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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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zugeben konnte, konnte er es auch gleich ganz schlucken und sie als das akzeptieren, was sie zu sein behaupteten.
    Ein Engel hatte seine Frau und sein Kind getötet und verbrannte jeden Tag weitere Menschen, einfach, weil er sich an ein paar erschöpften Dämonen rächen wollte. Er musste aufgehalten werden. Der Engel musste aufgehalten werden. Es gab keine andere Möglichkeit.
    Aber wie zur Hölle sollten sie das anstellen?

18
    D er Engel bewegte sich durch die Straßen, ein rastloses Wesen, ohne das Bedürfnis nach Ruhe. Bei der Jagd und Zerstörung seiner Feinde war es unermüdlich. Es verfügte über große Macht, wenn es sich unter Sterblichen aufhielt, und konnte sich mühelos zwischen den verschiedenen Orten bewegen. Dies war nicht sein erster Besuch auf der Erde, weshalb es seinen Feinden ohne Führung oder Wissen eines Oberen hierher folgen konnte.
    Ja, es war schon hier gewesen, als Bote: Der Bote des Todes, der Engel des Todes. Seitdem sprachen die Menschen über den Schatten seiner dunklen Schwingen. Damals hatte sich das Wesen am Tod gelabt, war über den Häusern geschwebt, deren Türrahmen vor Blut trieften, hatte die Erstgeborenen eines ganzen Volkes aufgespürt, ihnen den Atem aus den Lungen gesaugt und zugesehen, wie sie blau anliefen, dann grau, und hatte sie mit aufgerissenen, leeren Augen und entstellten Körpern zurückgelassen. Bett für Bett, Leben für Leben. Schreiende Mütter, klagende Väter, das Chaos brach aus, wo er erschien. Diese Mission war voll dunkler Energie gewesen, hatte viele Entscheidungen erfordert, doch letztlich hatte das Wesen die blutverschmierten Häuser verschont, allerdings nur widerstrebend, denn es war wie ein Fuchs im Hühnerstall, all die Tode hatten eine notwendige Pflicht in pure Lust verwandelt. Es war genug Arbeit für viele Engel, doch man hatte nur auf einen verzichten können, und so war es allein seine Aufgabe.
    Nach einer Nacht des Tötens war der Tod zu einer Droge geworden, zu einem Bedürfnis, das nur schwer gestillt werden konnte, außer durch noch mehr Tod. Der Engel war auf ein Schlachtfeld voller Tode zurückgekehrt, zehntausend Tode im Mund, deren Geschmack zunächst bitter gewesen war, jetzt aber süß wurde, und hatte sich mit neuer Wut in den Kampf gestürzt.
    Das Wesen war voller Energie, wie ein unendliches Universum des Sonnenlichts. Es war das Licht im Licht. Es war voll aufgeladen mit der Kraft des Guten, konnte sich an einer Feuerquelle bedienen, die mit genug Sonnen versehen war, um ewig zu brennen. Hier auf der Erde war es unbesiegbar, auch wenn sein Name nicht Jophiel war. Der Engel hatte keinen Namen. Auf der spirituellen Ebene wurde er kaum wahrgenommen, doch auf der Erde würde es allen schlecht ergehen, die seine Anwesenheit ignorierten.
    Der Engel glaubte, dass sich noch immer Hunderte von gefallenen Engeln auf der Erde versteckten. Sie konnten überall sein, aber selbstverständlich war es wahrscheinlicher, dass sie sich in den Städten aufhielten. Und ebenso selbstverständlich kamen immer noch welche hier an; sie desertierten immer noch von den Schlachtfeldern, wo sie von den Mächten des Guten überwältigt wurden.
    Die Dämonen hielten sich aus dem einfachen Grund in den Städten und nicht in den Wüsten und Urwäldern auf, weil sie hier unten der Schwäche der Menschen unterworfen waren. Nur ihre körperliche Kraft überstand die Reise aus den anderen Ebenen, aber nicht ihre anderen Fähigkeiten: ihre düstere Magie, ihre Gestaltwandlerfähigkeiten, ihre Unverwundbarkeit gegenüber physikalischen Kräften. All das verloren sie bei der schrecklichen Reise durch Licht und Dunkelheit, es strömte aus ihren flüchtenden Gestalten wie Energie aus einem gebrochenen Stern. Verschwendung. Wenn sie die physische Welt erreichten, hatten sie nicht mehr übrig als den schwachen Lebensfunken, der allen Sterblichen innewohnte.
    Es gab noch andere Wege, auf denen die Dämonen reisen konnten, aber sie mussten dazu eingeladen werden, diese Kanäle zu benutzen, von Anhängern der schwarzen Magie oder Teufelsanbetern. Sie konnten nicht aus eigenem Antrieb aufbrechen, sondern brauchten Führung und ein Portal zur physischen Welt, das von jenen, welche die schwarzen Künste beherrschten, bereitgestellt werden musste.
    Aus diesem Grund waren sie denselben Mühen unterworfen wie die Sterblichen. Sie brauchten Nahrung und Wasser, um ihre körperliche Gestalt aufrechtzuerhalten. Sie mussten das schwache Fleisch, das ihren Geist umgab, vor Feuer und

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