helm, er ist es!
    Nun, was ist es mit meinem Helm?
    Der Mensch, der Berthier das rauchende Herz aus dem Leibe riß, der es ganz blutig auf den Tisch der Wähler trug, hatte einen Helm; der Mensch mit dem Helme bist du, Pitou; der Mensch mit dem Helme bist du. Ungeheuer; fliehe! fliehe!
    Und bei jedem auf eine tragische Art ausgesprochenen: Fliehe! war der Abbé einen Schritt vorgerückt und Pitou einen Schritt zurückgewichen.
    Bei dieser Bezichtigung einer Greuelthat, an der, wie der Leser weiß, Pitou sehr unschuldig war, warf der arme Junge seinen Helm, auf den er so stolz gewesen, weit von sich weg, daß er, mit einem matten Ton auf dem Pflaster aufschlagend, von Beulen überzogen wurde.
    Siehst du, Unglücklicher! rief der Abbé, du gestehst es!
    Oh! oh! sagte Pitou, durch eine solche Bezichtigung ganz außer Fassung gebracht, Sie übertreiben, Herr Abbé.
    Ich übertreibe, das heißt, du hast nur ein wenig gehenkt, du hast nur ein wenig ausgeweidet, schwaches Kind!
    Herr Abbé, Sie wissen wohl, daß ich es nicht gethan habe; Sie wissen wohl, daß es Pitt ist.
    Welcher Pitt?
    Pitt der zweite, der Sohn vom ersten Pitt, von Lord Chatam, der Geld ausgeteilt hat mit den Worten: Gebt aus und legt mir keine Rechenschaft ab. Wenn Sie Englisch verständen, würde ich Ihnen das englisch sagen; aber Sie verstehen es nicht.
    Du verstehst es?
    Herr Gilbert hat es mich gelehrt.
    In drei Wochen? Elender Betrüger!
    Pitou sah, daß er einen falschen Weg einschlug.
    Hören Sie, Herr Abbé, sagte er, ich bestreite Ihnen nichts mehr. Sie haben Ihre Ideen.
    Wahrhaftig!
    Das ist nur billig.
    Du erkennst es an? Herr Pitou erlaubt mir, Ideen zu haben; ich danke, Herr Pitou.
    Gut, nun ärgern Sie sich abermals. Sie sehen wohl, wenn das so fort geht, werde ich Ihnen nicht sagen können, was mich zu Ihnen führt.
    Unglücklicher! es führt dich also etwas hieher? Du warst vielleicht abgeordnet? sagte der Abbé.
    Und er lachte spöttisch.
    Herr Abbé, erwiderte Pitou, vom Abbé selbst auf den Boden gestellt, auf dem er sich seit dem Anfang des Streites zu befinden wünschte, Herr Abbé, Sie wissen, wie sehr ich immer Achtung vor Ihrem Charakter habe.
    Ah! ja, reden wir hievon.
    Und Bewunderung für Ihr Wissen, fügte Pitou bei.
    Schlange! Ich! versetzte Pitou. Oh! jawohl!
    Sprich, was hast du von mir zu verlangen? Daß ich dich wieder hier aufnehme? Oh! nein, nein, ich werde meine Schüler nicht verderben; nein, es bliebe dir immer das verderbliche Gift. Du würdest meine jungen Pflanzen anstecken: Infecit pabulo tabo .Aber, Herr Abbé.
    Nein, verlange das nicht von mir! Wenn du aber durchaus essen willst -- denn ich nehme an, die wilden Henker von Paris essen wie die ehrlichen Leute, -- wenn du forderst, daß ich dir deinen Teil blutiges Fleisch zuwerfe, so sollst du es haben; doch vor der Thüre, in den Sportulis, wie es in Rom die Patrone ihren Hunden gaben.
    Herr Abbé, erwiderte Pitou, indem er sich in die Brust warf, ich verlange meine Nahrung nicht von

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