Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
Vom Netzwerk:
Menschen zu suchen.«
    Der junge Polizist nickte. » Ich werde es versuchen.«
    Lloyd lächelte und legte Rajeb die Hand auf die Schulter. » Und jetzt los, wir haben viel Arbeit vor uns. Wir können doch nicht zulassen, dass die Amerikaner den ganzen Ruhm einheimsen. Wir müssen auch unseren Teil beitragen.«
    » Das habe ich vor«, erwiderte Rajeb und zertrat eine Kakerlake. » Ich habe noch eine Idee.«
    Lloyd warf ihm einen fragenden Blick zu. » Was für eine Idee?«
    » Wie wir Manovitch fangen können.«
    Lloyd nickte. » Tja, es ist zwar schon ziemlich spät, aber lassen Sie mal hören.«
    Zusammen gingen sie über den vom Sturm gebeutelten Friedhof auf das Eisentor zu.
    Dave Peters stand an der Absperrung vor der Lichtkuppel, scharf beobachtet von den vorsichtigen Wachen. Man hatte ihm noch nicht verziehen, dass er die Absperrung durchbrochen hatte, und einige Vertreter des Militärs wären überglücklich gewesen, wenn man ihn mit einem Arschtritt aus Großbritannien verbannt hätte. Allein der Einfluss von Lloyd Smith hatte das verhindert. Dave hatte ein Gebiet betreten, das als militärische Sperrzone betrachtet wurde, und er war Ausländer. Die Kombination aus beidem sorgte dafür, dass die Generäle in den Pubs von Whitehall finstere Drohungen in ihren Gin spuckten.
    Dave starrte noch ein letztes Mal durch seine Sonnenbrille und hoffte, dass Danny rauskommen würde, bevor er zum Krematorium aufbrechen musste. Dave wollte sehen, dass sein Freund lebte und es ihm gutging – nur für den Fall, dass etwas passierte und er ihn nie wiedersehen würde.
    Aus einem Wagen, der in der Nähe parkte, rief ein Polizist: » Constable Patel und Erzdiakon Smith haben den Friedhof verlassen. Und Manovitch wurde schon zweimal gesichtet.«
    Dave rückte seine Sonnenbrille zurecht und warf einen letzten, langen Blick auf das Licht. Dann drehte er sich um und ging zu dem Wagen. » Er wurde gesehen?«
    » Südlich des Flusses«, bestätigte der Polizist. » Er ist zu Fuß unterwegs, bewegt sich aber Richtung Battersea. Man hat überall verbreitet, dass Sie sich mit Manovitch im Krematorium treffen wollen.«
    » Alles klar«, sagte Dave und sprang in den Wagen.
    Der junge Polizist brachte ihn zur Chelsea Bridge.
    An beiden Ufern der Themse und auch auf dem Fluss selbst war es ruhig. Das gesamte Gebiet war evakuiert worden. Der Schiffsverkehr wurde flussaufwärts und -abwärts aufgehalten, damit kein Fahrzeug durch Battersea fuhr. Zwischen der Albert und der Vauxhall Bridge waren Straßensperren errichtet worden. Die Grosvenor Bridge war für den Zugverkehr gesperrt worden, doch darunter lag ein alter Frachtkahn, neben dem zwei Polizeibarkassen festgemacht hatten.
    Am gesamten Flussabschnitt waren in regelmäßigen Abständen Soldaten postiert, und Polizisten warteten neben ihren Einsatzfahrzeugen. Der einzige bewegliche Punkt in dieser statischen Landschaft war das Auto, in dem Dave saß. Alle Männer und Frauen waren wachsam und voller Erwartung. Hin und wieder wanderten die Blicke in Richtung des Erzengels.
    Als sie langsam über die Brücke fuhren, schaute Dave zum unruhigen Himmel hoch und wunderte sich über das britische Wetter. Gestern war es noch warm und schön gewesen, ohne eine Wolke am Himmel. Heute morgen waren sie von Regen geweckt worden. Jetzt war es stürmisch und kalt. Verrücktes Wetter, dachte er. Es ändert sich jede Minute. » Das Wasser sieht heute aber komisch aus«, sagte er mit einem Blick auf die Themse. Die Wasseroberfläche war wesentlich ruhiger, als er es bisher erlebt hatte.
    » Das ist wegen der Schiffe«, erklärte der Fahrer. » Sie fahren nicht, dadurch wird das Wasser nicht aufgewühlt.«
    » Ja«, nickte Dave, » das wird es wohl sein.«
    Als sie die Brücke halb überquert hatten, kam ihnen vom Südufer ein anderes Fahrzeug entgegen. Es war der SUV von Lloyd Smith. Die beiden Autos begegneten sich auf halber Strecke und hielten an. Lloyd stieg aus, begleitet von vier kräftig gebauten Polizisten.
    Dave stieg ebenfalls aus und ging ihm entgegen. » Was ist los?«, fragte er.
    » Es gab eine kleine Planänderung«, erklärte Lloyd munter.
    » Sie hätten sich vorher mit mir besprechen sollen«, erwiderte Dave frustriert und wütend. » Also, was ist es?«
    Lloyd legte Dave einen Arm um die Schultern und führte ihn zum Rand der Brücke.
    » Wir werden Sie auf einem Kahn mitten im Fluss postieren. Wissen Sie, dieser andere Plan, Manovitch in einem der Krematoriumsöfen zu verbrennen, der

Weitere Kostenlose Bücher