Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
Vom Netzwerk:
Vorahnung, was Danny gleich sagen würde, und das war nichts Gutes. Danny wusste von den sechs Schüssen. Dave hatte ihm erzählt, dass alle sechs den Verbrecher irgendwo am Körper getroffen hatten, der aber nicht einmal zusammengezuckt war. Beide Polizisten wussten, dass sie es hier mit jemandem zu tun hatten, der nicht ganz normal war. Vielleicht war er ein Irrer mit anormaler mentaler Stärke, so dass er selbst starke Schmerzen ignorieren konnte – solche Wahnsinnigen gab es –, oder vielleicht noch etwas Größeres, etwas, das über das normale Vorstellungsvermögen hinausging? Es war möglich, dass die ersten fünf Schüsse keine lebenswichtigen Organe getroffen hatten, aber der letzte hatte sein Gesicht durchschlagen, direkt unter dem linken Auge, und trotzdem hatte er nicht gezuckt. Danny war rechtzeitig dazugekommen, um das noch zu sehen. Danach meinte er, sie hätten es mit etwas so Seltsamem zu tun, dass er davon Alpträume bekäme.
    » Was meinen Sie damit?«, fragte Reece.
    » Dieser Typ ist vielleicht anders als … alle anderen.«
    » Sie meinen, er hat Verbindungen? Wohin?«
    » Zu wem«, korrigierte Danny ihn, wahrscheinlich ohne nachzudenken.
    Der Captain sah aus, als würde er gleich explodieren. Langsam sagte er: » Wovon zur Hölle reden Sie, Spitz?«
    » Er sagte, sein Name sei Jophiel.«
    » Und?«
    Danny sah so aus, als fühle er sich extrem unwohl, aber Dave wusste, dass er es durchziehen würde. Innerlich litt er mit seinem Partner. Er wusste, wie sehr Danny lose Enden hasste.
    » Na ja«, meinte Danny, » Jophiel ist der Name eines Engels.«
    Reece schaute verwirrt drein, und Dave ahnte, dass der Captain sich gerade fragte, ob er einen Teil der Unterhaltung verpasst hatte. Wahrscheinlich ging Reece im Kopf jeden ihm bekannten Straßenjargon durch, um herauszufinden, wo die Verbindung zu dem Begriff » Engel« lag.
    Schließlich fragte er: » Was ist ein Engel?«
    » Sie wissen schon, die Himmlischen Heerscharen, ein Engel des Herrn? Sie wissen doch, was ein Engel ist, Captain.«
    Reece traten die Augen aus den Höhlen.
    » Dieser Typ hat Ihnen gesagt, er sei ein Engel Gottes?«
    » Er hat es angedeutet, und als ich wieder in meiner Wohnung war, habe ich › Jophiel‹ nachgeschlagen. Jophiel ist ein niederer Erzengel. Also, Dave meint, er sei irre, und Dave hat wahrscheinlich Recht damit, aber … aber als er mich angesehen hat, habe ich etwas gespürt.« Danny war kurz davor, in Tränen auszubrechen, als wäre er ein kleiner Junge, der verzweifelt darum kämpfte, dass Reece etwas glaubte, von dem er wusste, dass die Erwachsenen es ungläubig abtun würden.
    Reece sagte: » Sehen Sie mich an, Spitz. Schauen Sie mir direkt in die Augen. Wissen Sie, wie ich mit Vornamen heiße? Na? Michael. Mein Vorname ist Michael. Michael John Reece. Wissen Sie, woher der Name Michael kommt?«
    Danny wirkte elend.
    » Er ist einer der Erzengel.«
    » Richtig«, nickte Reece und blähte empört die Nasenflügel. » Einer der Erzengel. Sehe ich für Sie vielleicht aus wie ein bescheidener Erzengel?« Reece sagte nie beschissen, immer bescheiden, so wie manche Leute immer nur Scheibenkleister statt Scheiße sagten und sich so vormachten, sie würden nicht fluchen. » Na? Hören Sie mit diesem Blödsinn auf! Ich will, dass Sie diesen Kerl festnageln. Ich will, dass er gekreuzigt wird, verstanden?«
    » Wir werden unser Bestes tun, Captain«, erwiderte Dave.
    » Ich will mehr als nur Ihr Bestes, ich will alles, was Sie haben. Ich brauche den Kopf von diesem Kerl an meiner Wand, verstanden? Er wird auf sieben Kontinenten gesucht. Er ist wie ein Phantom, mal hier, mal da, überall. Heute Morgen kam ein Fax aus Frankreich mit der Beschreibung von deren Brandstifter mit weißem Feuer.« Er nahm ein Blatt Papier und reichte es Dave. » Lesen Sie.«
    Dave las es und nickte. Es war eine Beschreibung von Jophiel. » Das ist er.«
    » Wie schafft er es, innerhalb so kurzer Zeit auf zwei Kontinenten aufzutauchen?«, fragte Reece.
    » Mit der Concorde?«, schlug Dave vor.
    Reece nickte. » Tja, wir werden die Flughäfen überwachen. Sie schwingen Ihren Hintern wieder raus auf die Straße und bringen mir etwas, vorzugsweise diesen Freak in Handschellen. Und Sie, Spitz, werden offenbar gerade zum religiösen Fanatiker. Wollen Sie mal zum Polizeipsychologen gehen?«
    » Nein, Captain.«
    » Dann verschwinden Sie und gehen Sie an die Arbeit.«
    » Ja, Captain«, sagte Dave und schob Danny zur Tür.
    Sie verließen das Büro

Weitere Kostenlose Bücher