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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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wenn sie ausgeführt werde; sowohl Danny als auch Dave hatten sie schon einmal dorthin mitgenommen. Keiner seiner Freunde wusste, dass Dave Anteile am Clementine’s besaß. Er sah keinen Grund, warum er es ihnen sagen sollte.
    Dave hatte sich schick gemacht, um Vanessa zu beeindrucken. Er trug einen dunkelblauen Anzug, eine Krawatte, die etwas weniger bunt war als eine, die er für Celia ausgesucht hätte, und ein schlichtes Hemd. Vanessa mochte nichts Aufdringliches, während Celia auch einen gehäkelten Poncho mit Glöckchen am Saum akzeptiert hätte. Dave war das egal. Er wählte seine Kleidung, um anderen zu gefallen, nicht sich selbst.
    Vanessa trug ein schwarzes Kleid und eine Halskette aus Süßwasserperlen. Das Haar hatte sie hochgesteckt. Offenbar hatte sie sich mit dem Make-up viel Mühe gegeben, auch wenn es schlicht war, und ihre Augenbrauen waren perfekt geschwungen. Sie sah elegant aus, sogar ziemlich hübsch, aber ernst – wie eine Königin, die einen Mann zum Tode verurteilt.
    » Hi«, sagte sie, als sie kurz nach ihm ankam. » Wie geht es dir?«
    » Einigermaßen«, erwiderte er. Er versuchte aufzustehen, aber die Tische standen sehr eng zusammen, und er kam nur halb hoch. Sie winkte ab.
    » Schon okay, du hast es versucht«, meinte sie und setzte sich. » Das weiß ich zu schätzen. Sag mal, Danny lebt jetzt angeblich mit einer Frau zusammen. Jemand namens Rita?«
    » Ja, sie kennen sich schon eine Weile.«
    » Alte Schulfreunde?«
    » Eher nicht.« Dave sah keinen Grund, warum er nicht die Wahrheit sagen sollte. » Es scheint ganz gut zu funktionieren. Sie hat sich einen Job in einem Kaufhaus gesucht. Ich hoffe, sie bleibt dabei und fängt nicht an, sich zu langweilen.« Dave zögerte.
    » Weißt du, der Grund, warum ich dich hierhergebeten habe …« Er sah, wie sie den Mund verzog, und wusste, dass der Satz ein Fehler gewesen war. » Nein, es gibt zwar einen Grund, aber es ist wirklich schön, dich wiederzusehen. Du siehst fantastisch aus. Ein bisschen wie Draculas Schwester, aber fantastisch.«
    Das brachte sie zum Lachen.
    » Wenigstens hast du nicht gesagt wie Draculas Mutter.«
    » Ernsthaft, ich habe mich sehr darauf gefreut, schon seit ich mir diese Ausrede ausgedacht habe, um dich anzurufen. Du musst einfach verstehen, ich werde noch eine Weile brauchen, um Celia aus meinem System zu kriegen. Im Moment will ich auch gar nicht, dass sie aus meinem System verschwindet. Ich liebe sie immer noch und wüsste nicht, warum ich dagegen ankämpfen sollte. Ich mag dich – ich mag dich sogar sehr. Und ich glaube, du magst mich auch. Aber die Hälfte der Zeit laufe ich noch unter einer Käseglocke herum. Manchmal schaue ich auf die Uhr und denke: › Ich muss es nach Hause schaffen, bevor Celia Jamie ins Bett bringt.‹ Und dann zucke ich innerlich zusammen. Es ist nicht so, als würde ich vergessen, dass sie nicht mehr da sind, ich weiß, dass sie tot sind, aber manche Gewohnheiten lassen sich trotzdem nicht abschütteln. Zwei Systeme laufen parallel. Verstehst du, was ich meine?«
    Sie lächelte.
    » Sehr gut sogar. Ich habe einmal eine Geschichte über einen Farmer gehört, der jeden Morgen um halb sechs aufgestanden ist, achtzig Jahre lang. Als er gestorben ist, war ihm diese Angewohnheit so in Fleisch und Blut übergegangen, dass seine Knochen von ganz allein aufgestanden sind und die Leute fast zu Tode erschreckt haben. Aber im Ernst: Ich lasse die Sache gerne langsam angehen, und wenn nichts dabei rauskommt, na ja, dann können wir wenigstens sagen, wir haben es versucht.«
    Er war erleichtert, und seine Anspannung verflüchtigte sich. Behutsam griff er über den Tisch und berührte ihre Hand.
    » Du bist ein guter Mensch, Vanessa.«
    » Nein, bin ich nicht.« Sie schaute auf ihre Narben.
    » Das bist nicht du, das ist jemand anders, den wir aus dir rauskriegen müssen.«
    Sie bestellten ihre Getränke und redeten dann über Alltägliches.
    Schließlich sagte Vanessa: » Ich schätze, abgesehen davon, dass du die Gesellschaft meiner schillernden Persönlichkeit genießen wolltest, hast du mich ausgeführt, um mit mir über diese Sache zu reden, die wir schon am Telefon besprochen haben?«
    » Es ist schwer zu glauben, oder? In zwei Minuten wirst du wahrscheinlich aufstehen und gehen, weil du mich für verrückt hältst.«
    » Dann wären wir ja schon zu zweit.«
    » Also, hier läuft irgendetwas Merkwürdiges ab. Und es macht mir Sorgen, weil ich glaube, dass ich langsam den Verstand

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