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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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würde einfach nicht funktionieren. Es ist zu gefährlich und viel zu umständlich, zu unsicher. Dieser neue Plan ist viel sicherer.«
    » Schießen Sie los.«
    » Na ja, wie gesagt, Sie stellen sich auf den Kahn mitten im Fluss. Wenn Manovitch versucht, an Sie heranzukommen, muss er aus der Deckung kommen, und dann geht er uns ins Netz.«
    » In welches Netz?«
    » Wir haben einen – eigentlich sogar zwei – Hubschrauber in Bereitschaft. Mit denen werden wir hinunterstoßen und ihn fangen, eben mit einem Netz. Dann können wir mit ihm machen, was wir wollen. Wir könnten einen Scheiterhaufen errichten und ihn draufwerfen. Oder ihn dem Erzengel übergeben. Ganz egal – Hauptsache, wir haben ihn.«
    Dave war sich nicht sicher, ob das funktionieren würde. Es klang genauso kompliziert wie der Versuch, Manovitch in einen der Verbrennungsöfen zu locken.
    » Und was passiert, wenn er das Netz zerreißt?«
    » Wird er nicht«, versprach Lloyd. » Es besteht aus Stahl, mit besonders starken Maschen. Das wird er niemals zerreißen können.«
    Dave schüttelte langsam den Kopf und schaute auf den Fluss hinunter. Gerade wurde ein flacher Lastkahn in die Mitte des Flusses geschleppt, wo er wahrscheinlich verankert werden würde. » Versprechen dieser Art habe ich schon Dutzende Male gehört. Und immer haben sie sich als falsch erwiesen. Was passiert, wenn ich mich weigere und mich an den alten Plan halten will?«
    » Ich fürchte, Sie haben gar keine Wahl. Sie sind unser Köder, und ich bin bereit, notfalls auch Gewalt anzuwenden. Ich hoffe aber, das wird nicht nötig sein. Mir wäre es lieber, wenn Sie freiwillig mitspielen.«
    Dave musterte die vier Polizisten und kam zu dem Schluss, dass er es mit zwei von ihnen aufnehmen könnte, letztlich aber überwältigt werden würde.
    » Okay«, gab er seufzend nach. » Ich bin dabei.«
    » Eine kluge Entscheidung, Dave. Ich bin froh, dass Sie kooperieren. Wissen Sie, es kann kaum etwas schiefgehen.«
    » Das habe ich auch schon oft gehört.«
    Dave und Lloyd stiegen in Lloyds Wagen, und Dave wurde zu einem schwimmenden Anlegesteg gebracht. Eine Polizeibarkasse holte sie ab und brachte sie zu dem Lastkahn, der jetzt mitten auf der Themse verankert war. Dort wurde Dave abgesetzt.
    » Haben Sie Ihre Waffe?«, fragte Lloyd.
    » Ja, aber sagen Sie mir doch bitte, dass ich sie nicht brauchen werde.«
    » Sie werden sie nicht brauchen. Wir werden ihn schnappen, bevor er Sie erreicht, keine Sorge. Sehen Sie das Stroh da drüben?«
    Da bemerkte Dave, dass in der Mitte des Kahns ein großer Teil des Bodens mit Stroh bedeckt war. Es wirkte ganz natürlich, mit ein paar Säcken und einem losen Strick dazwischen, als wäre auf dem Kahn Vieh transportiert worden. Nachdenklich kniff Dave die Augen zusammen. » Ja.«
    » Sie müssen Manovitch an diese Stelle locken, ohne sie selbst zu betreten. Betreten Sie auf keinen Fall das Stroh. Locken Sie ihn dorthin. Darunter befinden sich Fußfallen.«
    » Okay.«
    » Das wird alles ganz einfach«, versicherte Lloyd.
    Dave erwiderte grimmig: » Warum klingt das für mich dann so aufgesetzt?«
    Lloyd zuckte nur mit den Schultern. » Viel Glück.«
    » Ja, sicher.«
    Der Motor der Barkasse dröhnte, und das Boot schoss davon. Dave blieb allein auf dem flachen Kahn zurück und konnte nur darauf warten, dass der Feind zuschlug. Um ihn herum wirbelte der graue Tag. In den Gebäuden an der Themse wurden Fernsehkameras ausgerichtet und Teleobjektive aufgeschraubt, um den finalen Kampf festhalten zu können. Im Osten der Stadt strahlte kontinuierlich das übernatürliche Licht; das Wesen in seinem Inneren wartete. Zu seinen Füßen lag ein Mann, bereit für seine Wiederauferstehung.
    Ein Stück weiter flussabwärts, auf der Albert Bridge, stand noch eine einsame Gestalt: Rajeb Patel. Er wartete ebenfalls, und sein Herz war voller Rache.

34
    D ie heftigen Regenfälle am Morgen hatten die Kakerlaken in die Kanalisation gespült. Das hatte Manovitch bedauert. Die Kakerlaken hatten die Menschen auf Trab gehalten und dafür gesorgt, dass sie sich auf andere Dinge konzentrierten als auf die Jagd nach Höllenwesen. Jetzt waren die knusprigen, schwarz-braunen Käfer wieder dorthin zurückgekehrt, wo sie hergekommen waren, in den Dreck der Kanalisation.
    Manovitch wusste, dass sie ihn zum Fluss trieben. Er hätte sich die Treiber jederzeit vorknöpfen können, wenn sie versuchten, ihn aus der Deckung zu locken wie einen Leoparden, aber sein Instinkt riet ihm, dorthin zu

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