Angel City Love (German Edition)
gestutzt. Bestrafung«, antwortete Sylvester. Maddys Augen wurden groß. »Nicht dafür, dass ich eine Rettungsaktion verpatzt habe, wie die meisten Polizisten beim ACPD denken.«
»Was war es dann?«, erkundigte sich Maddy.
»Ich habe jemanden gerettet, der nicht mein Schützling war.«
»Und die Erzengel haben Sie am Leben gelassen?«, fragte Jackson erstaunt.
»Es ging nicht an die Öffentlichkeit. Daher sahen sie mich nicht als Bedrohung an. Sie fanden es die bessere Strafe, mich zu mortalisieren, mich in Misskredit zu bringen und mich als Versager in die Welt der Menschen zu entlassen.« Sylvester betrachtete Jackson schwermütig. »Du kannst dir sicher sein, dass sie dir gegenüber nicht dieselbe Nachsicht walten lassen werden. Du weißt viel zu viel über Maddy und alle haben deine Approbation mitverfolgt. Du bist einfach viel zu bekannt, Jackson.«
Maddy hielt den Atem an. Der Detective schwieg. Jackson saß völlig regungslos da. Sie konnte sehen, dass er angestrengt nachdachte.
»Was sollen wir jetzt tun?«, fragte Maddy schließlich.
»Wir hauen hier ab«, sagte Jackson. Es verblüffte sie beide. »Ich will so weit weg von Angel City und von der NGE wie möglich.«
Er wandte sich an Sylvester. »Wir müssen einen Weg finden, aus der Stadt zu verschwinden. Werden Sie uns dabei helfen?«
Sylvester ließ seinen Blick fragend zwischen ihnen hin und her wandern, dann nickte er.
»Ja, selbstverständlich.«
»Ich danke Ihnen.« Jackson nickte ihm anerkennend zu. Maddy sah, wie die Verzweiflung in Schüben über seine Gesichtszüge kroch. Ob er sich die Worte des Detectives noch einmal durch den Kopf gehen ließ? Oder Kevins Worte? Oder vielleicht sogar die von Mark? Dachte er gerade an die Jagd zwischen den Häuserschluchten oder an den Dämon? Maddy wünschte, dass sie seine Gedanken lesen könnte. Dass sie ihm irgendwie helfen könnte. Jackson stand auf, trat auf den winzigen Balkon hinaus und ließ sich dort auf einen Stuhl sinken. Nach einem kurzen Augenblick folgte Maddy ihm.
Der Balkon ging auf die Straße mit Blick auf den Sunset Boulevard und das östliche Angel City. Jackson hockte auf einem rostigen Metallstuhl. Ein paar welke Topfpflanzen standen auf einem Drahttisch. Maddy nahm in dem Stuhl daneben Platz. Das Paar beobachtete, wie sich das erste graue Licht der Morgendämmerung in den Straßen ausbreitete.
»Alles woran ich je geglaubt habe, war eine Lüge, Maddy«, murmelte Jackson. »Alles wofür ich mich seit meinem zehnten Lebensjahr abgerackert habe. Engel sind gar keine Helden. Wir sind die Bösen.«
Maddy schüttelte vehement den Kopf. »Du bist nicht schlecht«, sagte sie.
Er sah sie forschend an. »Wirst du mit mir kommen? Mit mir die Stadt verlassen? Ich meine, wolltest du nicht schon immer weg von hier?«
Es war tatsächlich schon lange ihr sehnlichster Wunsch. Sie hatte sich immer vorgestellt, wie es wohl wäre, die Taschen fürs College zu packen, aber es war etwas anderes, die Stadt als Flüchtige zu verlassen. Dennoch würde sie von hier wegkommen.
»Ja«, sagte sie. Es gab keine andere Antwort. Nicht nur deshalb, weil sie es sich immer gewünscht hatte, sondern, wie ihr schlagartig klar wurde, weil sie überallhin gehen würde, wo Jackson hinging. Es war wie in dem Augenblick, als er sie auf die Party eingeladen hatte oder als er sie gebeten hatte, mit ihm auf das verregnete Dach zu kommen. Es hatte immer nur eine Antwort gegeben.
»Gut. Dann brechen wir noch heute Morgen auf und kehren nie wieder nach Angel City zurück.«
Er lächelte sie an, doch war es ein trauriges Lächeln. Sie streckte die Hand nach ihm aus und legte sie auf die seine, die auf dem Tisch ruhte. Genau wie er es für sie getan hatte, ermutigte sie ihn nun, indem sie das Beste sagte, was sie sagen konnte: nichts.
Sie spürte seine Hand in ihrer und merkte, dass sie ihr allmählich vertraut war. Wie so vieles an ihm. Während sie so schweigend neben ihm saß, stellte Maddy überrascht fest, dass sie in diesem Augenblick absolut glücklich war. Es war einfach unglaublich. Sie war nicht daran gewöhnt, glücklich zu sein. Und sie wollte, dass es niemals aufhörte.
»Es wird gefährlich werden«, durchbrach Jackson die Stille.
»Ich weiß«, erwiderte Maddy. Sie dachte daran, was sie alles auf sich nehmen musste, damit sie unerkannt aus Angel City fliehen konnten. Ihr wurde das Herz schwer. Irgendein Gedanke schlummerte in ihrem Hinterkopf, aber sie bekam ihn nicht zu fassen.
»Ich bin bereit, es
Weitere Kostenlose Bücher