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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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weiß nicht. Vorher war ich mir sicher, dass an Ihnen nichts Besonderes ist, aber jetzt bin ich verwirrt. Ich gebe zu, ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll. Wenn dieser Engel das ist, was Sie behaupten und wofür Danny ihn hält – wie werden wir ihn dann wieder los?«
    » Ihr könnt es mit Beten versuchen, aber ich glaube nicht, dass das funktionieren wird. Ihr werdet keine göttliche Hilfe bekommen. Er wird sich nicht einmischen, nicht jetzt. Ihr habt den freien Willen bekommen, also müsst ihr selbst mit euren Problemen fertigwerden, selbst über euer Schicksal entscheiden. Wenn die göttliche Hand einmal eingreift, könnte sie genauso gut eine Million Mal eingreifen und jedes Problem auf der Welt lösen. Dann wärt ihr Sklaven der wohlwollenden Einmischung. Nichts, was ihr tut, würde noch eine Rolle spielen, denn sobald ihr einen Fehler macht, würde er korrigiert werden. Also, Gott wird euch ebenso wenig helfen, wie er uns hilft. Der Engel ist ohne höheren Auftrag hier. Die anderen … na ja, zu den direkten Vorgesetzten des Engels könnt ihr keinen Kontakt aufnehmen. Und das ist der einzige Weg, um das Wesen aufzuhalten, indem man ihnen Bescheid sagt. Aber wie ihr das anstellen könntet, weiß ich nicht.«
    » Was machen Sie eigentlich, Sie und Ihre … Leute?« Dave brachte es nicht über sich, sie Dämonen zu nennen. » Versammeln Sie sich?«
    » Diese Zeiten sind vorbei. Wir waren zusammen auf dem Schlachtfeld und sind geflohen, desertiert. Jetzt sind wir auf dem Rückzug, und Armeen auf der Flucht versammeln sich nicht; sie kehren auch nicht um, um sich dem Kampf zu stellen. Sie fliehen immer weiter, jeder für sich. Ich habe es bisher geschafft, dem Wesen aus dem Weg zu gehen, und das werde ich auch weiterhin tun. Ich glaube nicht, dass ihr mir helfen könnt. Ihr könnt euch ja kaum selbst helfen. Ich dachte mir schon, dass es so ist, aber einen Versuch war es wert.«
    » Versammelt euch«, schlug Danny vor. » Zusammen fällt euch vielleicht etwas ein, irgendeine Verteidigungsstrategie gegen diesen heiligen Irren.«
    » Genau«, bestätigte Dave.
    Bevor sie sich trennten, sagte Danny zu Malloch: » Was ich nicht verstehe und was mich wirklich verwirrt, ist die Frage, warum Dämonen eigentlich böse sind. Ich meine, was habt ihr getan, das so schrecklich wäre? Bringt ihr Menschen um?«
    » Nein«, meinte Malloch, » eigentlich nicht. Ich meine, aus Notwehr würden wir es natürlich tun, genau wie ihr auch, aber nicht aus Habgier oder böswillig. Wo wäre denn da der Sinn?«
    » Überfallt ihr die Menschen, bestehlt ihr sie?«
    » Nein.«
    » Vergewaltigt ihr Frauen … oder Männer? Irgendwelche Sexualdelikte?«
    Malloch lachte herzlich.
    » Sieh mich an. Meinst du wirklich, ich hätte es nötig, mich jemandem aufzudrängen? Außerdem würde es uns nicht guttun, derart die Aufmerksamkeit auf uns zu lenken. Sicher, wir sind regelmäßig an Orten der Sündhaftigkeit anzutreffen, aber das ist unsere Tarnung.«
    » Das ist es ja, was ich meine, ihr seid eigentlich gar nicht böse.«
    » Du verwechselst Moral und Gesetz. Wir sind böse, weil wir Luzifer gefolgt sind.«
    » Der was getan hat? Sich Gott widersetzt?«
    » Ganz genau.«
    » Ich kenne Leute, die sich jeden Tag Gott widersetzen, und niemand hält sie deswegen für böse. Niemand jagt sie in die Dunkelheit. Niemand verfolgt sie bis in die Hölle. Hier ist irgendwas ganz schön verdreht.«
    Dann verließ Malloch sie und ging eilig durch den Park davon.
    Der Nieselregen drang inzwischen schon durch ihre Kleidung.
    » Lass uns von hier verschwinden«, meinte Danny. » Irgendwie fühle ich mich komisch. Soweit es uns betrifft, sind die bösen Jungs die Guten und der Gute ist eigentlich der Böse. Findest du das nicht auch seltsam? Ich meine, der Engel tötet unsere Leute, deswegen ist er für uns der Böse. Und die Dämonen, so wie Malloch, stammen aus der Armee des Teufels – aber sie sind die Underdogs, die Unterdrückten, die Hilflosen. Sie sind die Guten, weil sie das Gesetz respektieren. Sie sind auf unserer Seite. Ich meine, da wird doch das gesamte Konzept von Gut und Böse auf den Kopf gestellt.«
    Dave erwiderte nichts. Er ging zurück zum Auto. Er dachte daran, wie stark Malloch war, über welch übermenschliche Kraft er verfügte. Die Macht hinter Malloch war anders als alles, was Dave je gesehen oder gespürt hatte. Wenn diese Typen keine Engel und Dämonen waren, waren sie jedenfalls nicht von dieser Welt, und wenn Dave so viel

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