Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth

Vom Netzwerk:

und gingen durch den chaotischen Aufenthaltsraum, wobei sie sich vielsagende Blicke zuwarfen. Sobald sie im Auto saßen, sagte Dave wütend: » Was zur Hölle sollte das denn?«
    Danny wirkte immer noch elend.
    » Ich weiß auch nicht, ich bin verwirrt. Du hast doch gesagt, er sei nach sechs Treffern noch gelaufen. Vielleicht sollten wir an diese Sache einfach offen rangehen.«
    » Hör mir jetzt gut zu, Danny. So etwas wie Feen gibt es nicht.«
    » Wir reden hier ja auch nicht von Feen, sondern von Engeln. Engel sind real.«
    » Nicht in meiner Welt.«
    » Du bist ein verdammter Heide.«
    » Hey, werd jetzt nicht persönlich.«
    Sie schwiegen einen Moment, dann fragte Dave: » Du glaubst ernsthaft an dieses Zeug?«
    » Na ja, also, nicht so, aber ich denke einfach, wir sollten für alles offenbleiben. Wir sollten uns gegen keine Möglichkeit verschließen.«
    » Und was machen wir jetzt?«
    Danny lehnte sich in seinem Sitz zurück und zündete sich eine Zigarette an, bevor er sprach.
    » Er scheint unmittelbar ein Feuer entzünden zu können, einfach nur, indem er daran denkt. Ein Feuer, das heißer ist als ein Hochofen. Wenn wir ihn nicht erschießen oder verhaften können, was zur Hölle können wir dann tun? Wie verhaftet man so jemanden?«
    » Vielleicht hatte er die Brandbombe schon vorher platziert?«
    » Warum sollte er dann zurückgehen, kurz bevor sie hochgeht? Und die Forensiker haben die Trümmer durchsiebt. Sie sagen, es gab keine Bombe. Wie bei den anderen weißen Feuern. Das Feuer ist in dem Körper des Mannes ausgebrochen, den man hinten gefunden hat, dem, von dem er gesagt hat, er sei ein Dämon, und er, Jophiel, sei gekommen, um ihn zu töten. Von anderen Feuern wissen wir, dass sie genauso ausgebrochen sind. Was glaubst du denn, was hier vorgeht, Dave? Eine Welle spontaner Selbstentzündungen? Eine Epidemie, bei der sich die inneren Organe überhitzen? Komm schon, Dave, ich bin ja gerne bereit zu akzeptieren, dass es eine wissenschaftliche Erklärung geben könnte, und keine übernatürliche, aber hier geht definitiv etwas Seltsames vor.«
    Sie starrten auf das Armaturenbrett, als könnten sie dort Antworten finden.
    Schließlich sagte Dave: » Er muss eine kugelsichere Weste getragen haben, als ich auf ihn geschossen habe.«
    » Du hast mir erzählt, dass er nicht mal gezuckt hat. Selbst mit einer Weste tun die Kugeln aus einer 38er verdammt weh. Ich habe gesehen, wie dein letzter Schuss seinen Schädel getroffen hat. Sein Gehirn müsste Rührei geworden sein. Was ist damit?«
    Dave umklammerte das Steuer und meinte wütend: » Ich bin momentan nicht ganz zurechnungsfähig. Vielleicht werde ich ja verrückt. Der Tod von Celia und Jamie … solche Sachen fordern eben ihren Tribut. Vielleicht habe ich meine Trauer nicht richtig verarbeitet und jetzt drehe ich durch. Woher soll ich denn wissen, was hier passiert? Ich weiß nur, dass man eine Kugel nicht mit dem Gesicht aufhalten kann, also muss ich danebengeschossen haben, oder sie ist durch seine Wange wieder ausgetreten oder so. Ich muss mich geirrt haben.«
    » In allem?«
    » In allem.«
    Langsam sagte Danny: » Weißt du, Dave, du wirst nicht verrückt. Ich habe schon genug Verrückte gesehen.«
    » Die Irren verhalten sich doch alle unterschiedlich.«
    » Nein, so leicht kommst du da nicht raus. Du weißt, dass hier etwas nicht stimmt. Du weißt es. Ich verstehe dich ja. Aber du kannst dein Gehirn nicht einfach blockieren. Finde mehr heraus. Tu das, was du immer tust – untersuche den Fall. Aber wende dich nicht davon ab.«
    » Du willst, dass ich die Möglichkeit in Betracht ziehe, dieser Typ könnte ein übernatürliches Wesen sein?«
    Danny schrie jetzt fast: » Warum denn nicht? Bist du allwissend? Eine wandelnde Enzyklopädie? Ein Experte für das Paranormale?«
    Dave erkannte, dass diese ganze Geschichte Danny ziemlich mitnahm. Sein Partner war eindeutig erschüttert. Wenn hier jemand verrückt wurde, dann war das Danny. Na ja, und er auch.
    » Ich werde mit Vanessa reden. Sie ist die Expertin für Religion. Zufrieden?«
    » Gute Idee.« Danny schien erleichtert zu sein, dass das Problem für eine Weile vom Tisch oder vielleicht sogar auf jemand anderen abgewälzt war. » Finde heraus, was sie denkt.«
    Am Abend rief Dave Vanessa an und verabredete sich für acht Uhr in einem österreichischen Restaurant namens Schule’s mit ihr. Danach wollten sie noch ins Clementine’s gehen, aber Vanessa meinte, sie wolle nicht jedes Mal dort essen,