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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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anderen zerstörerischen Einflüssen schützen. In den Wüsten und Urwäldern wären sie eine leichte Beute für den Engel. In den Urwäldern und Wüsten gab es wenig Böses, um ihre eigene Verderbtheit abzuschirmen. Ihr Fleisch verfügte über größere Heilfähigkeiten als das menschliche, aber in mancher Hinsicht waren sie schwächer als die Menschen.
    Also rannten sie in die Städte, die auch eine Art Urwald waren, voller Korruption, hinter der sie ihre eigenen Laster verstecken konnten. Sie suchten sich Orte der Sünde und des Frevels, wo sie sich wohler fühlten, und benutzten dieses Übel, um eine Barriere gegen das geistige Radar des Engels zu errichten. In der Hölle tummelten sie sich wie die Kakerlaken in der Kanalisation, aber dort gehörten Dämonen ja auch hin, denn selbst für gefallene Engel war die Hölle kein Ort des Trostes. Sie war das metaphysische Äquivalent einer überfüllten Grube voller Morast, durch den die Dämonen waten mussten, im ständigen Kampf um einen Platz, an dem sich ihre negierten Seelen ausruhen konnten.
    Und die Hölle würde am Ende zerstört werden.
    Die gefallenen Engel waren auf die Erde geflohen, um dem Tod zu entkommen, dem Tod eines Dämons – was bedeutete, sich in Nichts aufzulösen, nicht einmal in Dunkelheit, nicht einmal in luftleeren Raum. Doch hier fanden sie eben diesen Tod durch die Hand des Engels, dessen Macht sich über den gesamten Planeten erstreckte.
    Wenn seine Oberen die Anwesenheit des Engels auf der Erde entdeckten, würden sie ihn zweifellos zurückrufen und eine Erklärung für seine Taten verlangen. Doch im Gegensatz zu dem Meister, dem sie dienten und der sich aus den fieberhaften Aktivitäten seiner Geschöpfe, denen er den freien Willen geschenkt hatte, heraushielt, waren diese Wesen nicht allwissend.
    Der Engel fegte durch die Straßen, von Schatten umgeben, seine menschliche Gestalt ein notwendiges Hindernis in dieser physischen Welt. Er war einem weiteren Dämon auf der Spur, der ihm schon seit Stunden immer wieder entwischte. Die Spur des Bösen zog sich durch die Clubs des Amsterdamer Rotlichtviertels wie die silbrige Spur einer Schnecke.
    Schließlich betrat der Engel eine hell erleuchtete Spelunke im Teggen-Viertel und setzte sich an einen Tisch. Er sah sich im Raum um, da er nichts dem Zufall überlassen wollte. Dann fand er sein Opfer, das mit dem Rücken zur Bar stand und sich in einer Gruppe junger Nachtschwärmer versteckte.
    Der Engel ließ ein menschliches Lächeln über sein Gesicht huschen.
    Er stand auf. Der Dämon Hedrag drehte sich um, und die Angst überzog sein Gesicht wie ein spröder grauer Film. Er machte einen letzten, verzweifelten Versuch, dem Engel zu entgehen. Hedrag nahm eine Frau als Geisel und drückte sie an sich. Dann zeigte er auf den Engel.
    » Es wird mich umbringen!«, schrie Hedrag.
    Der Engel setzte sein Opfer von innen heraus in Brand, eine Explosion, die in einer weiß glühenden Flamme endete, die nicht nur den Dämon, sondern auch den Menschen in seinen Armen verzehrte. Einige andere Menschen schrien gequält, als das weiße Feuer auf sie übersprang und Teile ihrer Körper verbrannte. Diese heilige Flamme war so mächtig, dass sie alles Brennbare sofort in Asche verwandelte und die Substanz feuerfester Materialien ernsthaft angriff.
    Eine Frau rannte auf den Ausgang zu. Ihr Kleid stand in Flammen, und ihre Stimme war nur noch ein schrilles Pfeifen. Sie stolperte über einige geblendete Gäste und fiel auf einen Tisch, wobei sie Gläser, Flaschen und andere Dinge mit sich riss. Durch die überwältigende Hitze, die von der riesigen weißen Flamme an der Bar ausging, hatte sich die Temperatur im Raum so erhöht, dass Selbstentzündungen immer wahrscheinlicher wurden, und das Kleid der Frau setzte außerdem andere Stoffe in Brand, die nur auf einen Funken gewartet hatten.
    Fast alle Anwesenden bedeckten ihre Augen, da der strahlende Schein des brennenden Dämons sie blendete.
    Hedrag war inzwischen zu einer gigantischen Kerzenflamme geworden, die bis zur Decke aufragte. Die Reste seines Geistes verbrannten und verliehen dem weißen Feuer seine ganz eigenen Farben. Die Flamme war nicht einfach deswegen weiß, weil sie rein war, sondern auch wegen der Hitze, die sie hervorbrachte. Ein Zigarettenetui aus Edelstahl, das nur knapp einen Meter entfernt lag, verwandelte sich in eine kleine Pfütze.
    Das Feuer war so heftig und stark, dass Tische und Stühle innerhalb kürzester Zeit anfingen zu brennen. Die

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